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Medinas Fluch

Medinas Fluch

Titel: Medinas Fluch
Autoren: Katja Piel
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wieder war nur ein V falsch. Schließlich schaffte sie es und beobachtete nun fasziniert, wie sich die Zeichen miteinander verbanden. Es sah aus, als würden sie ineinander fließen. „Wow, das ist ja mal ein geiler Trick“, rief sie aus. Verblieben war lediglich eine halbe Seite, auf der in verschnörkelter Schrift wieder eine eigentümliche Sprache stand, die sie nicht kannte.
    „Tja, das war’s dann. Kann dieser ganze paranormale Quatsch nicht mal ganz einfach sein? Wieso machen Geister immer so ein Geheimnis aus allem?“, fragte sie enttäuscht.
    „Weil es nicht nur Geister gibt, Med. Unter euch gibt’s auch Dämonen, Hexen und anderes gruseliges Zeugs. Aber so schwierig ist es gar nicht. Wenn du dich genau konzentrierst, werden die richtigen Buchstaben erscheinen und dann ist der Rest ein Klacks.“
    „Aha“ murmelnd starrte sie auf die wenigen Zeilen und versuchte sich zu konzentrieren. Die Gedanken schweiften immer wieder ab und als sie schon aufgeben wollte, schienen einige Buchstaben aus dem Blatt herauszuschweben und begannen in einem zarten Orangeton zu leuchten. Schnell las sie den Text, der vor ihr erschienen war.
    „Ross, das habe ich nicht verstanden.“
    „Das musst du nicht verstehen, Med“, flüsterte er nun wieder an ihrem Ohr. „Du kannst sie nun sehen. Die Worte haben dir die Macht der Jäger gegeben. Jetzt können wir loslegen und kämpfen“, rief er aufgeregt, und hörte sich an wie ein kleines Kind, das unbedingt auf den Jahrmarkt gehen will.
    „Moment mal, Ross! Wie stellst du dir das vor? Soll ich rüber zur alten Ruth gehen, mir meine Kohle holen, in das Haus ziehen, ein Auto kaufen und nachts durch die Straße gehen, in der Hoffnung, dass da ein Dämon oder so was rumlungert?“ Einige Minuten herrschte Stille.

7.
    Alex war genervt. Es wurde langsam dunkel und er hatte keine große Lust mehr, bei Ruth zu sitzen. Sein Körper schrie nach Abkühlung und Sauberkeit und sein Magen knurrte vor Hunger. Die klebrigen Kekse und das Bier hatten seine Laune auch nicht verbessert, im Gegenteil, er wurde allmählich aggressiv. Daher hatte er beschlossen, in ein Motel mit Pool zu fahren, ein leckeres Abendessen in irgendeinem Steakhaus zu sich zu nehmen und Ruth mitzuteilen, er wäre gerne bereit, falls Medina abgeholt werden möchte, dies zu tun. Keine Sekunde länger wollte er neben der schrulligen Frau sitzen. Alex stand so schnell auf, dass Ruth kurz erschrocken Luft einzog.
    „Herrgott, junger Mann“, schimpfte sie.
    „Sorry, aber ich habe Hunger, mir ist heiß und ich will mich duschen. Bitte richten Sie doch …“, weiter kam er nicht, da stand Ruth auch schon strahlend auf und ging auf Medina zu, die langsam durch den Vorgarten schritt, die blutrote Sonne hinter sich. Sein Mund wurde trocken bei ihrem Anblick und er gaffte sie einfach nur an. Herrgott noch mal, nicht mal ihre Titten wippen, schoss es ihm durch den Kopf. Schweiß stand auf ihrem Dekolleté und unterstrich ihren sexy Auftritt. Zwischen seinen Beinen spürte er schon wieder das Pulsieren und er blickte schnell auf Ruths Hinterteil, um sich abzulenken.
    „Ruth? Können Sie uns ein nettes Motel mit Pool empfehlen?“, fragte Medina und Alex glaubte zu träumen. Woher wusste sie das? Spitzbübisch sah sie zu ihm hinüber und zwinkerte leicht.
    „Da gibt’s mehrere Holiday Inns. Ich gebe euch eine Adresse.“ Damit drehte Ruth sich um und ging ins Haus.
    Alexander blickte auf den Boden, keine Sekunde hielt er es aus, Medina anzusehen, als er ihre Stimme nahe an seinem Ohr hörte. „Wir sollten uns mal etwas abkühlen, was?“
    Beschämt ballte er seine Hände zu Fäusten. Ihm fiel aber auch nichts Gescheites ein. Wenige Augenblicke später kam Ruth aus dem Haus und hielt einen Zettel in der Hand. Medina bedankte sich und versprach, am nächsten Tag wieder da zu sein, um über alles Weitere zu sprechen.
    „Na komm. Wir haben eine Verabredung mit einer Dusche und einem Pool. Außerdem hab ich tierischen Hunger“, rief sie und rannte zum Wagen. Alexander blickte hinter ihr her und wünschte, er dürfte ihr Hinterteil noch einmal ohne die knappen Jeansshorts sehen.

8.
    Auf der Fahrt schien Medina in Gedanken versunken, Alex vermied, zu ihr rüberzusehen. Schweigend kamen sie wenige Minuten später am Motel an. Es war doch kein Holiday Inn, sah relativ billig aus, aber hatte einen Pool, wie Alex erfreut feststellte. Mehrere Travelodges säumten das Rund, dazwischen leuchteten Fackeln, die zum nächtlichem
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