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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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Sonne.
    »Ich grab das Ding jetzt aus! Vielleicht haben wir doch was Interessantes gefunden …«
    Schnaufend legte sich mein Hund wieder hin und beobachtete meine weiteren Aktivitäten aus sicherer Entfernung. Mit den bloßen Händen schabte ich den Sand rund um das Gefäß zur Seite und nach und nach entblößten sich die Konturen einer etwa 30 Zentimeter langen und 15 Zentimeter breiten, rotbräunlich schimmernden und mit einer Art Fischgrätenmuster beritzten Tonamphore!
    Als ich das Gefäß ausreichend gelockert hatte, rüttelte ich vorsichtig daran. Es löste sich! An der Unterseite blieb eine dicke Schicht Sand kleben, als ich das schwere Ding sorgsam aus der Grube hob. Offenbar war es mit irgendwas gefüllt, zumindest ließen die lose klappernden Geräusche aus dem Inneren darauf schließen. Auch sein Gewicht sprach dafür. Im Hals der Amphore steckte ein schwarz angelaufener Stein, der dort wie eine Art Korkenersatz hineingestopft worden war. Aber es befand sich noch ein weiterer Gegenstand direkt darunter im Sand …
    Erneut schob ich sorgfältig und aufmerksam ein wenig davon beiseite. Dieses Objekt war viel größer! Indem ich meinen Zeigefinger an verschiedenen Stellen in den Boden stieß, konnte ich seine runde Form ertasten.
    Ein Teller?
    Ich schob den Sand auf einer Fläche von 40 Zentimetern Durchmesser fort und zog kurz darauf eine große, flache Scheibe aus dem Boden. Sie bestand aus einem festen, dünnen Material, vielleicht Metall. Doch unter der Sand- und Dreckschicht war sie vollkommen verrußt, regelrecht schwarz. Dieses Ding hatte im Feuer gelegen, bevor es hier vergraben worden war, so viel war sicher. Ich nahm eine Ecke meines T-Shirts und rieb kräftig am unteren Rand. Der Ruß löste sich sofort und gab eine grüne Patina frei. Das deutete auf Bronze oder Kupfer hin. Begeistert rieb ich weiter, rieb die gesamte untere Kante sauber. Ein goldglänzender Bogen erschien dort!
    Wahnsinn! Was war das?
    Vorsichtig legte ich die Scheibe an den Rand der Grube und stieß weiter im Boden herum. Doch außer ein paar kleinen Kieselsteinchen konnte ich nichts mehr entdecken. Aber das reichte ja wohl auch, oder? Das Zeug sah alt aus, sehr alt sogar. Eindeutig war es aber erst vor einigen Jahren hier vergraben worden.
    Aber von wem und warum? Egal – erst mal wollte ich die Sachen genauer untersuchen. Da ich den Teller, oder was auch immer das war, am spannendsten fand, kümmerte ich mich zuerst um diesen.
    In der Duschwanne befreite ich ihn mithilfe eines lauwarmen Wasserstrahls von Dreck und Sand. In kürzester Zeit kam eine prachtvolle Scheibe zum Vorschein! Eine Reihe von etwa zwei mal zwei Zentimeter tiefen Mulden an ihren Rändern wechselte sich mit vergoldeten Bögen, Kreisen und weiteren Gebilden ab, die mich an Halbmonde erinnerten. Zahlreiche vergoldete Punkte waren in unregelmäßiger Formation über den Teller verteilt.
    Was zur Hölle war das? Ich wusste nichts damit anzufangen.
    Aber was hatte ich auch erwartet? Eine Truhe voller Goldmünzen? Opas geheimes Geldversteck? Zumindest sah dieses Zeug halbwegs wertvoll aus. Mit Metallen kannte ich mich aus, daher wusste ich nach näherem Betrachten, dass ich Bronze vor mir hatte.
    Ernüchtert wandte ich mich der Amphore zu. Ich hatte sie ebenfalls bereits abgespült und staunte über ihr immenses Gewicht.
    Das Gefäß war dickbauchig und lief zum Hals hin schlank zu. Nach der Befreiung vom Schmutz erstrahlte es jetzt in dunklem Braun-Rot. Drei Reihen Zackenlinien verliefen mittig um die Bauchwölbung.
    Den schwarzen Stein, der als Gefäßverschluss diente, herauszubekommen, erwies sich als ziemlich schwierig. Er war verkantet und ich fürchtete mich davor, das Gefäß zu beschädigen. Doch nach einigen Versuchen hatte ich es geschafft …
    Ich setzte mich an den Wohnzimmertisch und kippte die Amphore vorsichtig um. Klackernd fiel ein kleines Holzplättchen heraus. Es war dunkel angelaufen, rund, sehr flach und etwa zwei Zentimeter im Durchmesser, sah aber nicht alt aus. Sonst nichts. Irritiert legte ich die Amphore wieder hin und nahm das Holzstückchen in die Hand. Ich drehte es – und siehe da: Auf der anderen Seite war ein Zeichen eingeritzt! Ein langer Strich mit zwei nach oben strebenden, kürzeren Strichen. Es erinnerte mich entfernt an ein F .
    Wie alt mochte dieses Ding sein? Einige Jahre vielleicht, maximal Jahrzehnte. Die Kanten des Plättchens waren sauber und gerade, so, als hätte man es mit einer Laubsäge aus einer dünnen
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