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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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Klang ihres Namens genügte, um ihn zur Weißglut zu treiben. Er hatte Jahre ge- braucht, um zu lernen, sein ungestümes Temperament zu zü- geln und seine Gefühle zu beherrschen. Mittlerweile wurde er nur noch selten laut, und auch seine Wutanfälle gehörten der Vergangenheit an. Seine leidenschaftliche Natur war gezähmt und seit geraumer Zeit nicht mehr aus ihm hervorgebrochen.
    Seit Danielle nicht mehr.
    Danielle Duval zu lieben hatte ihn eine wertvolle Lektion ge- lehrt - er hatte einen hohen Preis dafür bezahlt, sein Herz und seinen Verstand von seinen Gefühlen regieren zu lassen. Wie eine Krankheit hatte die Liebe ihn schwach werden lassen und hätte ihn fast umgebracht.
    Im hinteren Teil des Ballsaals sah er kurz Danielles leuchten- des Haar aufschimmern. Er konnte es kaum fassen, dass sie hier war. Wie konnte sie es wagen, sich nach allem, was gesche- hen war, hier zu zeigen!
    Rafe war fest entschlossen, sie nicht weiter zu beachten, und ging zu seinen Freunden hinüber. Doch noch bevor er sie er- reicht hatte, wusste er, dass auch sie Danielle bemerkt hatten.
    Er nahm sich ein Glas Champagner von dem silbernen Tablett eines vorbeikommenden Dieners. „Nun sagte er, „aus euren erstaunten Mienen schließe ich, dass ihr sie auch gesehen habt."
    Cord schüttelte den Kopf. „Kaum zu glauben, dass sie den Mut aufbringt, hierherzukommen."
    „Ihre Dreistigkeit ist nicht zu überbieten", fügte Ethan fins- ter hinzu.
    Rafe sah kurz zu Grace hinüber, die ihn über den Rand ihres Champagnerglases aufmerksam musterte.
    „Sie ist schön", bemerkte sie schließlich. „Ich kann nun ver- stehen, weshalb du dich in sie verliebt hast."
    Seine Kiefermuskeln spannten sich. „Ich habe mich in sie ver- liebt, weil ich ein Idiot war. Aber ich habe den Preis für meine Dummheit bezahlt, und es wird nie wieder geschehen."
    Victoria hob bei seinen Worten den Kopf. „Du willst doch nicht andeuten, dich nie wieder verlieben zu wollen?", fragte sie ungläubig.
    „Genau das will ich."
    „Aber was ist mit Mary Rose? Du wirst sie wohl zumindest

ein bisschen lieben."
    „Ich mag sie. Ich würde sie nicht heiraten, wenn es nicht so wäre. Sie ist eine reizende junge Frau von angenehmem Wesen, fügsam und mit einem hervorragenden Stammbaum."
    Ethan verdrehte seine hellen blauen Augen. „Dürfte ich dich wieder einmal daran erinnern, mein Freund, dass wir hier von deiner zukünftigen Frau sprechen und nicht von einem Pferd?"
    Cords Blick glitt erneut zu der rothaarigen Frau am anderen Ende des Saals. „Du schaffst es ganz vorzüglich, ihr die kalte Schul-
    ter zu zeigen. Ich weiß nicht, ob ich so gefasst sein könnte."
    Rafe lächelte spöttisch. „So schwer ist das nicht. Die Frau bedeutet mir nichts - nicht mehr."
    Aber erneut wanderte sein Blick über die Tanzfläche, bis er im Hintergrund kurz Danielles rotes Haar leuchten sah. Sogleich spürte er heiße Wut in sich aufsteigen. Es juckte ihn in den Fin- gern, den Saal zu durchqueren, Danielle bei den Schultern zu packen und sie mit aller Kraft zu schütteln. Solche Empfindun- gen hatten sich in ihm nicht mehr geregt, seit er Danielle das letzte Mal gesehen hatte - und das war fünf Jahre her.
    Die Erinnerung an diesen Tag überkam ihn mit ungeahnter Heftigkeit. Es war während einer mehrwöchigen Hausgesell- schaft auf dem Landsitz seines Freundes Oliver Randall pas- siert. Er erinnerte sich wieder an die freudige Erwartung, die er bei dem Gedanken daran verspürt hatte, dass auch Danielle, ihre Mutter und ihre Tante unter den Gästen sein würden. Oliver Randall war der dritte Sohn des Marquess of Caverly, und Woodhaven, der Familiensitz, war ein wahrer Palast.
    Der Aufenthalt auf dem Land war traumhaft gewesen. Rafe und Danielle hatten lange, müßige Nachmittage zusammen ver- bracht, abends miteinander getanzt und hin und wieder Gele- genheit gefunden, unbeobachtet zu sein. Dann, zwei Tage vor der geplanten Abreise, war Rafe eine von Danielle unterzeich- nete Nachricht in die Finger gekommen. Das Schreiben war an Oliver gerichtet, schien gelesen und dann achtlos beiseitege- worfen worden zu sein.
    Ich muss Dich sehen, Oliver. Nur Du kannst mich davor be wahren, einen schrecklichen Fehler zu machen. Bitte, ich flehe Dich an, komm um Mitternacht auf mein Zimmer. Ich werde auf Dich warten.
    Deine Danielle

Rafe war zwischen Ungläubigkeit und Wut hin- und hergeris- sen gewesen. Er liebte Danielle und hatte immer geglaubt, dass sie seine Gefühle erwiderte.
    Kurz nach
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