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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch
Autoren: K. H. Scheer
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ur­sprüng­li­chen Phan­ta­sie­pro­dukt über­ein­stimm te, son­dern es war auch wir­kungs­vol­ler ein­setz­bar. Wer es be­saß, muß­te den Ro­bot­gi­gan­ten end­gül­tig be­herr­schen.
    »Sir, ich bit­te um mei­ne Ent­las­sung und um ei­ne Be­denk­zeit von zehn Stun­den. Ich muß schla­fen. Ich bin völ­lig über­mü­det. Ei­ne Bit­te noch: darf ich mir die Rück­sei­te des Groß­ko­da­tors an­se­hen?«
    Er zö­ger­te kurz, be­vor er zu­stim­mend nick­te. Das hät­te er nicht tun sol­len!
    Die Rück­sei­te grenz­te dicht an die Pan­zer­wan­dung der Zen­tra le. Ich tas­te­te den Be­reich ab, oh­ne hin­zu­se­hen. Di­cke Ka­bel­strän­ge wur­den fühl­bar. Mei­ne bieg­sa­me Stab­bom­be ver­schwand in ei­ner Ver­tie­fung und kleb­te dort fest.
    Ich zog die Hand zu­rück. Mein Är­mel war jetzt leer. Ich lä­chel­te.
    »Sir, die­ses Ge­rät ist ver­al­tet, denn es ist ka­bel­ge­bun­den. Es muß ei­ne frü­he Kon­struk­ti­on ge­we­sen sein. Ich konn­te deut­lich die di­cken Strän­ge füh­len. Gut, ich wer­de mir Ih­ren Vor­schlag über­le­gen. Kann ich ge­hen? Un­se­re Strahl­waf­fen kön­nen hier blei­ben. Ich mel­de mich so­fort nach der Schlaf­pe­ri­ode. Ich möch te auch in ge­wohn­ter Um­ge­bung die Fol­gen über­den­ken.«
     
    *
     
    Wir er­reich­ten den Han­gar mit dem von Pe­tron­ko be­schä­dig­ten Ener­gie­kis­senglei­ter.
    In ei­ner zwei­ten Ma­schi­ne die­ser Art saß wie­der der uns be­kann­te Trans­mit­ter­bo­te. Er schau­te uns nicht ein­mal an.
    Whal-Krok­ha war in Be­glei­tung sei­ner vier Leib­gar­dis­ten mit­ge­kom­men.
    Han­ni­bal kreuz­te so­eben un­ter groß­spre­che­ri­schen Wor­ten die Ar­me über der Brust, als plötz­lich die Alarmpfei­fen des Schwe­ren Kreu­zers zu gel­len be­gan­nen. Dun­kel­ro­te Leucht­flä­chen glom­men auf.
    In­tui­tiv ahn­te ich, daß et­was schief­ge­gan­gen war. Im Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sys­tem klang ei­ne gut­tu­ra­le Stim­me auf. Whal-Krok­has ein­ge­schal­te­ter Trans­la­tor über­setz­te je­des Wort.
    »Or­tung Nu­klear­la­dung im An­ti­gravschacht«, schrie je­mand. »Das Feld wird ge­stört. Vor­sicht!«
    Wir han­del­ten gleich­zei­tig. Han­ni­bal tipp­te sei­nen Funk­text in das un­ter­halb sei­ner Haut sit­zen­de Sup-Ul­tra-Funk­ge­rät der GWA.
    Pe­tron­ko sprang nach vorn und ließ sei­ne Faust auf den Kopf des Bo­ten fal­len. Der So­gh­mo­ler sank laut­los un­ter die­sem Schlag zu­sam­men.
    Ich riß mei­ne Ther­mo­rak-Pis­to­le in Ge­dan­ken­schnel­le her­vor und zog durch. Al­li­son brauch­te we­sent­lich län­ger.
    Im Ge­gen­satz zu Han­ni­bal hat­te ich zwölf Ex­plo­siv­ge­schos­se und zwölf Atom­pro­jek­ti­le ge­la­den.
    Whal-Krok­ha wur­de voll ge­trof­fen. Aus sei­ner Brust zuck­te der Feu­er­strahl der De­to­na­ti­on her­vor. Auch die vier Wäch­ter ka­men nicht mehr zum Ein­satz ih­rer Ener­gie­pis­to­len. Mit ei­nem GWA-Schat­ten konn­ten sie es in die­ser Hin­sicht nicht auf­neh­men.
    Der Tod griff nach ih­nen, ehe sie die Si­tua­ti­on er­kannt hat­ten.
    Gleich­zei­tig er­beb­te das Schiff. Al­li­sons klei­ne Bom­be war von Han­ni­bal ge­zün­det wor­den. Sie er­zeug­te wie al­le un­se­re nu­klea­ren Mi­kro­waf­fen nur Hit­ze – Son­nen­hit­ze!
    Ein dump­fes Don­nern klang auf. Han­ni­bal rann­te halt­su­chend nach vorn, warf sich zu Bo­den und feu­er­te sei­ne Atom­mu­ni­ti­on hoch hin­auf in den An­ti­grav-Auf­zugs­schacht, der bis zur Schiffs­mit­te führ­te.
    Weit oben de­to­nier­ten die klei­nen Ato-La­dun­gen, aber je­de ent­wi­ckel­te ei­ne Ener­gie im Wer­te von fünf­zig Ton­nen TNT.
    Hei­ße Druck­wel­len fauch­ten her­ab. Ich streu­te mit den rest­li­chen Ex­plo­siv­ge­schos­sen den Lauf­gang ab und schal­te­te dann auf Atom­mu­ni­ti­on um. Das Dop­pel­ma­ga­zin rea­gier­te au­gen­blick­lich.
    Nie­mand ver­lor ein Wort. Pe­tron­ko saß be­reits hin­ter den Lenk­me­cha­nis­men des Glei­ters. Er hat­te sie beim Her­flug ge­nau stu­diert.
    Wir ras­ten aus dem so­eben auf­glei­ten­den Au­ßen­schott hin­aus. Die­se Schal­tung hat­te man nicht mehr rück­gän­gig ma­chen kön­nen, zu­mal sich die
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