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Maskenspiel

Maskenspiel

Titel: Maskenspiel
Autoren: Kelly Stevens
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Adresse nicht, und unter Eva Martin fand ich niemanden in der Nähe von Berlin.«
    »Nein, meine Mutter hat nach der Scheidung ihren Mädchennamen wieder angenommen.«
    »Also habe ich deinen Vater angerufen und ihn nach ihrer Adresse gefragt.«
    »Meinen Vater? Du kannst ihn doch gar nicht anrufen …«
    »Emily, ich arbeite selbst seit Jahren mit der Regierung zusammen, und es gibt in London nur eine Behörde, bei der nicht mit Namen, sondern mit Codes gearbeitet wird. Ich habe mir seinen gemerkt.«
    »Das glaube ich einfach nicht.« So viel zum Thema Sicherheitsleck. »Wollte er mich umbringen oder dich?«
    »Weder noch.« Christopher grinst etwas reumütig. »Er empfahl mir allerdings, mein familiäres Sicherheitskonzept zu überdenken.«
    »Und was heißt das jetzt?« Wenn Christopher sich bisher weder durch meinen Vater noch durch meine Mutter abschrecken ließ … »Apropos Sicherheit, was war das eigentlich für eine Geschichte mit der Backdoor, die ich gefunden hatte und die am nächsten Tag wieder verschwunden war?«
    Christopher fährt sich mit den Händen durch die Haare. »Den Teil habe ich geschrieben. Erstmal nur zum Testen. Er war noch gar nicht live. Aufgrund der neuen Compliance-Richtlinien bei Finanztransaktionsgeschäften hat die Regierung jemanden gesucht, der dies softwareseitig implementieren kann. BSC hat sich für den Auftrag beworben, deshalb die vielen Meetings in letzter Zeit. Und leider auch die Geheimhaltung.«
    »Oh.« Da ist meine Fantasie aber gehörig mit mir durchgegangen. »Ist das das Projekt, für das du Secur-Code wieder angefragt hast?«
    Jetzt ist es ausnahmsweise mal Christopher, der errötet. »Eigentlich wollte ich gar nicht Secur-Code , sondern dich.«
    »Du hast mich als Sicherheitsrisiko bezeichnet.«
    »Ich mache niemals Ausnahmen. Niemals, verstehst du, Emily?«
    Nein, irgendwie verstehe ich ihn gerade überhaupt nicht. »Und was war ich dann?«
    Christopher ergreift meine Hände. »Du, meine liebe Emily, bist eine einzige große Ausnahme. Hast du das denn nicht gemerkt? BSC war an dem großen Regierungsauftrag dran, und das Letzte, was ich in diesem Moment gebrauchen konnte, war jemanden wie dich in meinem Leben.«
    Jemanden wie mich? »Ich dachte, ihr hättet eine gute Sicherheitsexpertin gebraucht.«
    »Ja, aber doch keine blonde Hackerin mit großen blauen Augen, die mich durch ihre bloße Anwesenheit in jeder Sekunde von der Arbeit ablenkt!«
    Ist es also nicht nur mir so gegangen …
    »Wieder und wieder habe ich meine eigenen Regeln gebrochen, um mit dir zusammen sein zu können. Hast du das denn nicht bemerkt?«
    »Du hast mich so oft abgewiesen …« Ich denke an unseren ersten Kuss im Büro, daran, wie er mich selbst nach dem heißesten Sex immer wieder fortgeschickt hat.
    »Ich wollte dich schützen. Und dann die Sache mit dieser Christine … Anfangs dachte ich sogar, dass die Konkurrenz sie angeheuert hat, um mir ein paar Steine in den Weg zu legen, aber dafür hat sie sich dann doch zu ungeschickt verhalten.«
    »Und was bin ich dann? Noch ein Stein?« Ich ziehe einen Schmollmund, obwohl mein Herz ganz langsam anfängt aufzutauen. Nein, so leicht werde ich es Christopher nicht machen.
    »Wenn überhaupt, dann ein Diamant.« Unvermittelt ergreift Christopher meine Hände. »Emily, möchtest du für mich arbeiten und mit mir in London leben?«
    »Nicht in einem Apartment«, entgegne ich sofort und ziehe meine Hände wieder zurück. Da muss er sich schon ein bisschen anstrengen.
    »Möchtest du für mich arbeiten und mit mir zusammen in meinem Haus in London leben?«
    Na also, geht doch. Allerdings bin ich für klare Verhältnisse, und um weiteren Missverständnissen vorzubeugen, sage ich: »Wenn du mich jetzt auch noch bittest, dein Bett zu teilen …?«
    Christopher grinst, aber er tut mir den Gefallen.
    Okay, ich werde es ihm so leicht machen. Ich strecke ihm meine dreckige Hand entgegen. »Aber nur ausnahmsweise.«
    ENDE

In der nächsten Folge …
    … bewirbt sich die junge Balletttänzerin Élaine um einen von fünf Plätzen im Ensemble der »Bluebell Girls«, dem legendären Damenballett des Pariser Lido. Sie gibt sich dem künstlerischen Leiter und Trainingspartner, Maximilien de Saint-Verrier, jedoch nicht nur tänzerisch hin …
Verbotener Tanz - Shadows of Love
    von July Cullen

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