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Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim
Autoren: Christian Ditfurth
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auf. Dornröschen stieg aus. Twiggy packte Spranger am Arm und schob ihn auf den Bürgersteig. Matti nahm ihn in Empfang. Dornröschen marschierte zur Tür. Matti und Twiggy folgten mit Spranger. Sie betraten das Revier. Hinter einem Tresen standen Schreibtische. Zwei Frauen und ein Mann in Uniform. Eine schwarzhaarige Polizistin mit strenger Brille erhob sich und trat an den Tresen. Dornröschen legte die Akte auf den Tisch und sagte: »Wir bringen Ihnen Maximilian Spranger. Er wurde 1947 in Amsterdam zum Tod verurteilt, weil er ein SS -Kriegsverbrecher ist. Seine Strafe wurde in Lebenslänglich umgewandelt. Er ist aus der Haft in den Niederlanden nach Deutschland geflohen. Unsere Behörden haben ihn nicht an Ihre ausgeliefert, weil sie deutsche Staatsbürger nicht ausliefern, sogar wenn sie schwerste Verbrechen begangen haben. Wir liefern Ihnen diesen entflohenen Verbrecher nun aus.«
    Die Frau guckte sie verwirrt an, dann Spranger, schließlich Matti und Twiggy. Sie nahm die Akte und blätterte. Matti beobachtete, wie ihre Miene sich änderte, dass sie zu begreifen begann. Dann lächelte sie sogar. Sie ging zu ihrem Schreibtisch und telefonierte. Als sie wieder am Tresen stand, sagte sie freundlich: »Mein Chef kommt gleich.«
    Eine Tür öffnete sich, und ein großer blonder Mann in blauer Uniform betrat den Raum. Er wechselte wenige Wörter auf Holländisch mit seiner Untergebenen.
    Er stellte sich vor Spranger und fragte auf Deutsch: »Sie sind Maximilian Spranger?«
    Spranger starrte ihn an und schwieg.
    Der Polizist blickte Dornröschen an. »Wir müssen Ihnen danken. Wir übernehmen jetzt diesen Herrn und stellen ihn dem Staatsanwalt vor.« Er reichte Dornröschen die Hand, dann auch Matti und Twiggy.
    »Wir müssen Ihre Personalien aufnehmen«, sagte der Chef. »Das verstehen Sie bestimmt.«
    Sie legten die Personalausweise auf den Tresen. Die Polizistin übertrug die Daten in ein Formular.
    »Gut, dann gehen wir jetzt«, sagte Dornröschen, als sie ihre Ausweise zurückbekommen hatten. Sie zögerte, dann lief sie zur Tür. Matti und Twiggy folgten. Matti drehte sich noch einmal um und sah, dass die Polizistin Spranger Handschellen anlegte. Der blickte ihnen entsetzt nach.
    Sie verließen das Revier und blickten sich um.
    Der Benz war verschwunden.
    Der Zug würde sie von Venlo nach Köln bringen. Dort mussten sie umsteigen nach Berlin. Sie fanden ein Abteil für sich.
    »Und nun?«, fragte Twiggy.
    Er erhielt keine Antwort.
    Dornröschen starrte aus dem Fenster. Matti tat so, als könnte er in dem Buch lesen, das Dornröschen durch hatte. In ihm arbeitete eine Mischung miesester Gefühle. Ärger über Georgs Verrat. Ärger über die eigene Naivität. Wie konnte er nur glauben, dass Georg freiwillig in den Knast ging? Enttäuschung über Anja. Aber vermutlich hatte er versagt. Sie wollte mit ihm sprechen, und er hatte sie zurückgewiesen. Vielleicht hätte sie ihm etwas verraten? Aber dazu hatte sie immer Gelegenheit gehabt. Sie hätte ihm einen Zettel zustecken können, unbemerkt von Georg. Wie auch immer, er hatte alles vermasselt.
    Ein Quietschen. Der Zug schlich aus dem Bahnhof. Draußen eine städtische Einöde. Einfamilienhaus an Einfamilienhaus. Vorgarten an Vorgarten. Dazwischengestreut einstöckige Betonklötze: Supermarkt, Tankstelle.
    Immerhin haben wir einen Kriegsverbrecher ausgeliefert, dachte Matti.
    »Das Ganze war doch sinnlos«, sagte Dornröschen. »Einen Tattergreis nach Holland schaffen, was für eine Heldentat.«
    »Früher wär’s was gewesen«, sagte Twiggy.
    »Georg hat uns verarscht«, sagte Matti. »Und jetzt?«
    »Er hat genug Spuren in dem Haus in Heidelberg hinterlassen«, sagte Twiggy.
    »Wenn die Stasi-Freunde nicht eine Komplettreinigung veranstaltet haben. So wie mit dem Ford.« Dornröschens Gesicht zeigte Ärger und Ratlosigkeit.
    Matti malte sich aus, dass die Stasi-Typen gar nicht abgereist waren, sondern nur die Stellung gewechselt hatten. Jetzt könnten sie das Haus klinisch reinigen oder auch abfackeln. Es war zum Kotzen.
    Der Zug hielt und fuhr gleich wieder an. Irgendwo schlug eine Tür. Dann standen Polizisten vor der Tür. Deutsche. Und sie grinsten ins Abteil. Einer deutete auf sein Pistolenhalfter.
    Die Makarows lagen in Georgs Benz. Wenigstens das.
    Die Bullen warteten ein paar Minuten, dann drängte sich ein Zivilist durch den Uniformpulk. Er öffnete die Abteiltür. »Guten Tag!«
    »Ist heute Bullenball?«, fragte Dornröschen.
    »Leider nicht.«
    »Echt
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