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Maximum Trouble

Maximum Trouble

Titel: Maximum Trouble
Autoren: Hen Hermanns
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Se watt. Jedenfalls hat die Polizei herausj efunden, datt der Erwin vier Häuser für zehn Millionen Mark verkauft hat. Und datt hat meinen Verdacht jeweckt. Denn der Erwin hat immer jesacht, datt er die Häuser niemals verkaufen würde, sondern von der Miete leben wollte.«
    »Interessant.«
    »Allerdings. Aber datt Jrößte kommt ja erst noch. Er hat sich datt janze Jeld in bar auszahlen lassen. Können Sie sich datt vorstellen? Zehn Millionen in bar?«
    »Zehn Millionen in bar. Das muß ja ein Koffer voller Geld sein.«
    »Jenau. Und datt Jeld hat er sich in Düsseldorf im Parkhotel auszahlen lassen.«
    »In Düsseldorf im Parkhotel?«
    »Ja. Und danach wurde er nich mehr jesehen. Futsch.«
    »Wann war das genau?«
    »Am dreißischsten März. Danach wurde der Erwin nirjendwo mehr jesehen. Futschikato.«
    »Und wem hat er die Häuser verkauft?«
    »Einer Düsseldorfer Immobilienjesellschaft. Die wollen aus Erwins Häusern eine Shopping Mall machen.« Steffens sprach Shopping Mall aus, wie es geschrieben wird. Wir sahen uns betroffen an. Wenn eine Düsseldorfer Immobiliengesellschaft in Köln Häuser kaufte und daraus eine Shopping Mall machen wollte, dann war das so, als würde sich erneut der Schatten von Mordor über Hobbingen legen, ohne daß es diesmal einen Frodo oder Gandalf gab, der das Böse in seine Schranken verweisen konnte.
    »Jedenfalls ist der Erwin weg und ich mache mir große Sorjen«, sagte Steffens.
    »Um Erwin oder das Geld?«
    »Ich bitte Sie. Um Erwin und auch um Köln. Verkauft die Häuser an die Düsseldorfer. Datt muß sich mal einer vorstellen.«
    »Und die Polizei?«
    »Die suchen den Erwin. Aber sie finden ihn eben nitt. Deshalb komme ich ja zu Ihnen. Ich kann mir sein Verhalten überhaupt nitt erklären. Datt paßt überhaupt nitt zu ihm. Wissen Se, der Erwin hat die Häuser jeerbt und datt war seine Einkommensquelle. Der hat völlig zurückjezogen in seinem Haus in Rodenkirchen jelebt. Mit Menschen hatte er et nitt so. Ziemlich scheu, dä Jong. Ich war sein einzijer Freund, wie jesacht.«
    »Hatte er denn irgendwelche psychischen Probleme? Ich meine, wie war seine Stimmung, als Sie ihn zuletzt gesehen haben? Anders als sonst? Depressiv, aufgeregt?«
    »Nee. Der Erwin war wie immer. Er ist ein stiller Mensch, wissen Se. Nach dem Unfall seiner Eltern wurde er janz still. Er ist nämlich dabeijewesen, und datt hat er wohl nie verkraften können.«
    »Was für ein Unfall denn? Auto?«
    »Nee. Die Eltern sind bei einem Bersch-Unfall ums Leben jekommen. Abjestürzt.«
    »Und Sie haben sich dann um ihn gekümmert?«
    »Na ja, er war erst mal auf einem Internat und hat dann noch ein bißken studiert, aber dann hat er datt aufjejeben, und seitdem kümmere ich mich um ihn,
    wenn Sie so wollen. Aber der kommt auch janz jut allein zurecht. Nich datt Se jetzt meinen, mit dem stimmt watt nitt.«
    »Sie sind also so eine Art Vaterersatz für ihn. Aber trotzdem hat er Ihnen nichts davon erzählt, daß er die Häuser verkaufen wollte.«
    »Datt finde ich eben auch so komisch.«
    »Worüber haben Sie denn in der letzten Zeit so gesprochen?«
    »Eigentlich mehr über meine Sorjen. Ich hatte ne Menge Ärjer am Hals in letzter Zeit. Im Jeschäft. Ich hab ja diese Metzgerei-Kette und da jab et ziemliches Theater.«
    »Was für ein Theater?«
    »Datt hat aber nix mit dem Erwin zu tun.«
    »Erzählen Sie es bitte trotzdem.«
    »Wir haben datt CMA-Jütesiegel für verschiedene unserer Fleischprodukte beantragt, aber bei der Prüfung hat es Beanstandungen jejeben. Schweinefleisch soll nicht in Ordnung jewesen sein. Datt hat et bei uns noch niejejeben. Wir haben den Verdacht auf Sabotasche.«
    »Wer ist wir?«
    »Mein Jeschäftsführer und Partner, Willi Hoff, und ich.«
    »Und was ist CMA?«
    »Datt ist die Centrale Marketingjesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft. Und Lebensmittel, die von dieser Jeseilschaft mit einem Jütesiejel ausjezeichnet werden, jelten als besonders jut.«
    »Und was ist mit der Sabotage? Wollen Sie damit sagen, daß jemand absichtlich an Ihrem Schweinefleisch herumgesaut hat?«
    »Ich hab den Verdacht. Und Willi Hoff auch. Vielleicht jemand von der Konkurrenz.«
    »Vielleicht könnte ich Ihnen da helfen.«
    »Finden Sie erst mal den Erwin. Um die Schweinerei da kümmere ich mich selbst.«
    »O.k., haben Sie ein Foto von Erwin?«
    »Hier, hab eins mitjebracht.«
    Er schob es mir rüber. Ein Polaroid, das die beiden irgendwo im Süden zeigte.
    »Datt war am Jardasee«, sagte Steffens,
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