Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim
Autoren: Christian Ditfurth
Vom Netzwerk:
schade.«
    Der Zivilbulle zückte ein Notizbuch und las ihre Namen vor. »Das sind Sie doch, oder?«
    »Raten Sie mal.«
    Der Zivilbulle grinste und schnippte mit den Fingern.
    Die WG-Freunde reichten ihm ihre Personalausweise.
    »Sie werden händeringend in Berlin gesucht«, sagte der Bulle zu Matti. Er guckte Dornröschen und Twiggy an. »Sie auch. Wegen Entführung.«
    »Wie bitte!?«, donnerte Twiggy.
    »Da staunen Sie, was?« Der Zivilbulle lachte. Die Uniformierten grinsten mit. »Die polizeiliche Zusammenarbeit in Europa wird immer besser.« Er grinste breit. »Anruf genügt. Wir hatten noch was gut bei den Kollegen.«

Epilog
    E s war me rkwürdigerweise dieselbe Zelle wie beim letzten Mal. Matti lag auf der Pritsche und starrte gegen die Decke. Eine Spinne hatte sich freiwillig in den Knast eingeliefert und ließ sich an einem vom Luftzug gebogenen Faden von der Decke herab.
    Endlich klapperte es an der Tür. Der Schließer erschien: »Sie haben Besuch.«
    Gerd wartete schon im Besucherzimmer. Bevor Matti saß, sagte Gerd: »Das Haus in Heidelberg haben sie gefunden. Es ist klinisch rein. Keine Spur nirgendwo. Das bestätigt deine Geschichte, jedenfalls in meinen Augen. Für den Haftrichter reicht es nicht. Zumal der beschissen gelaunt ist.«
    »Scheiße. Haben die den Mieter nicht gefunden?«
    »Den Mieter gibt es nicht.«
    »Fendt und Zitkowski?«
    »Unbescholtene Bürger, die Berlin in letzter Zeit nicht verlassen haben.«
    »Die kennen mich nicht mehr?«
    »Die haben nie von dir gehört.«
    »Aber Dornröschen und Twiggy sind Zeugen.«
    »Komplizen. Ihr habt gemeinsam Spranger entführt. Komplizen glaubt man nicht.«
    »Toll. Dann hat uns Georg so richtig in die Scheiße geritten. Danke, Genosse!« Er nickte in die Richtung, in der er Georg vermutete.
    »Lass uns alles noch einmal durchgehen. Wir brauchen einen Beweis, dass Georg lebt. Dann seid ihr aus dem Schneider, was den Mord angeht.«
    »Okay«, maulte Matti. Er hatte das schon getan. Dornröschen und Twiggy mit Sicherheit auch.
    »Ihr habt Georg zum ersten Mal in Heidelberg getroffen.«
    Matti nickte.
    »Ihr wart nur in dem Haus.«
    »Und in den Autos.«
    »Nützt nichts. Das eine ist ausgebrannt, in dem anderen gurkt er durch die Gegend.«
    »Wir haben Georg vorher getroffen«, fiel Matti ein. »In so ’nem Café in der Fußgängerzone.«
    »Was hat er da gemacht?«
    »Gesessen und geredet.«
    »Würde ihn jemand wiedererkennen?«
    Matti schüttelte den Kopf.
    »Das Haus hat er nicht verlassen …«
    »Bis er mit uns und Spranger weggefahren ist.«
    »Habt ihr unterwegs gehalten?«
    »Wir sind nicht ausgestiegen. Unterwegs hat ihn auch keiner gesehen. Er hat das geschickt gemacht. Überhaupt, wenn man bedenkt, dass er eine Leiche ist.«
    Gerd kratzte sich an der Schläfe. Er sah ungesund aus, blass. Kleine rote Pickelchen auf der Stirn. »Und dann seid ihr über die Grenze.«
    »Wir sind nach Venlo rein. Georg kannte sich gut aus. Er wusste genau, wo er hinfahren wollte.«
    »Er ist zum Polizeirevier.«
    »Ja, dort hat er geparkt.«
    »Und dann?«
    »Dann sind Dornröschen, Twiggy und ich raus. Mit Spranger. Und rein in den Bullenstall. Und als wir wieder rauskamen …«
    »Ihr habt Spranger rausgezogen?«
    »Nein, der stieg freiwillig aus. Na ja … freiwillig. Er hatte keine Wahl und hatte ganz unheroisch aufgegeben wie Paulus in Stalingrad.«
    »Nicht jeder Nazi folgt dem Führer gern in den Tod«, sagte Gerd trocken. Er blickte Matti an. »Herrje, wo könnte Georg einen Fingerabdruck hinterlassen haben? Einen einzigen!«
    Twiggy zündete den Joint an. Sie hatten Dosenravioli mit Tiefkühlkräutern gegessen und schon einiges getrunken. Robbi lag faul auf Twiggys Schoß und verdaute ein paar Dutzend Thunfische. Er hatte deren Bestände jetzt endlich ausgerottet. Jedenfalls hatte er so gefressen, als wäre dies sein Plan gewesen. Dornröschen nippte an ihrem Tee. Dann übernahm sie die Riesenzigarette und zog kräftig. Matti trank das vierte Glas Aldi-Rotwein. Das erste hatte er auf seine Freilassung getrunken. Das zweite auf seine Rückkehr in die WG . Das dritte auf Twiggy, der den Bulli aus Heidelberg geholt hatte. Und das vierte, weil die ersten drei geschmeckt hatten.
    Die Karten lagen vor Twiggy. Dornröschen hatte diesen Blick in den Augen. Sie würde die beiden in Grund und Boden spielen. Sie würde mit Siebenern und Achtern und Assen nur so um sich werfen. Doch Matti war es diesmal egal, obwohl er sonst fuchsteufelswild werden konnte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher