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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung
Autoren: Drew Karpyshyn
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Raffinerie durch einen Notausgang in einem der kleinen, zweigeschossigen Anbauten. Aber während der Lieutenant durch die Wartungsabteilung im Westen gegangen war, kam Saren durch den Wareneingang im Osten. Und anders als sein menschlicher Kollege verzichtete er auf eine Verkleidung.
    Zwei Arbeiter entdeckten ihn, und ihre zunächst überraschten Gesichter verzerrten sich vor Furcht im Angesicht des Turianers in voller Rüstung und mit schwerem Sturmgewehr. Er stieg hinunter auf die unterste Ebene, wo Stein und Erz, in dem das Element Zero enthalten war, getrennt und die Verunreinigungen von der kochenden Oberfläche abgeschöpft wurden. Die geschmolzene Flüssigkeit floss dann in eine riesige Zentrifuge, um das wertvolle E-Zero zu gewinnen. Auf seinem Weg dorthin tötete er drei weitere Arbeiter.
    Er wusste, dass er seinem Ziel näher kam, als er Schilder mit der Aufschrift „Durchgang verboten" passierte. Er ging um eine Ecke und riss eine Tür auf, auf der „Unbefugten Zutritt verboten" stand. Ein Schwall heißer, diesiger Luft schlug ihm entgegen, die in den Augen und der Lunge biss. Drinnen befand sich ein halbes Dutzend Ingenieure, die auf Metallstegen standen. Diese Stege führten um die riesigen Schmelztanks und den gigantischen Generator herum, der das System erhitzte. Die Techniker überprüften den Raffinierungsprozess und sorgten dafür, dass die Geräte ihren effektiven Wirkungsgrad ereichten. Daneben achteten sie auch darauf, dass keine Fehlfunktion zu einer Katastrophe führen konnte.
    Die Männer trugen einen Gehörschutz, um ihre Ohren vor dem permanenten Rattern der Turbinen zu schützen, die den Generator antrieben. Einer von ihnen entdeckte Saren und wollte noch einen Warnruf ausstoßen. Seine Stimme wurde vom Donnern der Turbinen übertönt, genauso wie das Gewehrfeuer, als der Turianer sie alle niedermähte.
    Das Gemetzel dauerte weniger als eine Minute. Der Spectre ging dabei mit brutaler Effizienz vor. Sobald der letzte Ingenieur tot war, der über das Geländer eines Metallstegs in einen der Tanks mit geschmolzenem Erz zwanzig Meter darunter gestürzt war, begann Saren mit der nächsten Phase seines Plans.
    Es gab innerhalb der Raffinerie zu viele Verstecke. Viel zu viele Orte, an denen Edan sich mit seinen schwerbewaffneten Söldnern verbarrikadieren konnte. Saren brauchte etwas, womit er ihn da rauslocken konnte. Ein paar strategisch platzierte Sprengladungen würden ein paar verheerende Explosionen im Zentrum der Raffinerie auslösen, woraufhin die gesamte Anlage evakuiert werden müsste.
    Saren brachte die letzten Ladungen an und lief dann nach oben. Er wollte weit außerhalb des Explosionsradius sein, wenn die Sprengsätze hochgingen.
    Kahlee war hungrig, durstig und müde. Aber hauptsächlich hatte sie Angst. Der Kroganer hatte ihr erzählt, dass Dr. Qian in ein paar Tagen nach ihr sehen würde, aber mehr hatte er nicht gesagt. Dann hatte er sie in diesen Lagerraum gezerrt und in eine kleine, dunkle Zelle gesperrt. Seitdem hatte sie mit niemandem mehr gesprochen.
    Sie war clever genug, um zu erkennen, was sie mit ihr machten. Sie wusste nicht, was Qian wollte. Aber es war offensichtlich, dass sie vor dem Treffen ihren Willen brechen wollten. Sie befand sich jetzt schon einen ganzen Tag in dem engen Raum, ohne Essen oder Trinken. Es gab nicht mal einen Eimer, um sich zu erleichtern. Das musste sie in einer Ecke erledigen.
    Nach zwei bis drei weiteren Tagen würde Qian sie mit einem Angebot aufsuchen. Wenn sie das annahm, würde man ihr Nahrung und Getränke geben. Wenn sie ablehnte, käme sie zurück in die provisorische Zelle und müsste weitere drei Tage schmoren.
    Wenn sie ein zweites Mal ablehnen sollte, würden sich die Dinge noch ein wenig unangenehmer entwickeln. Von Hunger und psychischen Spielchen würden sie zur physischen Folter übergehen. Kahlee hatte nicht die geringste Absicht, Dr. Qian zu helfen. Aber sie fürchtete sich vor dem, was sie erwarten mochte. Das Schlimme war, die anderen würden am Ende siegen. Es konnte Tage oder Wochen dauern, aber schließlich würden die Söldner sie unter der Folter brechen, und Qian würde bekommen, was er wollte.
    Während der ersten Stunden ihrer Gefangenschaft überlegte sie, wie sie fliehen konnte. Doch dann erkannte sie, dass es aussichtslos war. Sie hatte im Dunkeln versucht, die Tür zu öffnen, doch die war von außen verschlossen, und der innere Türgriff war entfernt worden. Außerdem, selbst wenn es ihr gelänge, hier
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