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Maskenspiel

Maskenspiel

Titel: Maskenspiel
Autoren: Kelly Stevens
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Salon ist es inzwischen voller geworden. Ich sehe mich um und entdecke Dean mit einer zierlichen Frau mit sehr kurzen, dunklen Haaren, die ein pinkfarbenes, kurzes Cocktailkleid trägt. Gerade, als ich Christopher auf die beiden aufmerksam machen will, hat er sie ebenfalls entdeckt. »Können wir kurz rübergehen?«
    Ich nicke und folge ihm. Dean macht mich mit Nicki bekannt, die mich zur Begrüßung auf die Wange küsst. »So, du bist also Emily. Dean hat mir schon von dir erzählt.«
    Während ich niemandem von Christopher erzählt habe. Oder von Dean. Oder dieser Party heute.
    »Schön, dass er dich doch noch mitgebracht hat.« Dean küsst mich zur Begrüßung ebenfalls auf die Wange.
    »Finger weg, Emily gehört mir«, knurrt Christopher. Ich will mich schon freuen, als er hinzusetzt: »Kann ich sie ein paar Minuten bei euch lassen? Ich muss mich mal kurz frisch machen.«
    »Klar, wir passen auf sie auf«, grinst Dean und drückt mir, kaum dass Christopher außer Sichtweite ist, ein Glas Champagner in die Hand. Ich nippe höflichkeitshalber daran.
    »Seid ihr gerade erst eingetroffen?«, versuche ich Konversation zu machen.
    Nicki grinst. »Nein, wir hatten schon eine kleine Session im zweiten Stock. Es gibt da ein sehr interessantes Zimmer, in dem man unartige kleine Jungs« – sie sieht Dean tief in die Augen – »wunderbar zur Raison bringen kann.«
    Auch ich sehe Dean, der reumütig grinst, plötzlich mit anderen Augen an. Wer hätte das gedacht …
    Einem Impuls folgend, wende ich mich an Nicki. »Ist Vanessa heute hier?«
    Einen winzigen Moment zögert sie, dann schüttelt sie den Kopf. »Wenn Christopher sie nicht bucht, würde sie auch mit keinem anderen Mann hier auftauchen.«
    »Wie ist sie denn so?«, frage ich so beiläufig wie möglich.
    Doch Nicki lässt sich nicht täuschen. »Sie ist das genaue Gegenteil von dir.«
    Was immer das jetzt bedeuten mag. Glücklicherweise ist Dean gesprächiger. »Russin. Groß, kastanienrote Mähne, tolle Titten, zieht sich bei den Partys sofort aus und treibt’s mit jedem.«
    Auf so einen Typ Frau steht Christopher? So werde ich in hundert Jahren nicht sein. Nicki berührt sanft meinen Arm. »Vergiss Vanessa. Er ist mit dir hier. Christopher hat noch nie eine andere Frau mitgebracht.«
    In diesem Moment taucht der Mann meines Herzens wieder auf. Er wirft einen Blick auf mein fast volles Champagnerglas, das ich immer noch in meinen Händen halte. Wortlos nimmt er es mir ab und stellt es auf die Bar. »Bereit für den zweiten Gang?«

    Das Erste, was ich im ersten Stock sehe, ist eine überdimensionierte Matratzenlandschaft, auf der sich sicher ein Dutzend Menschen tummeln. Mittendrin ein Mann, von dem ich mir sicher bin, ihn letztes Jahr in einer Hauptrolle in einem Kinofilm gesehen zu haben, umgeben von vier oder fünf Frauen. Hastig trete ich einen Schritt zurück und pralle gegen Christopher.
    »Nein?«, fragt er nur.
    »Zu voll«, flüstere ich.
    »Im zweiten Stock ist es ruhiger«, sagt Nicki, die uns mit Dean gefolgt ist.
    Auf dem Flur steht ein Paar in einer Fensternische. Es ist eng, sodass wir nur nacheinander an ihnen vorbeigehen können. Christopher geht hinter mir. Aus den Augenwinkeln sehe ich plötzlich, dass die Frau Christophers Hand ergreift und sie auf ihre Brust legt.
    Ich sehe rot. Bevor irgendjemand irgendetwas machen kann, habe ich schon seine Hand ergriffen und ihn wortlos mit mir gezogen.
    »Du musst nicht auf mich aufpassen, Emily. Ich passe auf dich auf.«
    Hinter uns scheint Dean irgendetwas höchst amüsant zu finden, denn er bekommt sich gar nicht mehr ein vor Lachen.
    Eine Treppe höher finden wir eine Bibliothek. Christopher schließt die Tür hinter uns.
    Ich schaue mich um. Der Raum ist klein, aber gemütlich. An drei Wänden stehen Bücherregale, an der vierten sind zwei Fenster, die Vorhänge zugezogen. Eine Stehlampe verbreitet gedämpftes Licht. In einer Ecke steht ein altmodischer Ohrensessel, der mit dunkelgrünem Leder bezogen ist, in der gegenüberliegenden ein antiker Schreibtisch, dessen Platte ebenfalls mit dunkelgrünem Leder bezogen ist. In diesem Raum liegen keine Kondome aus; wahrscheinlich war er nicht für die Party gedacht.
    Dean lässt sich in den Sessel fallen und bedeutet Nicki, zu ihm zu kommen. Sie schlendert auf ihn zu. Das ist das Letzte, was ich von den beiden mitbekomme, denn Christopher streicht gerade mit einer Hand über den Lederbezug des Schreibtischs. »Zieh deinen Slip aus, Emily, und dein Kleid
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