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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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zwischen 1000 m und 2000 m, in 2000–5000 m folgt das Abyssopelagial und darunter das Hadalpelagial.
    Die benthische Provinz
    Auch die benthische Provinz, also der Lebensraum des Meeresbodens, wird nach der Tiefe in verschiedene Zonen unterteilt. Das Litoral oder die Gezeitenzone ist der Bereich zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Gezeitenstand. Diese Zone fällt also regelmäßig trocken und ist generell durch extrem wechselnde Bedingungen geprägt.
    Der Meeresbodenbereich von der Linie des tiefsten Wasserstandes bis in Tiefen von 200 m wird als Sublitoral bezeichnet. Es fällt praktisch mit dem Meeresboden des Kontinentalschelfs zusammen, und das Leben ist von tageszeitlich und jahreszeitlich wechselnden Bedingungen geprägt. Das Sublitoral liegt noch in der photischen Zone, so dass festsitzende Algen am Meeresboden wachsen können.
    Wo der Schelf endet und in etwa 200 m Tiefe der Kontinentalhang beginnt, geht das Sublitoral in das Bathyal über. Zwar beträgt das Gefälle des Meeresbodens am Kontinentalhang nur wenige Prozent, doch ist der weiche, wassergesättigte Schlamm instabil, so dass es immer wieder zu Hangrutschen und Schlammströmen kommt, die den Boden durchfurchen.
    Am Ende des Kontinentalhangs in etwa 2000 m Tiefe beginnt das Abyssal. Dies ist im Wesentlichen der flachere Boden der Meeresbecken, der von Sedimenten aus den herabgesunkenen Kalkschalen abgestorbenen Planktons bedeckt ist, der aber auch von den Gebirgsketten der Mittelozeanischen Rücken durchbrochen wird. Die mehr als 6000 m tiefen Tiefseegräben schließlich bezeichnet man als Hadal. Bathyal, Abyssal und Hadal sind nährstoffarme Wüsten. Dennoch beherbergen sie Tiere, die sich etwa von herabsinkendem organischem Material wie Fäkalien, Kadavern und gallertiger Planktonmasse (sog. marinem Schnee) ernähren können.
    Ein Platz an der Sonne: das Epipelagial
    Nach dem Zonenmodell, mit dem Ozeanographen die Lebensräume des Meeres klassifizieren, werden die obersten 200 m des Ozeans als epipelagische Zone – oder Epipelagial bezeichnet. Diese Wasserschicht umfasst zwar nur etwa 3 % des Gesamtvolumens der Weltmeere, doch findet hier praktisch die gesamte Primärproduktion statt. Grob geschätzt dürften sich vier Fünftel aller Meeresbewohner überwiegend im Epipelagial aufhalten. Wie in fast jedem anderen Lebensraum der Erde stehen auch im Meer an der Basis der Nahrungspyramide solche Organismen, die mithilfe des Sonnenlichtes durch Photosynthese aus anorganischen Stoffen organische Substanzen erzeugen. Doch das Sonnenlicht kann nicht sehr tief ins Wasser eindringen: Der Bereich, in dem es hell genug für die Photosynthese ist (die sog. photische Zone), umfasst gewöhnlich nur die obersten 100–200 m der Wassersäule. Nur in sehr klarem Wasser kann die photische Zone bis 400 m Tiefe reichen, in trüben Gewässern wird es dagegen teils schon in 20–30 m Tiefe zu dunkel.
    © istockphoto.com/Darren Pearson
    Der Fächerfisch ist ein geschickter Jäger an der Oberfläche.
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    In der Schwebe bleiben
    Eine der wichtigsten Anpassungen an das Leben im Epipelagial scheint ganz selbstverständlich: Alle Organismen müssen das Absinken in die Tiefe vermeiden. Besonders gilt das für die Pflanzenwelt: Während Landpflanzen am Boden Halt finden, müssen die Primärproduzenten des Meeres frei im Wasser treiben. Die im Wasser schwebenden, Photosynthese betreibenden Organismen fasst man unter dem Begriff Phytoplankton zusammen. Darunter fallen auch mehrere Meter große Algen, doch stellen mikroskopisch kleine Einzeller den größten Anteil. Da kleine Objekte im Wasser viel langsamer absinken als große, sind Einzeller bei diesem Leben in der Schwebe im Vorteil. Der Auftrieb wird durch ölgefüllte Vakuolen im Zellplasma erhöht, und einige Phytoplanktongruppen wie etwa die Dinoflagellaten haben bewegliche Geißeln, mit denen sie ein Absinken verhindern können. Die größeren, mehrzelligen Algen (Tange) werden meist durch gasgefüllte Blasen in der Schwebe gehalten.
    Auch die tierischen Bewohner des Epipelagials brauchen stets Auftrieb. Viele Fische besitzen daher Schwimmblasen oder fettreiches Gewebe; Tintenfische lagern aus diesem Grund ammoniumreiche Flüssigkeit ein.
    Kleine haben Vorteile
    Einzelliges Plankton hat einen weiteren Überlebensvorteil: Es vermehrt sich schneller und kann auf wechselnde Temperatur- und Nährstoffverhältnisse flexibel reagieren. Bei günstigen Bedingungen kann sich die Biomasse durch Planktonblüten
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