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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie
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bedeutet unseren Ruin. Er will uns unserer von jeher gewährten Privilegien berauben. Das kann man nicht dulden.«
    Nach einem Blick zu seinem Bruder Henry nickte Lancaster. »Wir halten mit Euch gegen die Despencers zusammen.« Thomas war nicht eben für seine Entschlussfreudigkeit bekannt. Mit seinen fünf Grafschaften hätte er die Macht hinter dem Thron sein können, wenn er den jungen König von Anbeginn an straff gelenkt hätte. »Welche Vorgangsweise schlagt Ihr vor?«
    Warwick sagte: »Ich glaube, der beste Plan wäre es, eine Offensive gegen die Despencers auf dem Boden der Grenzmarken in Südwales zu eröffnen. Ich werde mit dir zurückkehren, Mortimer, und eine Streitmacht aufbieten.«
    »Ich danke dir. Ich habe eine Armee, brauche aber noch Verstärkung.«
    Lynx de Warenne versprach, Truppen zu schicken, sobald er seine Burg Hedingham erreicht hätte. Vor kurzem hatte er von seinem verstorbenen Onkel John de Warenne die Grafschaft Surrey geerbt und befehligte eine stattliche Anzahl von Kriegern.
    »Ich stelle Euch nötigenfalls Truppen zur Verfügung«, versprach Lancaster.
    »Abgemacht. Ich glaube, jetzt habe ich alles, was ich wollte«, sagte Robert Mortimer entschlossen. »Ich danke Euch, Gentlemen.«
    Auf dem Ritt von Kenilworth zurück nach Warwick lenkte Wolf Mortimer sein Pferd so, dass er neben Lincoln Robert de Warenne ritt. »Euer Pferd ist bewundernswert.«
    »Es gehört mir nicht. Es ist ein Warwick-Pferd, das ich mir heute zu einem Ausritt mit meiner Kusine Brianna ausborgte.«
    »Ich habe euer Wettrennen beobachtet. Es war sehr galant, sie gewinnen zu lassen.«
    »Das tat ich nicht. Sie hat ehrlich gewonnen. Brianna reitet wie der Wind. Und sie versteht unheimlich viel von Pferden. Ihr Vater hat eine Zucht auf Flamstead unweit von Windsor, wo sie und ihre Mutter am Hof der Königin lebten. Sie fehlt mir sehr.«
    »Eure Burg Hedingham liegt in Essex, in einiger Entfernung von Windsor, wenn ich mich nicht irre?«, fragte Wolf.
    »Ja, aber Hedingham ist nur wenige Meilen von Flamstead entfernt. Wir waren dort oft zusammen.«
    Wolf erfasste sofort, dass Lincoln de Warenne in Brianna verliebt war. Sein besitzergreifender Ton verriet es. Seine dunklen Bauen zogen sich einen Moment in tiefer Konzentration zusammen und entspannten sich wieder. Armer de Warenne - dir steht eine Enttäuschung bevor, wenn ich dir deine Beute vor der Nase wegschnappe!
     
    »Beim Abschied dachte ich, mir stünde mindestens eine Woche Ruhe und Frieden bevor«, neckte Jory ihren Mann. »Warum diese rasche Rückkehr?«
    »Lancaster war in Kenilworth und hat Mortimer Unterstützung zugesichert.«
    »Thomas machte zweifellos die Runde auf den reichen Rittergütern, die er jüngst vom verstorbenen Vater seiner Frau erbte.« »Um Derby beneide ich ihn. Manche Menschen haben eben großes Glück«, zog er sie auf.
    »Neidest du ihm auch Alice de Lacy?«
    Warwick schnitt eine Grimasse. »Nicht sehr. Ich glaube, ich muss mich mit Schönheit zufriedengeben.« Er senkte den Kopf und küsste sie.
    »Ich hoffe sehr, dass man dir auf Kenilworth ein warmes Essen aufgetischt hat. Hier gibt es um diese späte Stunde nur einen kalten Imbiss.«
    »Ich werde dich für mich erwärmen«, raunte er ihr zu.
    Sie schlug ihm auf die Hand, als er nach ihrem Hinterteil fassen wollte.
    Nach dem Essen forderte Guy Thomas seine de Warenne-Vettern zum Würfeln auf, und die Mortimer-Brüder stie ßen zu ihnen. Als Wolf zu gewinnen begann, zeigte sich der junge de Beauchamp von dessen Geschicklichkeit sehr beeindruckt und beobachtete jede seiner Bewegungen. Der Würfel aber fiel immer so, wie angesagt, mochte er ihn noch so lässig über den Tisch rollen lassen. »Wie machst du das?«
    »Sein Geheimnis heißt Glück«, sagte Edmund Mortimer. »Mein Bruder hat geradezu teuflisches Glück.«
    Wolf Mortimer hatte die Gabe des Zweiten Gesichtes und andere intuitive Kräfte von seinen keltischen Ahnen geerbt. Er war froh, dass Edmund sein wahres Geheimnis nicht enthüllt hatte.
    Wolf blickte in das ernste junge Gesicht von Guy Thomas. »Ich muss dir wohl die Wahrheit sagen.« Er lächelte andeutungsweise. »Es ist nicht Glück, sondern Übung.«
    Guy Thomas schaute auf und sah seine Schwester. »Brianna, komm und sieh zu. Wolf Mortimer hat beim Würfeln erstaunliches Glück.«
    Sie hatte sich der Gruppe junger Männer, die großen Spaß hatten und sie gar nicht zu bemerken schienen, schon nähern wollen. Sie trat an den Tisch und blieb neben Lincoln
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