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Mars

Mars

Titel: Mars
Autoren: Ben Bova
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Ladebucht des Landefahrzeugs zu holen und dann an der richtigen Stelle zu verschwei ß en.
    Sie konnten es alle kaum erwarten, hinauszugehen und ihre gestiefelten F üß e auf den rostroten Boden des Mars zu setzen, aber Wosnesenski bestand darauf, da ß sie sich bis ins kleinste an den Missionsplan hielten. » Die St ü tzkonstruktion mu ß abk ü hlen « , rief er aus dem Cockpit zu ihnen herunter, um seine Entscheidung zu begr ü nden. » Der Kuppelbau mu ß erst fertiggestellt und vollst ä ndig auf Normaldruck gebracht sein. «
    Wosnesenski war nat ü rlich zu besch ä ftigt, als da ß er mit ihnen an der Aussichtsluke h ä tte stehen und zuschauen k ö nnen. Als Kommandant des Bodenteams war er oben im Cockpit und ü berpr ü fte s ä mtliche Systeme des Landers, w ä hrend er dem Leiter der Mission in einem der Raumschiffe, die sich ü ber ihnen in der Umlaufbahn befanden, und durch ihn den Flugkontrolleuren auf der ü ber hundert Millionen Kilometer entfernten Erde Bericht erstattete.
    Pete Connors, der amerikanische Astronaut und Copilot des Landers, sa ß neben Wosnesenski und ü berwachte den Bauroboter sowie die Sensoren, die Proben der d ü nnen Luft drau ß en nahmen. Nur die vier Wissenschaftler hatten Zeit, der Maschine dabei zuzusehen, wie sie das erste Wohngeb ä ude f ü r Menschen auf der Oberfl ä che des Mars errichtete.
    » Wir sollten unsere Tornister umschnallen « , sagte Joanna Brumado.
    » Daf ü r haben wir noch jede Menge Zeit « , sagte Tony Reed.
    Ilona Malater gab ein boshaftes kleines Lachen von sich. » Du willst doch nicht, da ß er w ü tend auf uns wird, nicht wahr, Tony? « Sie zeigte nach oben zum Cockpit.
    Reed zog eine Augenbraue hoch und l ä chelte ihr zu. » Ich glaube, es w ä re nicht ratsam, ihn gleich am ersten Tag zu verstimmen, oder? «
    Jamie l ö ste seinen Blick von dem hart arbeitenden Roboter, der jetzt eine zweite schwere Luftschleuse aus Metall in die gew ö lbte Kuppelkonstruktion einsetzte. Wortlos dr ä ngte er sich an den drei anderen vorbei und griff nach dem Tornisterger ä t seines Druckanzugs, das an seinem Gestell am gegen ü berliegenden Schott hing. Wie die Anz ü ge waren auch die Tornister farbig codiert: Der von Jamie war himmelblau. Er trat r ü cklings davor und sp ü rte, wie die Verschl ü sse am R ü cken seines Raumanzugs einrasteten. Der Anzug selbst f ü hlte sich steif an, wie eine neue Jeans, nur schlimmer. Es kostete echte Anstrengung, die Schultergelenke zu bewegen.
    Im Jargon des Marsprojekts trug ihre Fähre die Bezeichnung L/AV: landing/ascent vehicle, Abstiegs- und Aufstiegsfahrzeug. Sie war unter dem Gesichtspunkt der Funktionalität konstruiert, nicht unter dem der Bequemlichkeit. Sie war groß, aber der Platz wurde größtenteils von geräumigen Ladebuchten eingenommen, die Ausrüstungsgegenstände und Vorräte für die sechs Forscher beherbergten. Auf der Luftschleusen-Ebene oberhalb der Ladebuchten waren die Raumanzüge und die Tornistergeräte für die Arbeit draußen untergebracht. Auf dieser Ebene gab es vier Klappsitze, aber das Abteil war Jamie schrecklich eng vorgekommen, als er zusammen mit den drei anderen Wissenschaftler darin saß, erst recht, weil sie in ihren beschwerlichen hartschaligen Anzügen steckten. Über der Luftschleusen-Ebene befand sich das Cockpit mit dem Kosmonauten-Kommandanten und seinem Astronauten-Stellvertreter.
    Wenn es sein mußte, konnten die sechs Männer und Frauen tagelang in diesem Landefahrzeug bleiben. Der Missionsplan sah zwar vor, daß sie ihre Basis in der aufblasbaren Kuppel einrichteten, die der Roboter gerade baute, aber falls es darauf ankam, konnten sie im Lander überleben.
    Vielleicht. Wenn sie nur noch ein paar Stunden l ä nger in diesem engen, klaustrophobischen Abteil eingesperrt blieben, dachte Jamie, w ü rde jemand einen Mord begehen. Auf dem neunmonatigen Flug von der Erde in den viel ger ä umigeren Modulen der Mutterschiffe war es schon schlimm genug gewesen. Dieses kleine Landefahrzeug w ü rde sich rasch in ein Irrenhaus verwandeln, wenn sie mehrere Tage darin verbringen mu ß ten.
    Sie legten die Tornister im Buddy-System an, wie man es ihnen beigebracht hatte, wobei ein Wissenschaftler dem anderen half, alle Verbindungen zu den Batterien, der Heizung und dem Luftaufbereiter des Anzugs zu pr ü fen. Erst einmal und dann noch ein zweites Mal. Die Tornisterger ä te waren so konstruiert, da ß sie sich automatisch mit Anschlu ß buchsen am Druckanzug verbanden, aber
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