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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung
Autoren: Drew Karpyshyn
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herauszukommen, würden sie auf der anderen Seite doch sicherlich Wachen erwarten.
    Kahlee konnte ihnen nicht mal durch Selbstmord entkommen. Nicht, dass sie diesen Punkt schon erreicht hätte, aber der Raum war völlig leer: keine Rohre, an denen sie sich aufhängen konnte, nichts womit man sich selbst hätte verletzen können. Sie dachte sogar kurz daran, einfach ihren Kopf immer wieder gegen die Wand zu schlagen. Aber das hätte nur zur Ohnmacht geführt und unnötige Schmerzen verursacht. Davon würde es in der unmittelbaren Zukunft noch genug geben.
    Die Lage war hoffnungslos. Aber Kahlee hatte noch nicht aufgegeben. Und dann hörte sie ein Geräusch, süßer als der Gesang der Engel. Das Geräusch der Erlösung. Feuerstöße aus einer automatischen Waffe auf der anderen Seite der Tür.
    Anderson trat die Tür auf, die von den beiden Söldnern bewacht worden war. Dahinter lag ein großer Lagerraum. Die gesamte Einrichtung war bis auf einen Tisch und mehrere Stühle entfernt worden. Vier weitere batarianische Blue-Sun-Söldner saßen um den  Tisch, vertieft in irgendein Kartenspiel. Skarr stand allein in der Ecke. Wie die Männer draußen trugen auch die hier keinerlei Panzerung.
    Der Kroganer war Andersons erstes Ziel - ein Kugelschwall hämmerte dem Kopfgeldjäger direkt in die Brust. Skarrs Arme wirbelten durch die Luft, als er von den Treffern zurückgetrieben wurde. Sein Gewehr flog dabei quer durch den Raum. Er knallte an die Wand hinter sich, prallte ab und landete mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Das Blut strömte aus mehr Wunden, als man zählen konnte.
    Die Söldner reagierten auf den Angriff, indem sie den Tisch umwarfen und sich verteilten. Nachdem Anderson sich vergewissert hatte, dass Kahlee nicht hier war, verteilte er die Kugeln quer durch den Raum. Mehrere Söldner waren tot, lange bevor sie reagieren konnten. Es war kein fairer oder ehrenhafter Kampf, sondern das reinste Massaker. Anderson dachte an all die unschuldigen Opfer dieser Männer und fühlte sich deswegen nicht mal schlecht.
    Nachdem er das Feuer eingestellt hatte, bemerkte Anderson die Tür an der Rückseite der Halle. Sie führte vielleicht nur in einen kleinen Nebenraum, war aber mit Metallplatten verstärkt und mit einem schweren Schloss gesichert.
    „Kahlee?", brüllte er und hämmerte gegen die Tür. „Kahlee, bist du da drin? Kannst du mich hören?"
    Von der anderen Seite hörte er eine gedämpfte Stimme. „David? David! Bitte, hol mich hier raus!"
    Er versuchte, das Schloss zu öffnen, aber es gab nicht nach. Kurz überlegte er, es einfach wegzusprengen, wie er das schon zuvor beim Notausgang gemacht hatte. Aber er fürchtete, Kahlee dabei zu verletzen.
    „Halt durch", rief er ihr zu. „Ich muss den Schlüssel finden."
    Er schaute sich rasch im Raum um. Sein Blick fiel auf Skarr, der verkrümmt in der Ecke lag. Eine riesige Blutpfütze hatte sich unter ihm gebildet, die sich schnell über den Boden ausbreitete.
    Wenn jemand hier in diesem Raum den Schlüssel hatte, dann ganz sicher Skarr.
    Er lief zu der Leiche, legte sein Gewehr daneben und packte den Kroganer mit beiden Händen an der Schulter. Er schnaufte vor Anstrengung, als er Skarr auf den Rücken rollte. Die Brust des Kroganers war völlig zerrissen, Blut rann immer noch aus den Wunden. Mindestens ein Dutzend Kugeln hatten ihn zerfetzt. Seine Kleidung war blutdurchtränkt und klebrig von der warmen, dunklen Flüssigkeit.
    Anderson verzog das Gesicht, als er die Taschen nach dem Schlüssel durchwühlte. Plötzlich öffneten sich Skarrs Augen, die Hand des Kroganers schoss nach vorn und umklammerte Andersons Kehle. Brüllend sprang die Bestie auf und hob den Lieutenant mit einem Arm über den Boden. Der andere Arm hing blutend und nutzlos an ihm herunter.
    Das ist unmöglich!, dachte Anderson, während er wie ein hilfloses Kind dagegen kämpfte, dass der Griff des Kroganers das Leben aus ihm herausquetschte. Niemand kann solche Wunden überleben. Nicht einmal ein Kroganer!
    Skarr musste den Schreck in Andersons Augen erkannt haben. „Ihr Menschen müsst noch viel über mein Volk lernen", knurrte er, während ihm blutiger Schaum über die Lippen quoll. „Schade, dass du nicht mehr lange genug lebst, um ihnen davon zu berichten."
    Anderson trat und schlug um sich, aber der Kroganer hielt ihn auf Armlänge von sich. Er war nicht groß genug, um an Skarr heranzukommen. Stattdessen drosch er auf Skarrs Vorderarm ein. Doch die einzige Reaktion darauf war das
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