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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch
Autoren: K. H. Scheer
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In­nen­tür der Han­garschleu­se zu schlie­ßen be­gann, als Han­ni­bal noch ge­nau auf der Schwel­le lag.
    Die To­ten ver­schwan­den aus un­se­rem Blick­feld. Ich dreh­te mich au­gen­blick­lich um und feu­er­te mei­ne Atom­ge­schos­se in das wie­der zuglei­ten­de Au­ßen­luk hin­ein. Glü­hen­de Gas­zun­gen zuck­ten aus dem Han­gar her­vor. Tei­le der äu­ße­ren Pan­zer­wand wur­den ab­ge­ris­sen.
    Vor uns tauch­te die »1418« auf. Noch hat­te der Schwe­re Kreu­zer nicht das Feu­er er­öff­net und noch hat­te ich kei­nen Im­puls ge­ge­ben.
    »Zün­den!« schrie Han­ni­bal über die nor­ma­le Sprech­an­la­ge. »Wenn dei­ne Psi-Front ab­ge­wehrt wird, dann …«
    Sie konn­te von dem An­ti­schirm nicht ab­sor­biert wer­den, denn wir be­fan­den uns in­ner­halb sei­ner Wöl­bung. Das war der wirk­li­che Grund ge­we­sen, warum ich die »1418« in un­mit­tel­ba­re Nä­he ge bracht hat­te.
    Ich lös­te den te­le­pa­thi­schen Zün­dim­puls aus, als wir be­reits zur Luft­schleu­se em­por­schweb­ten. Aus der obe­ren Pol­kup­pel des Kreu­zers bra­chen Fon­tä­nen aus ver­flüs­sig­tem Me­tall her­vor. Das war Han­ni­bals Werk. Ato­ma­re Ex­plo­sio­nen ris­sen rie­si­ge Stücke aus der Zel­le. Die größ­te Ge­schütz­kup­pel ver­wan­del­te sich in ein Glut­meer.
    Zwei Din­ge ge­sch­a­hen gleich­zei­tig: Lobral star­te­te mit Irr­sinns­wer­ten in dem Au­gen­blick, als sich un­se­re Schutz­schir­me auf­bau­ten.
    Die »1418« ruck­te wild an, ge­nau in dem Mo­ment, als der Kreu­zer doch noch das Feu­er er­öff­ne­te. Dort, wo wir vor we­ni­gen Se­kun­den ge­stan­den hat­ten, ex­plo­dier­te der Kra­ter­bo­den in flüs­si­ger Glut.
    Dann war es vor­bei! Un­se­re schwe­ren Fu­si­ons­bom­ben hat­ten eben­falls ge­zün­det. Sie ex­plo­dier­ten nicht spon­tan, aber das war auch nicht mehr not­wen­dig.
    Der Rie­se der Kas­hat-Klas­se glich ei­nem feu­er­spei­en­den Berg. Gleich dar­auf ei­nem zer­platz­ten Bal­lon und dann ei­ner ex­plo­die­ren­den Atom­bom­be von gi­gan­ti­schen Aus­ma­ßen.
    Wir wur­den von der Druck­wel­le noch er­faßt, ob­wohl wir be­reits über vier­zig Ki­lo­me­ter ent­fernt wa­ren.
    Ich rann­te zur Zen­tra­le hin­auf. Das Sho­ni­an-Ge­bir­ge wur­de teil­wei­se ab­ge­tra­gen; der große Bo­skor­ni-Kra­ter war zu ei­nem wal­len­den La­va­meer ge­wor­den.
    Wir flo­gen auf Lu­na-Port zu. Die bei­den auf uns nie­der­stür­zen­den Raum­jä­ger er­öff­ne­ten dies­mal nicht das Feu­er. Die Pi­lo­ten wa­ren ori­en­tiert wor­den.
    »Ein­drucks­voll, Sir«, mel­de­te sich der Kom­man­deur. Es war ein Ja­pa­ner. Wir sa­hen ihn auf un­se­ren Bild­schir­men. »Be­fehl von Ge­ne­ral Re­ling, Sir: In Lu­na-Port auf den Ab­ruf war­ten. Vor­erst soll die ›1418‹ nicht über der Er­de er­schei­nen. Ein Mäd­chen na­mens Ki­ny läßt Ih­nen aus­rich­ten, sie wä­re ge­zwun­ge­ner­ma­ßen heim­ge­flo­gen. Mehr ha­be ich nicht zu sa­gen, Sir.«
    »Dan­ke«, ent­geg­ne­te ich er­schöpft. »Was viel wich­ti­ger ist – wie ver­hält sich das ZON­TA-Ge­hirn? Mar­schie­ren die Ro­bo­ter noch?«
    »Sie ste­hen seit der ge­wal­ti­gen Ex­plo­si­on still, Sir. Kei­ne An­grif­fe mehr. Un­se­re Leu­te war­ten ab. Wir grei­fen auch nicht mehr an.«
    Ich nick­te le­dig­lich, er­hob mich und streck­te auf­for­dernd die Hand aus.
    Dr. Nis­hi­mu­ra reich­te mir mei­nen Ko­da­tor, den ich ihm wäh­rend des Ein­sat­zes an­ver­traut hat­te. Ich ließ das fla­che Etui auf­schnap­pen und schal­te­te die Hy­per­funk­fre­quenz ein.
    »Bri­ga­de­ge­ne­ral Thor Kon­nat, be­rech­tig­ter Er­be des Mars, ruft ZON­TA. So­fort mel­den, ge­hor­che!«
    Es dau­er­te nicht ein­mal ei­ne Se­kun­de, bis das Sym­bol des Groß­ro­bo­ters auf dem klei­nen Bild­schirm er­schi­en.
    »ZON­TA an Bri­ga­de­ge­ne­ral Thor Kon­nat, an­er­kannt als be­fehls­be­rech­tig­ter Kom­man­deur, 52,4 Neu-Orb­ton. Ich hö­re.«
    »So­fort al­le Kampf­hand­lun­gen ein­stel­len. Du hast dei­ne Kampfro­bo­ter zu­rück­zu­zie­hen, dei­ne Schutz­schir­me ab­zu­schal­ten und auf mei­nen Be­such zu war­ten.«
    »Ver­stan­den, ich
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