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Medstar 02 - Jedi-Heilerin

Medstar 02 - Jedi-Heilerin

Titel: Medstar 02 - Jedi-Heilerin
Autoren: Steve & Reaves Perry
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gebotenen Respekt, aber ich scheine hier kaum einen Unterschied auszumachen. Es ist, als würde man versuchen, einen Sandstrand Körnchen für Körnchen anderswohin zu schaffen. Ich könnte ohne Weiteres durch irgendeinen kompetenten Mediziner ersetzt werden.«
    »Und du denkst, dass deine Talente anderswo von größerem Nutzen wären.« Das war keine Frage.
    »Ja, meine Meisterin. Das tue ich.«
    Meisterin Unduli lächelte. Selbst bei der flackernden Projektion konnte Barriss sehen, wie sich um diese intensiven, blauen Augen herum Fältchen bildeten. »Natürlich tust du das. Du bist jung, und dein Verlangen, eine leuchtende Macht des Guten zu sein, hat dich ein bisschen blind gemacht für all die anderen Dinge um dich herum, die ebenfalls deiner Aufmerksamkeit bedürfen. Aber ich spüre, dass du dort noch nicht fertig bist, mein ungeduldiger Padawan. Es gibt immer noch Lektionen zu lernen. Auch Seelen brauchen Heilung, manchmal ebenso sehr oder noch mehr, als Leiber es tun. Ich werde mit dir in Kontakt treten, wenn ich denke, dass es für dich an der Zeit ist, Drongar zu verlassen.«
    Meisterin Undulis Abbild erlosch.
    Barriss saß einige Zeit auf ihrer Pritsche. Sie konzentrierte sich darauf, ihren Geist zu beruhigen, und stellte fest, dass das schwierig zu erreichen war. Die Gründe ihrer Meisterin, sie hierzulassen, waren ihr ein Rätsel. Ja, sie war eine Heilerin, und ja, sie hatte ein paar Leben gerettet, aber das konnte sie überall tun. Auf diesem wildwüchsigen Planeten schien es wenig zu geben, das ihr dabei helfen würde, eine voll ausgebildete Jedi-Ritterin zu werden. Sie fand, dass ihre Meisterin lieber nach einem Ort suchen sollte, wo sie sie angemessen testen konnte, um all ihre Fähigkeiten auf die Probe zu stellen, und nicht bloß die als Heilerin.
    Doch stattdessen hatte Meisterin Unduli beschlossen, sie auf dieser durchnässten Schlammkugel zu lassen, auf der Schlachten geschlagen wurden, wie sie in den vergangenen tausend Jahren selten geschlagen worden waren - auf dem Boden, zwischen Armeen, die angehalten waren, mit Bedacht ins Gefecht zu ziehen, um zu vermeiden, dass die wertvollen Bota-Pflanzen Schaden nahmen, die hier dichter wuchsen als irgendwo sonst in der bekannten Galaxis. Bota - ein erstaunliches, adaptogenes Gewächs, aus dem eine Vielzahl von Wundermitteln hergestellt werden konnten - war überaus schadensanfällig, und selbst die schwache Druckwelle einer zu nahen Explosion konnte ein ganzes Feld davon ruinieren. Manchmal genügte sogar der Donner eines dichtbei einschlagenden Blitzes - von denen es auf diesem jungen und unbeständigen Planeten jede Menge gab -, um die fragile Pflanze zu schädigen. Weder die Republik noch die Konföderation wollte das, weshalb die hier eingesetzten Waffen und Kriegstaktiken in höchstem Maße primitiv waren. Meistens kämpften Kampfdroiden in Handblaster-Reichweite in kleiner Zahl gegen Klontruppen, ohne dass viel Artillerie oder leistungsstarke Energiestrahlen zum Einsatz kamen. Da die Pflanze, um deren Vorherrschaft die beiden Seiten kämpften, ihr Gewicht in wertvollen Edelsteinen wert war, wollte niemand das Bota zu Tode schütteln oder in Brand setzen - was in der überaus sauerstoffhaltigen Atmosphäre trotz des sumpfigen Geländes nur allzu leicht passieren konnte. Obwohl es stimmte, dass beide Seiten gelegentlich schwerere Waffen eingesetzt hatten - wie beispielsweise bei dem jüngsten Separatistenangriff, der es notwendig gemacht hatte, die gesamte Basis zu verlegen -, kämpfte - und blutete - meistens die Infanterie um jeden kostbaren Zentimeter Boden, und das alles wegen des zimperlichen Vorgehens, den das Bota erforderte. Nicht zum ersten Mal fragte Barriss sich, wie es eine einheimische, so anfällige Pflanze bloß geschafft hatte, sich auf dieser stürmischen Welt so lange in ihrer ökologischen Nische festzuklammern.
    Doch solche Fragen spielten jetzt keine Rolle. Alles, was zählte, war, dass der Bota-Dieb tot war - und dennoch hatte Meisterin Unduli ihr befohlen hierzubleiben. Warum? Was steckte dahinter?
    Sie schüttelte diese Gedanken ab. Zu viel nachzudenken, war der Klarheit des Geistes nicht förderlich - tatsächlich war genau das Gegenteil der Fall. Sie musste von sich selbst ablassen, musste der Macht erlauben, sie mit der Ruhe und Gelassenheit zu erfüllen, die sie ihr stets schenkte - wenn es Barriss gelang, damit in Verbindung zu treten.
    An manchen Tagen war das wesentlich schwerer als an anderen.
     

    2. Kapitel
    Jos
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