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Medstar 02 - Jedi-Heilerin

Medstar 02 - Jedi-Heilerin

Titel: Medstar 02 - Jedi-Heilerin
Autoren: Steve & Reaves Perry
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Vondar lag auf dem Bett und schaute den jungen Mann in Offiziersuniform, der im Türrahmen seiner Bude stand, finster an. Eigentlich kaum mehr als ein Junge ... Er sah aus, als wäre er gerade mal fünfzehn Standardjahre alt.
    »Was ist?«
    »Captain Vondar? Ich bin Lieutenant Kornell Divini.«
    »Das ist schön. Und warum stehst du da in der offenen Tür und lässt die Hitze in mein trautes Heim?«
    Der Junge schaute etwas unbehaglich drein. »Ich wurde Ihnen zugewiesen, Sir.«
    »Ich brauche keinen Hausburschen«, erwiderte Jos.
    Überraschenderweise lächelte der Junge. »Nein, Sir, das hatte ich auch nicht erwartet - wenn man sieht, wie sauber und ordentlich Ihre Bude ist.«
    Jos erwiderte nichts darauf. Es stimmte, dass die Dinge in letzter Zeit ein wenig ... unorganisiert geworden waren. Er ließ den Blick durch die kleine Wohneinheit schweifen. Seine letzten beiden Garnituren Wechselwäsche hingen über der Rückenlehne eines Formplaststuhls, der Getränkekühler war versifft genug, dass es sich selbst ein schäbiger Meuchelhändler zweimal überlegt hätte, etwas aus dem Ding zu trinken, und der Schimmel, der die Wände hochkroch, war so dicht wie Waldmoos von Kashyyyk. Jos musste ehrlich zugeben, dass vermutlich nicht einmal ein Sumpfschwein freiwillig in einem Saustall leben würde, der so dreckig und vollgemüllt wie dieses Quartier war.
    Von ihnen beiden war Zan stets der Ordentlichere gewesen. Er hätte nie zugelassen, dass diese Sache außer Kontrolle geriet. Beinahe konnte Jos die Stimme des Zabrak hören: Hör mal, Vondar, ich habe schon Müllschuten gesehen, die steriler waren als das hier. Was willst du damit erreichen? Versuchst du, dein Immunsystem auf die Probe zu stellen?
    Aber Zan war nicht hier. Zan war tot.
    Wieder sprach der Junge. Jos schenkte ihm wieder seine Aufmerksamkeit: »... wurde Flehr Sieben als Chirurg zugewiesen, Sir.«
    Jos setzte sich in seiner Koje auf und starrte ihn an. Hörte er richtig? Dieses ... dieses Kind war Arzt?
    Unmöglich!
    Sein Unglauben musste ihm anzusehen sein, da der Junge ein wenig steif sagte: »Coruscant Medizentrum, Sir. Vor zwei Jahren graduiert, dann habe ich mein praktisches Jahr und danach ein Jahr Facharztausbildung im Großen Zoo gemacht.«
    Das zauberte ein Lächeln auf Jos' Antlitz. Der Große Zoo war der inoffizielle Name für das Galaktische Polysapiens, das Multi-Spezies-Medizentrum auf Alderaan, bei dem er selbst sein Berufspraktikum absolviert hatte. Das Zentrum beherbergte nicht weniger als dreiundsiebzig verschiedene Umgebungszonen und Operationsbereiche und verfügte über Behandlungsprotokolle für jede bekannte kohlenstoffbasierte empfindungsfähige Spezies in der bewohnten Galaxis sowie über die meisten der silikon- und halogenbasierten
    Lebensformen. Wenn es lebte und halbwegs ein Bewusstsein besaß, fand es sich früher oder später im Großen Zoo wieder.
    Jos bedachte den Jungen mit einem eingehenderen, abschätzenderen Blick. Er war ein Mensch - entweder Corellianer wie Jos oder irgendeine andere nahe Variante -, mit flachsblondem Haar und Wangen, die aussahen, als stünde ihnen die Begegnung mit Enthaarungscreme noch bevor. »Eigentlich hättest du drei Jahre Assistenzzeit haben müssen, bevor die dich ins Getümmel werfen«, meinte Jos.
    »Ja, Sir. Offensichtlich gehen ihnen allmählich die Frontärzte aus.«
    Die Überbleibsel von Jos' Lächeln verschwanden. Zan war erst seit einer Woche tot. Und dieser Junge sollte sein Ersatz sein? Die Republik musste allmählich verzweifeln, wenn sie auf diese Weise schon Babys aus ihren Wiegen rissen.
    Abgesehen davon konnte ohnehin niemand Zan ersetzen. Niemand.
    »Also gut, Lieutenant... Divini, nicht wahr?«
    »Uli.«
    Jos blinzelte. »Wie bitte?«
    »Alle nennen mich Uli, Sir. Ich stamme von Tatooine, aus der Nähe des Dünenmeeres. Das ist die Kurzform von Uliah, das Wort für Sandleutekinder. Wie ich diesen Spitznamen bekommen habe, ist eigentlich recht interessant...«
    »Lieutenant Divini, es liegt mir fern, die Weisheit der Republik in Frage zu stellen - ich glaube nicht, dass das überhaupt irgendjemand könnte, da es da keine Weisheit gibt, die man infrage stellen könnte. Also schön, willkommen im Krieg! Schon Meldung beim Kommandanten der Einheit gemacht?«
    »Bei Colonel Vaetes, ja, Sir. Er hat mich hierhergeschickt.«
    Jos seufzte. »In Ordnung. Ich schätze, dann sollten wir dir lieber eine Unterkunft suchen.« Er stand von seiner Pritsche auf.
    Der junge Divini schaute
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