Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Max Erzählbände - 01 - Max und die klasse Klassenfahrt

Max Erzählbände - 01 - Max und die klasse Klassenfahrt

Titel: Max Erzählbände - 01 - Max und die klasse Klassenfahrt
Autoren: Christian Tielmann
Vom Netzwerk:
zugeschnappt war. Das Blut, das aus der Wunde lief, war im Lichtschein der Taschenlampen deutlich zu sehen.
     

     
    „Was ist das?“, fragte Pauline entsetzt.
    „Das ist eine uralte Falle! Mit denen haben die Leute hier in der Gegend früher Füchse gefangen. Sie sind in Deutschland verboten. Was für eine Tierquälerei das ist, seht ihr ja selbst!“
    Herr Schuster versuchte, die Falle zu öffnen.
    Aber Bob jaulte vor Schmerz auf und schnappte sogar nach der Hand seines Herrchens.
    „Ist ja gut, ich hör schon auf!“ Herr Schuster streichelte den Hund am Nacken. „Wir müssen ihn zur Tierärztin bringen. Die muss ihm erst eine Betäubungsspritze geben. Vorher lässt der niemanden an sich heran.“
    „Können Sie ihn denn tragen?“, fragte Nico.
    Herr Schuster schüttelte den Kopf. „Da würde er mit der Kralle an der Pfote garantiert ausflippen – außerdem ist er mir zu schwer.“
    „Wir holen die Schubkarre!“, sagte Max. „Die Schubkarre, die neben dem Misthaufen stand!“
    Herr Schuster nickte. „Gute Idee!“
    Max und Pauline liefen zurück zum Bauernhof, während Nico und Herr Schuster beim winselnden Bob blieben. Ein bisschen mulmig war es Max schon, als er und Pauline sich einfach die Schubkarre nahmen, die neben dem Misthaufen auf dem Hof stand.
    „Ist ja nur geliehen!“, flüsterte Pauline, die anscheinend erraten hatte, was Max dachte. „Außerdem ist es ein Notfall.“
    Sie schoben die Schubkarre, die nicht gerade frisch roch, zu Nico, Herrn Schuster und Bob.

    Herr Schuster telefonierte schon mit der Tierärztin: „Ist gut, Frau Wader. Wir bringen ihn nach Finkenstein. – Nein, hier draußen kommen sie mit Ihrem Auto eh nicht durch, das können Sie vergessen. – Ja, gut, bis gleich!“
    Bob jaulte, als sie ihn in die Schubkarre hoben. Und er winselte auf dem ganzen Weg zurück bei jedem Hubbel, über den Herr Schuster die Schubkarre schob. Nico streichelte den verwundeten Hund hinter den Ohren und flüsterte ihm ständig Entschuldigungen zu. Max und Pauline gingen voran und beleuchteten den Weg.
    Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis sie wieder auf Gut Finkenstein ankamen. Die Tierärztin, Frau Wader, stand schon mit Frau Geisburg auf dem Hof und erwartete sie. Sie traute ihren Augen kaum, als sie die Falle an Bobs Pfote sah.
     

     
    „Wo hat er sich die denn gefangen? Etwa bei Bauer Ehrlich?“
    Herr Schuster nickte grimmig.
    „Hat er also doch noch eines von den alten Tellereisen gehabt! Dem werd ich was erzählen!“
    Sie holte eine Digitalkamera und einen Koffer aus ihrem Auto. Dann drückte sie Frau Geisburg den Fotoapparat in die Hand. „Knipsen Sie das mal so, dass man sieht, was für eine schreckliche Falle das ist. Bauer Ehrlich hat Angst um seine Hühner, deshalb hat der rund um seinen Hof diese verbotenen Fallen aufgestellt. Wir haben ihm schon drei Stück abgenommen! Statt dass der Faulpelz ein brauchbares Hühnerhaus baut und abends seine Tiere einsammelt!“
    Sie zog eine Spritze auf.
    „Ist gleich vorbei, Bob. Ist gleich geschafft.“
    Bob zuckte ein bisschen zusammen, als die Tierärztin ihm die Spritze gab. Aber dann wurde er ganz ruhig und schien einzuschlafen.
    „Stirbt er jetzt?“ Nico hatte Tränen in den Augen.
    „Aber nein“, sagte Frau Wader.
    Sie öffnete die Falle und nahm dieses Ungetüm endlich von Bobs Pfote ab. Sie untersuchte das verletzte Bein.
    „Wir haben Glück, der Knochen hat nichts abbekommen. Aber die Wunde muss ich säubern und nähen. Dazu heben wir Bob aus dieser Dreckskarre raus in meinen Wagen. “ Sie sah hinüber zu Frau Geisburg. „Es geht mich ja nichts an, aber müssen Ihre Schüler nicht mal ins Bett?“
    Frau Geisburg zuckte zusammen. „Ja, natürlich! Max, Nico, Pauline, ab ins Bett!“
    „Moment, eins noch!“, sagte Herr Schuster streng. Er sah von Max zu Pauline und ließ seinen Blick schließlich zu Nico gleiten.
    „Danke, dass ihr Bescheid gesagt habt! Wer weiß, was passiert wäre, wenn wir Bob erst morgen früh gesucht hätten.“
    „Und jetzt: Abmarsch!“, sagte Frau Geisburg. „Morgen ist ja auch noch ein Tag.“
    „Dann müssen wir aber morgen früh die Schubkarre zurück zu Bauer Ehrlich bringen“, sagte Max. „Die haben wir uns nämlich nur ausgeliehen.“
    Die Tierärztin nickte finster.
    „So, diese Schubkarre ist von Ehrlich? Die bringe ich höchstpersönlich zurück! Und zwar nicht morgen früh, sondern noch heute Nacht. Der kann sich auf was gefasst machen. Versprochen!“

 
    „Hilfe!“,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher