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Masken der Lust (German Edition)

Masken der Lust (German Edition)

Titel: Masken der Lust (German Edition)
Autoren: Noelle Mack
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dem Paar um. Sie konnte einfach nicht anders.
    Die Frau im Korsett lachte einladend, als eine weitere, ebenfalls kostümierte Frau vortrat und freimütig an den entblößten, so kühn dargebotenen Brüsten spielte und saugte, während sich der Mann, dessen neckende Hand beiseitegestoßen worden war, aufrichtete und zusah. Dann legte auch die zweite Frau ihre Brüste frei und rieb sie an den Nippeln, die sie zuvor gelutscht hatte, bis ihre eigenen ebenso aufgerichtet waren.
    Sarah errötete. Es war unmöglich, nicht zuzuschauen, und Marco wurde nun steinhart. Er zog ihre Hüften an sich und presste seinen gänzlich aufgerichteten Schwanz an ihren Bauch. Oh, wie sehr sie ihn haben wollte – wie wunderbar es sich doch anfühlte, sich keine Gedanken oder Sorgen machen zu müssen. Es war Karneval, und sie war in Venedig … man musste mit dem Teufel tanzen, und sei es nur zum Beweis, dass man ihm widerstehen konnte.
    Ha! Sie glaubte nicht ernsthaft, dass dies möglich wäre. Sarah klammerte sich an Marco, als lägen sie schon beieinander und als stünde er im Begriff, in sie einzudringen.
    Dann drehte der andere Mann seine Gefährtin zu sich um, zog die fließenden Falten ihres Satinrocks hoch und entblößte einen blanken Hintern. Sarah fragte sich, ob keine dieser Frauen ein Höschen trug. Auf einmal kam sie sich züchtig und gesittet vor mit ihrem Tanga unter der schwarzen Samtjeans.
    Die hinzugekommene Frau liebkoste den wunderschönen weiblichen Arsch, streichelte und drückte das weiche Fleisch. Bei aller Ausgelassenheit und schrankenlosen Lüsternheit waren die beiden Frauen stilsicher gewandet. Ihre tief ausgeschnittenen Kleider mit den Unterröcken eigneten sich bestens für ungeplante sexuelle Begegnungen, einst wie jetzt. Sarah war, als betrachtete sie ein altes Buch mit erotischem Inhalt, das zu unziemlichem Leben erweckt worden war. Noch mehr Leute eilten herbei, um sich das Trio anzusehen und, wie Sarah vermutete, mitzumischen.
    Marco streichelte ihr über die Wange und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. «Ist das zu viel für dich?»
    «Warum fragst du?», flüsterte sie. «Sehe ich so unschuldig aus?»
    «Ja.» Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. «Du bist berückend. Und ich wäre lieber mit dir allein.»
    Dazu würde es hier nicht kommen. Sarah warf einen Blick in Richtung des Trios, doch es war noch immer umringt von der Menge. Es gab nichts zu sehen als Rücken, die aneinanderdrängelten, und ein Durcheinander von Kostümen, manche eingerissen, wo auf sie getreten oder an ihnen gezerrt worden war, andere mit zerlaufenen Farben vom Regen, durch den ihre Träger gehetzt waren, um hierherzugelangen.
    Die Musik schwoll noch lauter an und wirkte beinahe erdrückend, und die Hitze und Heiterkeit der Gäste waren überwältigend. Sarahs Blick schweifte über die Menge. In ihrer Mitte zu tanzen, ein namenloser Teil der sich vervielfachenden Verrücktheit zu sein hatte eine ganze Weile Spaß gemacht. Doch das plötzliche Erscheinen von Marco hatte das Gefüge verändert. Eins zu eins. Er und sie. Das war es, was sie wollte.
    «Ich habe genug gehabt», sagte er. «Sie werden noch stundenlang so weitermachen. So wirkt der Karneval auf die Leute.»
    «Das glaube ich gern», sagte Sarah. Sie konnte sich die müden Partygäste auf dem Weg zurück in ihre Hotels vorstellen, die Schminke von der Haut geschwitzt und die Kostüme zerfleddert. Diesen Anblick wollte sie sich ersparen, wollte nicht, dass der Zauber ein Ende nahm.
    «Komm mit», raunte er. Und das war alles, was er sagte. Wieder sah sie ihm in die Augen, die eine Zärtlichkeit offenbarten, die sie nicht verstand. Wie leicht könnte sie sich weismachen, dass er – Simsalabim – Liebe auf den ersten Blick zu ihr empfinde. Aber er wollte nichts weiter als Lust – heute Abend wollten alle hier nichts weiter als Lust –, ein Geben und Nehmen ohne Bedingungen.
    Und sie war genauso gestimmt.
    Sarah nickte. Er nahm sie bei der Hand, führte sie fort und nahm ihre Jacken von den Stühlen am Tisch mit. Der junge Kellner wachte noch immer darüber und hielt sein Tablett wie einen Schild vor sich. Sarah entdeckte eine Hand mit rotlackierten Fingernägeln, die liebevoll an der Innenseite seines Schenkels emporglitt. Doch er stand reglos da. Für einen Faun hatte er Nerven aus Stahl. Marco grinste ihn an, entließ ihn mit einem Wink, und der Kellner fiel zurück in den Schoß der Glücklichen, die ihn endlich, samt Tablett und allem, eingefangen
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