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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung
Autoren: Drew Karpyshyn
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reagieren würde. Er wollte etwas sagen, aber es fiel ihm nichts ein. Deshalb saßen sie Seite an Seite am See und schwiegen.
    Schließlich brach Kahlee die Stille. „Was hat die Botschafterin denn nun gesagt?"
    „Das, was ich erwartet hatte", erwiderte er seufzend. „Der Rat hat mich als Anwärter für die Spectres abgelehnt."
    „Weil Saren dich aufs Kreuz gelegt hat", sagte sie empört.
    „Sein Bericht zeichnet kein sehr positives Bild von mir. Er behauptet, ich hätte das eigentliche Ziel des Auftrags missachtet. Außerdem hätte ich seine Tarnung auffliegen lassen und die Söldner gewarnt, weil ich zu früh in die Anlage eingedrungen wäre. Er hat es sogar geschafft, mich für die Explosion verantwortlich zu machen."
    „Aber das ist doch alles eine einzige Lüge!", sagte Kahlee und hob frustriert die Arme.
    „Mit ausreichend Wahrheit vermengt, damit sie glaubhaft wirkt", bemerkte er. „Außerdem ist er ein Spectre. Einer ihrer Topagenten. Wem glauben die wohl mehr?"
    „Oder vielleicht war es dem Rat ganz recht, einen Grund zu haben, die Menschen von den Spectres fernzuhalten."
    „Vielleicht. Aber das ist jetzt Goyles Problem."
    „Und was ist mit der außerirdischen Technologie, die Quian entdeckt hat?", wollte Kahlee wissen.
    „Der Rat hat seine eigenen Experten auf die Daten von Sidon angesetzt. Sie sagen, das wären alles nur Theorien und Vermutungen. Sie glauben nicht einmal, dass es überhaupt eine außerirdische Technologie gegeben hat."
    „Und was ist mit der ganzen Forschung, die wir für ihn gemacht haben?", protestierte sie. „Und all das, was er erreichen wollte?"
    Anderson zuckte mit den Achseln. „Die Experten sagen, Qian war labil. Sie glauben, er habe Edan mit falschen Versprechungen gelockt, die auf seinem psychotischen Wahn basierten. Außerdem meinen sie, dass er das Sidonprojekt immer tiefer und tiefer in seinen Wahnsinn einbezogen hat."
    „Was hat die Botschafterin über dich gesagt?", fragte Kahlee, nachdem sie einen Moment gezögert hatte. Dabei klang ihre Stimme weicher.
    „Sie war natürlich zu Beginn nicht begeistert", bekannte er. „Ich werde nicht bei den Spectres aufgenommen, und der Auftrag hat einen ganzen Haufen politischer Verwicklungen ausgelöst."
    „Was ist mit den Zivilisten, die bei der Explosion umgekommen sind? Die Allianz macht dich doch nicht dafür verantwortlich, oder?" Die Besorgnis in ihrer Stimme war deutlich herauszuhören, und Anderson bedauerte, dass er sie nicht schon vorher in den Arm genommen hatte.
    „Nein. Goyle sucht keinen Prügelknaben. Der Rat hält alle Akten mit Bezug auf Saren unter Verschluss. Offiziell war es ein Industrieunfall. Nachdem sich die Botschafterin wieder beruhigt hatte, erkannte sie, dass die Mission kein kompletter Fehlschlag war. Wir haben schließlich herausgefunden, was wirklich auf Sidon geschehen ist. Und die Drahtzieher dahinter sind tot. Ich glaube, das rechnet sie mir an."
    „Also wirkt sich das nicht auf deine militärische Karriere aus?"
    „Ich denke, nicht. Auch wenn die ganze Sache sicherlich nicht förderlich ist."
    „Das freut mich", sagte sie und legte eine Hand auf seine Schulter. „Ich weiß, wie viel es dir bedeutet, Soldat zu sein."
    Er berührte sie sanft und legte eine Hand auf ihren Hinterkopf. Dabei zog er sie langsam zu sich, während sie sich vorbeugte. Ihre  Lippen hatten sich kaum berührt, als Kahlee sich auch schon wieder von ihm löste.
    „Nein, David", flüsterte sie. „Wir können das nicht machen. Es tut mir leid."
    „Was ist los?", fragte er verwirrt.
    „Sie haben mir heute Morgen bei dem Treffen einen neuen Posten angeboten. Ich soll das Forschungsteam bei einem anderen Projekt verstärken. Es gab sogar eine Beförderung."
    „Das ist großartig, Kahlee", rief er und freute sich für sie. „Wo wirst du stationiert?"
    Sie lächelte ihn an. „Das ist geheim."
    Das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand. „Oh."
    „Keine Angst", sagte sie und versuchte die Situation zu entspannen. „Diesmal ist es nichts Illegales."
    Er antwortete nicht und bemühte sich, Kahlee zu verstehen.
    „Wir können es trotzdem schaffen", erklärte er plötzlich. „Zwischen uns existiert etwas ganz Spezielles. Wir schulden es uns, es wenigstens zu versuchen."
    „Mit mir, die an einem geheimen Projekt arbeitet, und dir, der ständig auf Patrouille ist?" Sie schüttelte den Kopf. „Wir machen uns nur lächerlich."
    Auch wenn es hart war, das einzusehen, wusste er doch, dass sie recht hatte.
    „Du
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