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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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zu 30 cm langen und 10 cm breiten Gasblasen zu sehen. Darauf befindet sich eine kammartige Struktur, in der sich der Seewind verfängt und so die Seeblase fortbewegt. Nach unten setzen sich die Tiere durch den auf 30 cm angewachsenen Ursprungspolypen fort.
    Die zu Recht gefürchteten Tentakel der Portugiesischen Galeere können eine Länge von bis zu 50 m erreichen. Gewöhnlich suchen sie damit das erreichbare Oberflächenwasser nach Fischen und Krebsen ab, die sie mit ihren stark giftigen, in Batterien auf den Tentakeln angeordneten Nesselkapseln betäuben. Die Nesselkapseln springen bei Berührung einer Sinnesborste auf und schießen in Sekundenbruchteilen kleine harpunenartige mit Widerhaken versehene Stilette, klebrige oder umwickelnde Fäden oder auch pfeilartige Geschosse mit Nervengift in ihr Opfer bzw. ihren Angreifer. Da sie nur einmal abgeschossen werden können, bilden sich die »Patronen« ständig nach. Ziehen sich die Tentakel zusammen, wird die Beute zur Mundöffnung der Nährpolypen hinaufbefördert. Kommt ein Mensch mit den Tentakeln in Kontakt, können stundenlanges schmerzhaftes Hautbrennen oder sogar Herz-Kreislauf-Beschwerden die Folge sein.
    Portugiesische Galeere
Physalia physalis
    Klasse Hydrozoen
    Ordnung Cystonectae
    Familie Physaliidae
    Verbreitung weltweit, besonders häufig im Pazifischen Ozean
    Maße Gasblase 30 cm lang und 10 cm breit, Gesamtlänge mit Tentakeln: meist 15 m, selten bis 50 m
    Nahrung Fische und Krebse
    Haie: Jäger zwischen Lagune und Tiefsee
    Haie kommen in fast allen Ökosystemen des Meeres vor. Sie sind nicht nur die bekannten großen und schnell schwimmenden Meeresräuber, sondern je nach Lebensraum ist ihre Gestalt wesentlich vielfältiger. So gründeln viele, z. T. sehr farbenprächtige Arten mit mehr oder weniger abgeflachtem Körper am Boden von Flachwasserzonen nach Krebsen und Weichtieren. Manche haben sich sogar bis ins Süßwasser vorgewagt. Die aufgrund ihres torpedoförmigen Körperbaus unverkennbaren Haie hingegen bewohnen meist die offene See; die kleinsten Arten haben auch die Tiefsee erobert. Heute sind mehr als 250 Haiarten bekannt, die man in 19 Familien und sieben Unterordnungen aufteilt.
    © Mauritius Images/imagebroker/Norbert Probst
    Hammerhai mit typischem t-förmigen Kopf
    Knorpelfische
    Haie (Selachii) gehören zu den urtümlichen Knorpelfischen (Chondrichthyes), deren gesamtes Innenskelett keinerlei Knochenbestandteile enthält, sondern ausschließlich aus Knorpelmasse aufgebaut ist. Allerdings befinden sich auf der sandpapierrauen Haut der Haie kleine Hautzähnchen (Placoidschuppen), die aus Knochenanteilen mit einer Spitze aus Zahnbein (Dentin) bestehen. Zu einem messerscharfen Reißwerkzeug sind diese Hautzähnchen im Kiefer der Haie umgebildet. Sie stehen in Reihen hintereinander. Verbrauchte Zähne werden abgestoßen und wie auf einem Förderband durch die dahinterliegenden ersetzt, indem sich diese im Kiefer nach vorn schieben und aufrichten.
    Da allen Knorpelfischen die Schwimmblase fehlt, müssen sich auch die Haie ständig bewegen, um nicht auf den Boden zu sinken. Damit die Fische dafür nicht permanent Stoffwechselenergie aufwenden müssen, nutzen sie zur horizontalen Fortbewegung ihre Atemtätigkeit. So pressen einige Arten ihr Atemwasser mit besonders hohem Druck durch die Kiemenspalten heraus, so dass ein vorwärtstreibender Rückstoß entsteht. Die beiden Brustflossen erzeugen einen zusätzlichen leichten Auftrieb. Die Rückenflossen verhindern ein seitliches Wegkippen des meist torpedoförmigen Körpers.
    Feinsinnige Jäger
    Durch sein weiträumiges Zickzackschwimmen »schnuppert« ein Hai zunächst mithilfe feiner Geruchssinneszellen in seinen konstant durchströmten Nasengruben große Wassermengen nach einer Beutespur durch. Noch in 100 Mio. Teilen Wasser kann der Hai einen Teil Blut ausmachen. Unbeirrt folgt er so der Geruchsspur einer Beute. Seine Augen sind besonders lichtempfindlich und manche Arten können sogar die Pupillen verengen, um den Lichteinfall zu regulieren. Beim Packen einer Beute werden sie meist durch Vorziehen einer Nickhaut geschützt. Zusätzlich zu ihrem Seh-, Hör-, Tast-, Geruchs- und Geschmackssinn verfügen sie über einen Ferntastsinn und ein natürliches Radarsystem. Mit hochsensiblen Sinneszellen in ihren paarig längs an der Körperlinie verlaufenden Seitenlinien nehmen Haie Druckwellen, die z. B. von Beutetieren hervorgerufen werden, noch in 100 m Entfernung wahr. Ihr elektrischer Spürsinn
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