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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)
Autoren: Marita Grimke
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nickten. Offensichtlich sahen viele Philippus kritischer, als sie es sich bisher getraut hatten zu äußern. „Wir sind nicht mehr alleine hier auf Terrestra!“ Djumas Stimme klang klar. Die Leute hörten ihm zu. „Dort draußen sind viele Welten, viele Menschen wie wir. Sie haben uns viel zu geben – und wir ihnen! Lasst uns den Krieg beenden! Lassen wir die Terrestraner für Terrestra entscheiden!“ Beifall brandete auf. Die allgemeine Erleichterung im Raum war spürbar.
    Es gab noch einiges Hin und Her, aber das Ende der Diskussionen war, dass Prinz Ragnar von der Versammlung beauftragt wurde, einen Waffenstillstand mit der Sternenföderation auszuhandeln. Die ganze Zeit über war Philippus, immer noch angeschlagen von Mayras Energieattacke, auf dem Boden des Podestes sitzen geblieben. Als die Entscheidung gefallen war, die seinen Sohn zum einstweiligen Anführer der Terrestraner erklärte, erhob er sich mühsam und verließ, gefolgt von Silvio, den Saal. Respektvoll machten die Terrestraner ihnen Platz.
    Djuma holte Mayra zu sich, legte einen Arm um sie, hielt sie an seiner Seite, und obwohl er noch viele Fragen der Gesandten zu beantworten hatte, ließ er sie keinen Augenblick los. Das tat Mayra so, so gut, Djumas körperliche Wärme zu spüren, die Zuneigung, die von ihm zu ihr hinfloss. Nach der ganzen Aufregung spürte sie auf einmal, wie viel Kraft sie der Kampf gekostet hatte und wie erschöpft sie war. Aber all das machte nichts. In Djumas Gegenwart fühlte sie sich getröstet.

Kapitel 56
    Djuma und Mayra suchten sich die zwei Pferde aus dem Stall. Noch in der Nacht ritten sie zurück zum Raumhafen mit der diplomatischen Mission der Sternenföderation. Unterwegs besprachen sie ihr Vorgehen. Sie waren sich beide nicht ganz sicher, wie Rogers reagieren würde. Am frühen Morgen hielten sie vor der Sicherheitsschleuse der Mission. Sie stiegen ab und da es nichts gab, wo sie die Pferde anbinden konnten, ließen sie sie einfach stehen und hofften, dass sie nicht zu weit weglaufen würden. Die Außentür der Schleuse öffnete sich für Mayra immer noch ohne Probleme und sie gingen durch die Schleuse hindurch. Djuma schaute sich interessiert um. Er war noch nie in einem Gebäude der Sternenföderation gewesen. Halda graste friedlich in ihrer Umzäunung und ignorierte ihr Kommen völlig. Dann standen sie vor dem Eingang der Mission. Mayra und Djuma stoppten einen Moment. Sie warfen sich einen Blick zu. Jetzt wurde es ernst!
    Auf dem Flur kam ihnen Ursula entgegen. Die war in Tränen aufgelöst und warf sich an Mayras Hals. „Mayra, du lebst! Wir haben uns solche Sorgen gemacht!“ Ursula löste sich ein bisschen und sah ihre Stiefenkelin hektisch prüfend an. „Wo warst du? Wie geht es dir?“ Erst dann holte Ursula Luft, und Mayra hatte die Chance zu antworten.
    „Mir geht es gut. Wir müssen nur dringend mit meinem Großvater reden. Das ist übrigens Djuma.“ Zerstreut gab Ursula Djuma die Hand, die er zögernd nahm. Handschlag war auf Terrestra nicht üblich.
    Wer Djuma war, registrierte Ursula offensichtlich überhaupt nicht. „Kommt! Kommt!“, meinte sie und zog Mayra Richtung Aufenthaltsraum. „Sven wird gleich da sein. Er ist benachrichtigt worden, so wie wir alle, als du durch die Schleuse bist.“
    Im Aufenthaltsraum betrachtete Djuma fasziniert die Werbefilme touristisch schöner Planeten, die dort wieder liefen. Er wandte sich aber davon ab, als kurz nach ihnen Admiral Rogers den Raum betrat. Mayras Großvater schien in der kurzen Zeit, in der sie ihn nicht gesehen hatte, gealtert zu sein – und er wirkte härter. An der Tür sah er zwischen Djuma und Mayra hin und her, entschied sich dann aber, als Erstes zu seiner Enkelin zu gehen. Er nahm sie kurz in den Arm und fragte dann: „Geht es dir gut?“ Als Mayra nickte, wandte er sich Djuma zu. Es musste ein ungewohnter Anblick für den Admiral sein, seinen Verhandlungspartner der letzten Monate, der ihm nie anders begegnet war als arrogant im Ton und in der Pracht seiner blaugoldenen Gewänder, nun in der schlichten Uniform der Leibwache und in seiner eigenen Station zu sehen, noch dazu in anscheinend bestem Einvernehmen mit seiner Enkelin.
    Es war Mayra, die das Schweigen brach. „Wir sind hier, um dir mitzuteilen, dass der König von Terrestra, dass Philippus gestürzt ist. Wir wollen, dass der Krieg aufhört.“
    Rogers verbarg sein Erstaunen gut. Er nickte nur bedächtig und meinte: „Warum setzen wir uns nicht alle?“ Mayra und ihr
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