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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung
Autoren: Drew Karpyshyn
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über die Wand verteilte, würde sie wahrscheinlich ein Leben lang bis in ihre Albträume hinein verfolgen.
    Und dann war David da und hockte sich neben sie.
    „Geht es dir gut?", wollte er wissen. „Kannst du laufen?"
    Sie nickte. „Ich glaube, ich habe mir die Schulter ausgekugelt."
    Er dachte eine Sekunde lang nach. Dann meinte er, „Das tut mir jetzt sehr leid, Kahlee." Sie wollte ihn gerade fragen, wovon er da eigentlich redete, als er sie am Handgelenk und Schlüsselbein packte und ihren Arm ruckartig drehte. Sie schrie vor Schmerz und wurde fast ohnmächtig, als die Schulter zurück in das Gelenk sprang.
    David fing sie auf, damit sie nicht hinfiel.
    „Du Bastard", murmelte sie und versuchte gleichzeitig, die Finger zu bewegen, um die Taubheit zu vertreiben. „Danke", hauchte sie eine Sekunde später.
    Er half ihr beim Aufstehen. Erst da fielen ihr die vielen Leichen im Raum auf. Anderson sagte nichts, sondern gab ihr das Sturmgewehr eines der Toten, dann holte er seine eigene Waffe.
    „Die nehmen wir besser mit", sagte er und erinnerte sich an Sarens düsteren Ratschlag über das Erschießen von Zivilisten. „Hoffentlich müssen wir sie nicht benutzen."

    22. KAPiTEL
    Die Explosion im Herzen der Raffinerie zeigte genau die Wirkung, auf die Saren gehofft hatte. Panik und Chaos breiteten sich in der Anlage aus. Der Alarm hatte dafür gesorgt, dass die Leute zu den Ausgängen strömten. Panisch eilten sie weg von den Zerstörungen. Aber während alle anderen nach draußen liefen, arbeitete sich Saren gegen den Strom ins Innere der Raffinerie vor. Die meisten Leute ignorierten ihn und konzentrierten sich nur auf ihre eigene verzweifelte Flucht.
    Er musste schnell handeln. Die Explosionen, die er verursacht hatte, waren nur ein Glied in einer Kette von Ereignissen, die in die Überhitzung der Behälter mit dem geschmolzenen Erz münden würde. Wenn sie platzten, würden sämtliche Maschinen sofort in Flammen aufgehen. Die Turbinen und Generatoren würden sich überladen, eine Reihe von Explosionen verursachen und die gesamte Anlage in einen Haufen brennenden Schutt verwandeln.
    Während er die Menge beobachtete, fand Saren, wonach er gesucht hatte: eine kleine, schwerbewaffnete Gruppe von Blue-Sun-Söldnern, die sich wie eine Einheit bewegte. Wie Saren liefen auch sie tiefer in die Anlage hinein.
    Er musste ihnen nur folgen.
    „Worauf warten wir denn noch?", schrie Dr. Qian beinahe hysterisch. Er hatte einen kleinen Metallbehälter in der Hand, mit dem er verzweifelt vor Edans Gesicht herumwedelte. Darin befand sich ein Flashspeicher, in dem sämtliche Daten des Projekts abgelegt waren. „Wir haben alles, was wir brauchen, hier drin. Vorwärts!"
    „Noch nicht", sagte der Batarianer und versuchte, ruhig zu bleiben, obwohl die Alarmsirene so laut war, dass er kaum denken konnte. „Wir warten, bis unser Geleitschutz eintrifft." Er wusste, dass die Explosion kein Zufall war. Er würde nicht blind in diese Falle tappen. Nicht ohne seine Leibwächter.
    „Wie wär's mit den beiden?", rief Qian und zeigt auf die beiden Söldner, die nervös vor dem Raum Wache hielten, in dem sich Edan die ganze Zeit seit dem Angriff auf Sidon versteckt gehalten hatte.
    „Die allein sind nicht genug", antwortete Edan. „Ich gehe kein Risiko ein. Wir warten auf ..."
    Seine Worte wurden von Gewehrfeuer aus dem anderen Raum übertönt, das sich mit den Schreien der Wachen mischte. Darauf folgte eine Sekunde der Stille, bis eine unbekannte Gestalt im Türrahmen erschien.
    „Eure Eskorte wird es wohl nicht schaffen", sagte der gepanzerte Turianer.
    Obwohl er den Mann noch nie zuvor gesehen hatte, erkannte Edan ihn augenblicklich. „Ich kenne dich", antwortete er. „Du bist der Spectre Saren."
    „Sie haben das getan", schrie Qian und zeigte mit zittrigem Finger auf den Agenten. „Das ist Ihre Schuld!"
    „Werden Sie uns jetzt töten?", fragte Edan. Überraschenderweise spürte er keine Angst. Es war, als hätte er diesen Moment schon lange kommen sehen. Und jetzt, wo sein Tod unmittelbar bevorstand, fühlte er nur eine seltsame Ruhe.
    Aber der Turianer tötete ihn nicht. Stattdessen fragte er: „Woran haben Sie auf Sidon gearbeitet?"
    „An gar nichts!", schrie Qian und presste den Metallbehälter an seine Brust. „Das gehört uns!"
    Edan kannte den Blick in Sarens Auge. Er hatte sein ganzes Vermögen mit diesem Blick gemacht: Hunger, Verlangen, die Lust am Besitz.
    „Du weißt ...", flüsterte er, während er die Wahrheit
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