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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung
Autoren: Drew Karpyshyn
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erkannte, „... nicht alles. Aber doch genug, um mehr wissen zu wollen." Ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen. Vielleicht gab es doch eine Möglichkeit, lebend hier herauszukommen.
    „Halt die Klappe!", brüllte Qian ihn an. „Er nimmt es uns sonst weg!"
    „Das glaube ich nicht", antwortete Edan, dabei sprach er mehr zu dem Turianer als zu dem tobenden Wissenschaftler. „Wir haben etwas, das er haben will. Er braucht uns lebend."
    „Nicht beide", erwiderte Saren.
    Irgendetwas in seinem Tonfall durchdrang den Schleier des Wahnsinns, der Qian umgab. „Sie brauchen mich", erklärte er in einem seltenen Moment der Klarheit. „Sie brauchen meine Forschungen und meine Kenntnisse." Er sprach schnell, verzweifelt und ängstlich. Obwohl es nicht klar war, was er mehr fürchtete, den Tod oder den Verlust seiner Forschungsarbeit. „Ohne mich werden Sie das nie verstehen. Sie werden niemals herausfinden, wie man die Energie entfesselt. Ich bin unersetzlich für das Projekt."
    Saren hob die Pistole und zielte direkt auf den plappernden Menschen. Dann wandte er sich an Edan.
    „Stimmt das?", fragte der Turianer.
    Edan zuckte mit den Schultern. „Wir haben Kopien seiner Forschungsergebnisse, und ich beschäftige ein eigenes Team, das das Artefakt untersucht. Qian ist ein heller Geist, aber er ist... sprunghaft geworden. Ich glaube, es ist an der Zeit, ihn zu ersetzen."
    Im selben Moment, in dem die Worte Edans Mund verließen, feuerte Saren. Qian versteifte sich und taumelte rückwärts. Ein einziges Loch prangte auf seiner Stirn. Der Metallbehälter rutschte ihm aus den Händen und fiel zu Boden, der Flashspeicher darin wurde aber von der inneren Polsterung geschützt.
    „Und was ist mit dir?", fragte der Spectre und zielte auf den Batarianer.
    Als er keine Hoffnung mehr gehabt hatte, war Edan ruhig geblieben und hatte sich in sein Schicksal ergeben. Aber jetzt, wo er damit rechnen konnte, mit dem Leben davonzukommen, erfüllte ihn der Anblick der auf ihn gerichteten Pistole mit kalter Angst.
    „Ich weiß, wo sich das Artefakt befindet", sagte er. „Wie willst du es ohne meine Hilfe finden?"
    Saren deutete mit dem Kopf auf den Metallbehälter. „Vielleicht finde ich darin etwas, was mir weiterhilft."
    „Ich ... ich habe die notwendigen Ressourcen", stammelte Edan, der verzweifelt einen Grund suchte, um der Hand des Vollstreckers zu entgehen. „Angestellte, Macht, Geld. Dieses Projekt verursacht astronomisch hohe Kosten. Wie willst du die finanzieren, wenn du mich tötest?"
    „Du bist nicht der Einzige mit Wohlstand und Einfluss", erinnerte ihn der Turianer. „Ich kann einen anderen Geldgeber finden, ohne den Randsektor auch nur verlassen zu müssen."
    „Bedenke, wie viel Zeit und Aufwand ich bereits in dieses Projekt investiert habe", sagte Edan. „Ohne mich musst du wieder ganz von vorn anfangen."
    Saren sagte nichts, aber er hielt den Kopf geneigt, als ob er über die Worte des Batarianers nachdenken würde.
    „Du ahnst ja nicht, wozu dieses Ding alles in der Lage ist", versuchte Edan den Turianer zu überzeugen. „Es ist mit nichts anderem in der ganzen Galaxis vergleichbar. Selbst mit Qians Akten wirst du niemanden finden, der einfach so in das Projekt einsteigen kann. Ich war von Anfang an dabei. Ich besitze grundlegende Kenntnisse, worum es sich dabei handelt. Niemand sonst in der Galaxis kann dir so ein Angebot machen."
    Der Gesichtsausdruck des Turianers ließ darauf schließen, dass er geneigt war, Edans Argumentation zu folgen.
    „Wenn du mich tötest, verlierst du nicht nur meine finanzielle Unterstützung, sondern auch noch meine Erfahrung. Vielleicht findest du einen neuen Geldgeber, aber das wird dauern. Wenn du mich umbringst, musst du wieder ganz von vom anfangen. Du wirst nicht drei Jahre meiner Grundlagenforschung wegwerfen, nur um dich dem Vergnügen hinzugeben, mich zu erschießen."
    „Mir macht es nichts aus, ein paar Jahre mehr zu warten", antwortete Saren, als er den Abzug durchzog. „Ich bin ein sehr geduldiger Mann."
    Kahlee und Anderson befanden sich immer noch im Hauptgebäude, als die zweite Sprengladung hochging. Die Detonation erfolgte nahe den großen Schmelztiegeln voll flüssigem Erz. Eine feurige Fontäne geschmolzenen Erzes schoss 300 Meter in die Höhe. Dort verteilte sie sich, erleuchtete die Nacht und kam als tödlicher roter Regen zurück, der alles innerhalb eines Radius von einem halben Kilometer vernichtete.
    „Nicht stehen bleiben!", rief Anderson,
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