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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch
Autoren: K. H. Scheer
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»Mo ma be­rich­tet nach Über­lie­fe­run­gen, die Wahr­heit spre­chend. Nim­mer war es an­ders, nim­mer lü­gen die Al­ten von Moohr­ko, der drit­ten Welt mei­nes Hei­mat­sys­tems. Mo­ma schwört es bei den Al­ten, den Wahr­heits­ge­treu­en.«
    Der Kom­man­dant war of­fen­sicht­lich über­rascht. Er über­leg­te an­ge­strengt. Ich muß­te die ver­fah­re­ne Si­tua­ti­on ret­ten. Pe­tron­kos Hal­tung war sei­ner äu­ße­ren Er­schei­nung nach psy­cho­lo­gisch gut, aber nun muß­te er sich von dem Strah­ler tren­nen.
    »Mo­mas Volk ist be­kannt als groß­her­zig und spen­den­freu­dig. Schen­ke ihm dei­nen Strah­ler! Be­glücke ihn da­mit. Nicht je­der So­gh­mo­ler kann sich rüh­men, die Waf­fe ei­nes moohr­ko­ni­schen Kom­man­deurs zu be­sit­zen.«
    Mo­ma lach­te dröh­nend und stapf­te nach vorn. Der Trans­mit­ter­bo­te war un­vor­sich­tig ge­nug, nicht recht­zei­tig aus­zu­wei­chen. Ob­wohl der Rie­se ihn nur mit der Hüf­te be­rühr­te, ging er zu Bo­den.
    »Hier, Kom­man­dant, dir soll Mo­mas Waf­fe ge­hö­ren«, rief Pe tron­ko, ehe ei­ne Re­ak­ti­on fol­gen konn­te. »Zu Eh­ren dei­nes Mu tes, denn du mußt an­ders sein als je­ne, die vor dir wa­ren. Kommst du wirk­lich von So­gh­mol? Du siehst an­ders aus.«
    Whal-Krok­ha über­nahm den Strah­ler. Er glaub­te zu ver­ste­hen, aber er ver­stand über­haupt nichts!
    Mir wur­de end­gül­tig klar, daß selbst die­ser nach den Be­grif­fen sei­nes Vol­kes hoch­in­tel­li­gen­te Spe­zia­list den Men­schen in der ge­fühls­mä­ßi­gen Tak­tik weit un­ter­le­gen war. Mit ei­nem hun­dert­fach durch die Höl­len der Ein­sät­ze ge­gan­ge­nen GWA-Schat­ten konn­te er über­haupt nicht kon­kur­rie­ren.
    Wa­ren wir Men­schen et­wa bös­ar­tig ver­an­lagt? Oder nur geis­tig reg­sa­mer, die Din­ge schnel­ler durch­schau­end und blitz­ar­ti­ger rea­gie­rend? Wahr­schein­lich ver­hielt es sich so! Bis­her hat­ten wir je­de Frem­din­tel­li­genz über­töl­peln kön­nen.
    Auch dies­mal war es der Fall. Der wü­ten­de Bo­te wur­de zu­rück­ge­winkt; der Kom­man­dant gab den Weg frei. Sei­nen Schutz­schirm schal­te­te er nach wie vor nicht ein.
    Wie konn­te man uns der­art un­ter­schät­zen!
    Trotz­dem blie­ben wir wach­sam. Ein Feh­ler – und wir wa­ren ver­lo­ren.
     
    *
     
    Whal-Krok­ha hat­te uns stun­den­lang durch das Schiff ge­führt. Er war stolz auf die­sen Kreu­zer, der auf Grund sei­ner In­nen­ein­rich­tun­gen tat­säch­lich zu den al­ler­letz­ten Flot­ten­neu­bau­ten des Mars ge­hört ha­ben muß­te.
    Au­ßer­dem war er das Flagg­schiff ei­nes Kom­man­die­ren­den Mars-Ad­mi­rals im Au­ßen­sek­tor De­neb-The­ta ge­we­sen und be­saß da­her ein Kom­man­do­ge­rät, das mei­nem Ko­da­tor weit über­le­gen war.
    Ich frag­te mich, wo es stand, wie groß es war und wie es aus­sah. Un­ter Um­stän­den wa­ren wir in un­se­rer wis­sen­schaft­li­chen Un­wis­sen­heit ei­ni­ge Ma­le an ei­nem ähn­li­chen oder leis­tungs­fä­hi­ge­ren Kom­man­do­ge­ber vor­bei­ge­lau­fen, oh­ne zu ah­nen, was das ei­gent­lich war.
    Lo­gisch be­trach­tet gab es kei­ne an­de­re Mög­lich­keit, denn auf dem Mars stand das ehe­ma­li­ge Flagg­schiff des mar­sia­ni­schen Oberst­kom­man­die­ren­den, Ad­mi­ral Sag­hon. Wenn er auf sei­nem Flot­ten­flagg­schiff, von dem aus al­le an­de­ren Ge­schwa­der di­ri­giert wor­den wa­ren, kein Ul­tra-su­per-Ko­da­tor­ge­rät be­ses­sen hat­te, dann war es nir­gends zu fin­den.
    Der Kas­hat-Kreu­zer in­ter­es­sier­te mich des­halb nur am Ran­de. Was ich se­hen woll­te, war uns noch nicht ge­zeigt wor­den.
    Un­ter­des­sen hat­te ich auch er­fah­ren, ge­wis­ser­ma­ßen bei­läu­fig, wie sich Whal-Krok­ha die Zu­sam­men­ar­beit mit dem An­ar­chis­ten Dr. Nang-Tai vor­stell­te.
    Ich hat­te ver­är­gert und schließ­lich er­bit­tert dar­auf rea­giert, aber schließ­lich war mir kei­ne an­de­re Wahl ge­blie­ben, als un­mu­tig »zu­zu­stim­men«.
    Whal-Krok­ha woll­te mir al­le Macht über die Mensch­heit und den Pla­ne­ten Er­de ein­räu­men. Vom Mond hat­te ich mich zu ent­fer­nen, der Mars durf­te nicht mehr an­ge­flo­gen wer­den. Die
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