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Maximum Trouble

Maximum Trouble

Titel: Maximum Trouble
Autoren: Hen Hermanns
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tot bin. Und das nur, weil dieser Typ genauso zur Selbstüberschätzung neigt wie Sie. Und weil er genauso pervers ist. Er wollte unbedingt Katz und Maus mit mir spielen. Wenn er mich gleich bei der ersten Gelegenheit umgebracht hätte, dann wären Sie jetzt aus dem Schneider. Kommt sich wirklich ein bißchen zu schlau vor, der Mann. Zugegeben, das mit dem Serienkiller hat er clever gemacht. Er hat Wachsmuth den Hals aufgeschlitzt, damit es so aussah, als wäre er auch eines der Opfer des Highway-Killers. Aber zu Ihrem Pech hat er mich nicht geschafft.«
    Hoff grinste. »Was nicht ist, kann ja noch werden, nicht wahr, Anton?«
    Etwas unangenehm Hartes und Kaltes wurde in meinen Nacken gepreßt, und eine unangenehm harte und kalte Stimme mit sächsischem Akzent sagte: »Drehen Sie sich nicht um. Wie Sie schon sagten: Man darf sich nie zu schlau vorkommen. Und umbringen können wir Sie jetzt immer noch.«
    »Wie wollen Sie das denn machen? Mein Partner weiß, daß ich hier bin. Wenn ich jetzt verschwinde, kriegen Sie Schwierigkeiten. Abgesehen davon dürften Sie am besten wissen, daß es nicht so leicht ist, eine Leiche verschwinden zu lassen. Sonst hätten Sie Wachsmuth wohl nicht extra nach Amerika gelockt.«
    »Sicher«, sagte Hoff. »Aber man kann es sich nicht immer aussuchen. Außerdem hat ein Metzgereibetrieb schon gewisse Möglichkeiten. Was meinst du, Anton?«
    Anton lachte. Und gleichzeitig drückte er mir seine Knarre noch fester in den Nacken. Mir brach der Schweiß aus. Wo blieb der verdammte Knodt? Ich hatte die Wohnungstür nur angelehnt. Ob der Sachse sie zugemacht hatte? Und Knodt stand jetzt draußen im Treppenhaus und konnte nichts machen? Irgendwas mußte jetzt passieren. Sie konnten mich schlecht in Hoffs Penthouse umbringen. Wenn sie es erst mal geschafft hatten, mich irgendwo raus in die Pampa oder wirklich allen Ernstes in ihre Wurstfabrik zu bringen, hatte ich keine Chance mehr.
    »Wieviel haben Sie eigentlich Ihrer sogenannten Freundin für Ihr Alibi bezahlt?« fragte ich. »Oder mögen Sie inzwischen auch Frauen?«
    »Was soll das, Reinartz?«
    »Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie man das Vertrauen von einem Mann mit Verfolgungswahn gewinnen kann. Einem Mann, der glaubt, von lauter Robotern umgeben zu sein. Wie beweist man so einem Mann, daß man kein Roboter ist? Sie konnten sich ja schlecht den Hals aufschlitzen und ihm zeigen, daß keine Drähte drin sind, nicht wahr? Roboter können nicht ficken, das ist es, Hoff. Bevor Sie nach Köln gekommen sind, müssen Sie in Berlin ja eine ziemlich heiße Nummer gewesen sein. Mein Partner hat nicht nur mit Ihrer Sekretärin gesprochen. Er hat sich auch erlaubt, ein bißchen in Ihrer Biographie herumzuschnuppern. König der Sauna, was?«
    Hoff gab dem Sachsen ein Handzeichen. Der kühle Druck verschwand aus meinem Nacken und machte Platz für einen grellen Schmerz, als mir der Sachse den Lauf seiner verdammten Knarre auf den Hinterkopf schlug. Ich mußte mich ziemlich zusammenreißen, um nicht auf die Knie zu gehen.
    »Sie haben dem einsamen Wachsmuth ein kleines heimliches Coming-out besorgt, nehme ich an. Und so sein scheues Herz und sein Vertrauen gewonnen, was? Treiben Sie es denn auch mit Anton? Sie sind doch auch schwul, Anton, oder?«
    Diesmal ging ich in die Knie, aber nicht weil Antons Knarre mich traf, sondern weil ich damit rechnete, daß er sie mir wieder auf die Birne schlagen würde. Ich fing seine Bewegung auf, schnappte mir seinen Arm und warf ihn über die Schulter. Er schoß, während er seinen Looping machte, und er traf den Richtigen. Die Kugel, die für mich bestimmt war, durchschlug Hoffs Kehle. Ich zog die SigSauer aus dem Schulterhalfter, bevor der Sachse sich zu neuen Glanzleistungen aufrappeln konnte, und kickte seine Waffe außer Reichweite. »Flossen hoch. Setz dich neben ihn aufs Sofa. Daß ihr Machotypen aber auch immer gleich so empfindlich reagiert, wenn man euch schwul nennt.«
    Das Sofa war so gebaut, daß einem die Knie beim Sitzen fast ans Kinn stießen. Aus dieser Position würde er nicht so leicht einen Überraschungsangriff starten können. Hoffs Kopf war nach hinten gekippt, und sein Kinn zeigte spitz nach oben. Aus einem großen, häßlichen Loch im Hals sprudelte Blut. Ich ging zum Telefon und wählte die no.
    »Bitte Kommissar Bohling«, sagte ich.
    »Herr Bohling ist kein Kommissar«, sagte die Zentrale.
    »Aber wenn er sofort hierherkommt, wird er bald Kommissar sein. Sagen Sie ihm das.«
    Dann ging
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