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Marianowicz-Methode

Marianowicz-Methode

Titel: Marianowicz-Methode
Autoren: M Marianowicz
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sehe ich im Kernspinbild einen eingeklemmten Nerv auf der rechten Seite, der eigentlich höllisch schmerzen müsste. Tut er aber nach Befragung und Untersuchung des Patienten nicht – Schmerzen hat er auf der linken Seite. Ich folgere daraus, dass sich der Nerv auf der rechten Seite irgendwie mit dem Bandscheibenvorfall arrangiert hat. Und genau diesen Zustand versuchen wir auch auf der linken Seite hinzubekommen, und wir helfen dem Körper bei dem Arrangement mit der Situation. Was er bei 90 Prozent der Patienten auch schafft. Mit unserer Therapie reproduzieren wir den körpereigenen Heilungsvorgang, der auf der schmerzlosen Seite bereits stattgefunden hat.
    Das Therapieziel ist individuell
    Eine erfolgreiche Therapie bedeutet für jeden Patienten etwas anderes und ist daher äußerst individuell. Schließlich ist auch das Wort Lebensqualität für jeden Menschen anders besetzt. So möchte vielleicht ein 30-jähriger, bisher relativ sportlicher Mann nach einem Bandscheibenvorfall
so schnell wie möglich wieder seinen Sport treiben können, muss zudem fit sein für einen möglicherweise aufreibenden Job mit vielen Reisen. Im Gegensatz dazu ist die Vorstellung von Lebensqualität für eine 75-jährige Frau deutlich anders. Sie möchte vielleicht einen Zustand erreichen, in dem sie wieder selbstständig einkaufen gehen und ihre Hausarbeit verrichten kann, und das alles mit möglichst wenig Schmerzen.
    Deshalb sage ich meinen Patienten immer, dass sie sich nach der Therapie fragen sollen: »Kann ich mit diesem Ergebnis gut leben, bin ich mit meinem Zustand zufrieden, und würde ich mit meinen derzeitigen Beschwerden überhaupt zum Arzt gehen?« Das muss nicht unbedingt ein Zustand von völliger Schmerzfreiheit sein, sondern ist eben von Mensch zu Mensch verschieden.
    Bei Schmerzfreiheit keine »ansteckenden« Bilder mehr
    Wenn sich meine Patienten besser fühlen und nahezu schmerzfrei sind, kontrolliere ich deshalb normalerweise keine Kernspinbilder mehr von ihrem Rücken. Das spart Kosten – und das einzig entscheidende Kriterium ist die persönliche Schmerzfreiheit des Patienten. Denn oft hat sich das Bild gegenüber demjenigen vor der Erkrankung kaum verändert, aber die Schmerzen sind weg. So wie man bei meinem persönlichen Kernspinbild auch vermuten könnte, dass ich unsäglich leiden müsste. Dabei geht es mir prima. Ausschlaggebend ist also einzig und alleine das, was der Patient berichtet – und nicht das, was ich auf einem Bild sehe. Zumal sich ein Bild negativ auf die Psyche des Patienten auswirken könnte, weil es grundlos neue Ängste und Schmerzerwartungen weckt. Und ansteckend sein könnte …
    Wenn sich der Schmerz selbstständig macht
    Nachdem wir die große Operation unter allen Umständen zu vermeiden suchen, ist es natürlich das Ziel all unserer Therapien, den Rückenschmerz zu lindern oder auch ganz zum Verschwinden zu bringen. Akute Schmerzen sind zwar lebensnotwendig, chronische dagegen können das Leben zur Hölle machen. Ein akuter Schmerz signalisiert uns, dass im Körper irgendetwas nicht stimmt, oder er löst Reflexe aus, sich aus einer Gefahrenzone, die den Schmerz bedingt, zu entfernen. Das passiert blitzartig, etwa wenn wir die Hand in zu heißes Wasser tauchen oder mit dem Fuß auf eine scharfkantige Muschelschale treten. Akute Schmerzen dauern normalerweise Sekunden, Minuten oder auch Stunden, selten Tage oder gar Wochen. Dann verschwinden sie wieder.
    Nicht so der chronische Schmerz. Rund acht bis zehn Millionen Deutsche sind laut Auskunft der Deutschen Schmerzliga von Dauerschmerzen betroffen, meist als Folge von Wirbelsäulenerkrankungen oder Knochenbrüchen. In der Bevölkerungsgruppe 60 plus leiden sogar rund 25 Prozent an ständig vorhandenen oder immer wiederkehrenden Schmerzen. Viele sehen das Ganze als unabänderliches Schicksal an und glauben, der Schmerz gehöre nun mal zu ihrem Leben. Nicht selten unterstützt von einem Arzt, der aus diversen Gründen Angst vor einer vernünftigen Schmerztherapie hat. Das kann fatale Folgen haben. Der Körper kann bei chronischen Schmerzen eine Art Schmerzgedächtnis entwickeln und reagiert dann übersensibel auf andere, eigentlich völlig harmlose Reize wie Berührungen, Kälte oder Wärme. Und selbst negative Gefühle wie mentaler Stress, Ängste oder übertriebenes Mitleid führen dann zu Schmerzen. Im schlimmsten Fall spürt man dann sogar dort Schmerzen, wo gar keine Entzündung oder Fehlfunktion mehr vorhanden ist. Bei
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