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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung
Autoren: Drew Karpyshyn
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waren.
    Als sie die letzten Resultate der anderen Sch ülern eintrug, begann sie darüber nachzudenken, was wohl aus Gillian Grayson geworden wäre, wenn sie im Programm geblieben wäre.
    Obwohl sie Autistin war, hatte Gillians Potenzial das der a n deren Kinder am Ascension-Projekt winzig wirken lassen. Kahlee vermutete, dass ihr bemerkenswertes Talent und ihr A u tismus irgendwie miteinander verbunden waren. Obwohl es auch m ö g lich war, dass ihre Fähigkeiten das Ergebnis der Drogen waren, die ihr Vater und Cerberus ihr heimlich verabreicht ha t ten.
    Letztlich hatte Grayson das Wohl seiner Tochter über seine L o yalität zu Cerberus gestellt, und mithilfe von Kahlee war es ihm gelungen, Gillian an Bord eines quarianischen Fo r schungsschiffs unterzubringen, das tief im Weltraum operierte. Einer der wenigen sicheren Orte in der Galaxis, wo sie der U n bekannte nicht erreichen konnte.
    Kahlee wusste, wie schwer es f ür Grayson gewesen sein musste, seine Tochter wegzuschicken. Auch für sie war es schwer gewesen. Hendel Mitra – der ehemalige Sicherheitschef der Grissom-Akademie – war bei Gillian, und er kümmerte sich um sie wie ihr e i gener Vater.
    Kahlees Gedankengang wurde vom leisen Piepen eines ei n gehenden Anrufs über das Extranet unte r brochen. Der Name des Anrufers war unterdrückt, doch sie konnte sich gut vorstellen, wer am anderen Ende der Leitung war.
    Sie tippte auf die untere Ecke des schwebenden Interfaces, um den Ruf anzunehmen, und aktivierte die Video übertragung auf einem anderen Bildschirm. Grayson selbst blickte sie von da aus an, als hätten Kahlees Gedanken an seine Tochter ihn irgendwie hergezaubert.
    „Kahlee“, sagte er, sein Gesicht hellte sich auf, als er ihren Namen aussprach.
    In den letzten drei Jahren hatte Grayson sie alle zwei oder drei Wochen angerufen. Obwohl er es niemals eingestehen w ürde, wusste sie, dass er sie überprüfte. Sie vermutete, dass er, nac h dem Gillian fort war, eine Art Abkommen mit dem Unbekannten getroffen ha t te, um ihre Sicherheit zu garantieren … doch was für ein Abkommen das auch sein mochte oder was es ihn g e kostet hatte, hatte sie nicht he r ausgefunden.
    Dem Bildschirm nach, auf dem sie ihn sah, schien er von e i nem kleinen Computersystem aus anzurufen, das in einem Schlafzimmer aufgestellt war. Andere Details konnte sie nicht erke n nen. Doch Grayson war immer vorsichtig, um ihr keinen Hinweis darauf zu geben, von wo aus er sich meldete. Stattde s sen betrachtete sie sein äußeres Erscheinungsbild.
    Er schien eine Art von K örperrüstung zu tragen oder einen Kampfanzug, obwohl das schwer zu sagen war, da nur Kopf und Schultern sichtbar waren. Sie war erleichtert, als sie erkannte, dass seine Pupillen und Zähne weiß waren, ohne ein Anzeichen des rosigen Farbglanzes, der darauf hinwies, dass er wieder R o ten Sand nahm. Sein Gesicht wirkte ausgezehrt und ve r härmt, als stünde er unter großem Druck.
    „Du siehst gut aus, Grayson“, sagte sie und l ä chelte, um die Lüge besser verkaufen zu können.
    „Ich bin sehr beschäftigt“, antwortete er, so vage und au s weichend wie immer. „Wie geht es dir? Läuft alles gut mit dem Ascension-Projekt? Ist irgendwas U n gewöhnliches passiert?“
    „Ungewöhnliches? Du meinst etwas anderes, als Kindern beizubringen, wie man mit reiner Geiste s kraft Objekte bewegt?“
    Grayson zwang sich zu einem h öflichen Lächeln. Kahlee konnte erkennen, dass er gereizt war.
    „Stimmt etwas nicht?“
    „Nein“, antwortete er schnell und schüttelte den Kopf. „Alles in Ordnung. Ich komme nur gerade von einem Auftrag zurück. Dann bin ich immer etwas erledigt.“
    „Was für ein Auftrag?“
    „Einer von der Art, mit denen ich meine Rechnungen beza h le.“
    Ein unangenehmer Moment der Stille entstand, als Kahlee sich überlegte, ob sie auf mehr Informationen drängen sollte. Schließlich entschied sie sich, es sein zu lassen.
    „Ich habe gerade an Gillian gedacht, als du a n riefst.“
    Bei der Erw ähnung seiner Tochter glitten widerstreitende Emotionen über Graysons Gesicht: Sehnsucht, Bedauern und Frö h lichkeit waren in schneller Folge zu sehen.
    „Ich denke immer an sie“, sagte er leise. „Hast du irgendwas von ihnen gehört? Von den Quartanern? Oder von Hendel?“
    „Tut mir leid. Nein.“
    Nacheiner Pause fuhr Grayson schroff fort: „ Es ist besser so .“
    Kahlee hatte den Eindruck, dass er sich selbst davon übe r zeugen wollte, nicht sie.
    „Du kannst gern die
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