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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung
Autoren: Drew Karpyshyn
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spielen Conquest " , gestand Nick mit einem Seufzer. „Aber erst seit zehn Minuten oder so. Davor haben wir minde s tens zwei Stunden gelernt!“
    „Du kennst die Regeln, Nick“, antwortete sie. „Kein Extranet nach der Schlafenszeit.“
    „Es waren nur zehn Minuten!“
    „Ich kann die Logs überprüfen“, erinnerte sie ihn. „Nachg u cken, ob du die Wahrheit sagst.“
    „Das tue ich!“, zischte er, bevor er mit gesenkter Stimme hinzufügte: „Na ja, vielleicht waren es auch zwanzig Minuten.“
    „Bekomme ich Ärger?“, fragte Yando. Seine Unterlippe zi t terte leicht.
    Kahlee sch üttelte den Kopf. „Nein. Du bekommst keinen Ärger. Aber es ist Zeit, ins Bett zu gehen, okay?“
    Der kleine Junge nickte, und sie nahm ihn bei der Hand und f ührte ihn zur Tür. Dann wandte sie sich an Nick.
    „Wir reden darüber, wenn ich zurückkomme und deine Daten abhole.“
    „Ja, in Ordnung“, sagt er. Seine Stimme triefte vor Sarkasmus, wie ihn Teenager so gern einsetzten. „Ich hasse es, wenn mir eine ganze Woche lang keine Nadel in den Hals gestoßen wird.“
    Kahlee f ührte Yando zu seinem Zimmer und brachte ihn ins Bett. Doch ihre Gedanken kreisten die ganze Zeit um Nick.
    Sie war sich nicht sicher, ob sie ihn bestrafen sollte oder nicht. In seinen ersten beiden Jahren an der Grissom-Akademie war Nick eine pure Katastrophe gewesen. Weil er schon immer se i nen Klassenkam e raden im biotischen Ascension-Projekt weit voraus gewesen war, hatte er sich arrogant und selbsts üchtig benommen und die anderen Kinder drangsaliert. Im letzten Jahr aber war eine Veränderung eingetreten. Nick hatte sich von e i nem Problemkind zu einem Musterschüler entwickelt. Zum perfekten Beispiel dafür, was das Ascension-Projekt hervo r bringen wollte.
    Unter Menschen waren biotische F ähigkeiten – die Mö g lichkeit, den Geist zu nutzen, um die physische Welt durch kleine Schübe dunkler Energie zu beei n flussen – ein weit bekanntes Phänomen, das aber immer noch missverstanden wurde.
    Viele Menschen glaubten f älschlicherweise, dass Biotiker Mutanten waren, die telekinetische Superkräfte besaßen. Stammtischgeschichten wussten von Biotikern zu berichten, die außer Kontrolle geraten waren und mit einem einzigen Geda n ken Autos umwarfen oder ihre Fähigkeiten dazu nutzten, um Er d beben zu verursachen, die ganze Häuserblocks zum Einsturz brachten.
    Die Wahrheit war weit weniger erschreckend. Denn egal, was in Action-Vids auch gezeigt wurde, es dauerte eine gewisse Zeit, um ein biotisches Feld aufzubauen, und man musste sich darauf konzentri e ren. So etwas geschah nicht von einer Sekunde zur anderen. Und ohne die implantierten Verst ärker, die mit dem Gehirn und dem Nervensystem verbunden waren, konnten die meisten Biotiker nicht mal eine Kaffeetasse bewegen.
    Mit den Verst ärkern allerdings und nach Jahren intensiver Übung konnten einige wenige talentierte Biotiker lernen, Felder von dunkler Energie zu e r zeugen, die stark genug waren, um einen ausg e wachsenen Mann anzuheben und ihn kraftvoll gegen die nächste Wand zu schleudern. Doch so etwas brauchte eine gewaltige Menge physischer und me n taler Energie. Zwei oder drei Mal konnte ein Biotiker so etwas machen, bevor die v öllige Erschöpfung einsetzte und ihn hilflos und verwundbar wie jeden anderen Mann oder jede andere Frau zurückließ.
    Der Öffentlichkeit diese Einschränkungen deutlich zu m a chen, war eine der Aufgaben, mit der das A s cension-Projekt die Lücke zwischen Gerücht und Wahrheit schließen wollte. Die Hoffnung lag darin, dass Verständnis zu Akzeptanz führen würde, was den Biotikern erlauben könnte, sich ganz normal in die menschliche Gesellschaft zu integrieren, ohne unter irrati o nalem Misstrauen oder sogar Verfolgung zu leiden, wie es de r zeit der Fall war. Außerhalb des Militärs zogen es deshalb die meisten Biotiker vor, ihre Fähigkeiten, wann immer möglich, zu verbergen.
    Kahlee wollte nicht, dass Kinder wie Nick in dem Bewuss t sein aufwuchsen, sich f ür ihre Gabe sch ä men zu müssen. Aber es bestand immer die Gefahr, dass das Pendel zu weit in die andere Richtung au s schlug, was zu einem arroganten Anspruch oder zu Allmachtsfantasien führen konnte. Es konnte passi e ren, dass sie sich anderen überlegen fühlten, was es den Nicht-Biotikern umso schwerer machte, sie in die Gesellschaft aufzunehmen.
    Als Nick zuerst in das Programm gekommen war, hatte Kahlee bef ürchtet, dass er sich genau in diese Richtung entw i
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