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Medinas Fluch

Medinas Fluch

Titel: Medinas Fluch
Autoren: Katja Piel
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Schwimmen einluden. Alex seufzte sehnsüchtig. Leider war das wahrscheinlich nur ein Wunschgedanke, denn nachts schwimmen war nicht nur im Bundesstaat Kalifornien strengstens verboten. Kaum hielt Alex den Wagen an, sprang Medina heraus und hüpfte freudig erregt zur Rezeption. Sie sprach mit einer rundlichen, freundlich aussehenden älteren Frau und strahlte Alex an. Was hat sie nun wieder vor?
    Er bekam einen Schlüssel für die Lodges Nummer 5 und 6 und bezahlte im Voraus. Dann eilte er hinter Medina her und reichte ihr den Schlüssel.
    „Ich weiß nicht, wie es bei dir aussieht. Aber ich muss duschen und dann etwas essen“, erklärte er ihr schnell, schloss seine Lodge auf und wollte gerade darin verschwinden, als er ihre Nähe spürte.
    „Wollen wir nicht zuerst in den Pool?“, fragte sie verführerisch, während sich ihre Brüste weich an seinem Arm rieben. Alex’ Herz klopfte und er hatte Angst, sie würde es hören. In dem Moment fühlte er sich wie ein kleiner Yorkshire Terrier, der alles für sein Frauchen tun würde. Zustimmend nickte er und folgte ihr.
    „Aber wir haben doch gar keine Schwimmsachen dabei!“, rief er ihr nach und schaute sich um. Da war Medina aber schon nackt ins Wasser gesprungen. Alex schluckte und ihm wurde noch heißer als vorher. Langsam streifte er seine Sachen ab und als er gerade an seiner Short angelangt war, kletterte Medina mit einem Mal aus dem Pool, huschte in ein Zimmer und ließ ihn stehen. Verflucht, diese kleine Göre hat mich reingelegt. Verärgert kleidete er sich wieder an, setzte sich an den Rand und ließ seine Füße ins Wasser baumeln. Jetzt war er tatsächlich frustriert und kam sich saudumm vor, weil er auf sie reingefallen war. Was hatte sie bloß an sich, dass er sich wie ein winselndes Schoßhündchen fühlte?
    ***
    Irgendwie freute sich Medina schon darauf, mit Alex zu schwimmen. Belustigt sah sie ihm zu, wie er langsam seine Kleidung auszog und sie ordentlich auf einen Stapel legte. Je mehr nackte Haut sie von ihm sah, desto mehr kribbelte es ihr im Bauch und zwischen den Beinen. So schlecht sah er gar nicht aus. Seine Muskeln waren gut definiert. Er schien demnach öfter in die Muckibude zu gehen. Also machte er sich doch etwas aus seinem Aussehen. Wunderlich war nur, dass er so merkwürdige Klamotten anzog. Eine Jeans und T-Shirt würden ihm tausendmal besser stehen. Und die Haare etwas strubbliger, dann könnte er ganz akzeptabel sein. Medina wünschte sich plötzlich, seine Hände zu fühlen, wie er ihre Brustwarzen zwischen die Finger nehmen und sie sanft ablecken würde. Nun stand er nur noch in Boxershorts da, als sie plötzlich ein Kribbeln im Nacken spürte. Erstaunt drehte sie sich um und erhaschte mit den Augen einen hellgrünen Streifen auf dem Boden. Was ist das denn? Das Kribbeln wurde stärker und es lag nicht an den Fantasien, die sie gerade mit Alex auskosten wollte. Ihr ganzer Körper war angespannt. Dazu kam noch der sanfte Lufthauch rechts am Ohr.
    „Hier ist einer“, flüsterte Ross. Mit einem Satz war Medina aus dem Pool geklettert und folgte flink der grünen Spur. Dass sie nackt war, bemerkte sie erst, als es zu spät war, sie nämlich vor diesem Ding stand. Eigentlich sah es wie ein Mensch aus, aber seine Gesichtszüge wechselten ständig zwischen menschlichen und dämonischen. Die Fratze, die genüsslich ihre Zähne bleckte, schockierte sie. Panisch blickte sie an der Erscheinung herunter und sah zwischen seinen Händen einen menschlichen Kopf – den der Empfangsdame – der aber noch auf ihrem Hals saß. Dieses Gruselgeschöpf hatte seine Fangzähne, oder was auch immer aus der halb menschlich, halb dämonischen Fratze herausschaute, tief in den Kopf gegraben und nuckelte friedlich daran. Medina wollte gar nicht wissen, was es war, sie wusste nur, sie stand diesem Ding nackt gegenüber und hatte nichts bei sich, mit dem sie es töten könnte. Ganz toll! Muss so was schon heute Nacht passieren, ich wollte mich erst ein bisschen amüsieren, ging ihr durch den Kopf und sie blickte sich suchend nach einer möglichen Waffe um.
    „Ross, was soll ich mit den Viechern dann machen? Verbrennen? Ist wohl grad etwas schlecht, was?“ Unwillkürlich musste sie kichern, da hörte sie einen dumpfen Schlag. Das Wesen hatte den Kopf fallen gelassen, die Frau war tot.
    „Erde an Ross, bitte kommen. Hallo?“, rief Medina nun mit vibrierender Stimme.
    „Med, dort hinten die Fackeln! Soll die Bude hier wohl romantischer aussehen lassen.
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