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MARCO POLO Reiseführer Lüneburger Heide, Wendland

Titel: MARCO POLO Reiseführer Lüneburger Heide, Wendland
Autoren: Klaus Bötig
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mit dem Nektarsammeln beschäftigt, die übrigen erledigen andere Arbeiten im Korb. Jede Biene arbeitet in ihrem nur etwa 30–35 Tage währenden Leben je nach Alter in verschiedenen „Berufen“.
KANZELALTAR
    Anders als in katholischen Kirchen gibt es in protestantischen Kirchen immer nur einen Altar. Eine protestantische, in Heidekirchen häufig anzutreffende Sonderform des Altars ist der Kanzelaltar, der im 18. Jh. in Mode kam. Er betont die Bedeutung des Wortes, erhebt es über das liturgische Geschehen. Altar und Kanzel bilden dabei eine Einheit, die Kanzel ragt aus der gemeinsamen Rückwand, oft von Säulen getragen, über den Altar hervor.
ARTOFFELN
    Die leckere Knolle ist in der Heide nicht nur zum Essen da. Eine halbe Million Tonnen werden von den Heidebauern zwischen August und März in die Lüchower Stärkefabrik gebracht und dort zu Kartoffelstärke verarbeitet. Die wird nicht nur von der Lebensmittelindustrie benötigt, sondern auch zur umweltfreundlichen Produktion von Papier und Pappe, von Kosmetika und Medikamenten, von Kunst- und Klebstoffen. Ganz anders geht Biobauer Karsten Ellenberg in Barum an die Kartoffeln ran: Er züchtet alte, bunte Sorten, die jeden Kartoffelsalat zum Partyknüller werden lassen ( www.kartoffelvielfalt.de ).
LÖNS, HERMANN
    Dem Journalisten und Dichter Hermann Löns (1866–1914) hat die Heide als Fremdenverkehrsregion viel zu verdanken. Mit seinen einfühlsamen und romantischen Beschreibungen von Tieren, Menschen, Jagd und Landschaft in der Heide traf er den Nerv eines städtischen Publikums, das die negativen Folgen von Industrialisierung und Verstädterung immer deutlicher spürte und sich begeistert der Natur zuwandte. Das schriftstellerische Werk von Löns, der im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger in Frankreich fiel, ist allerdings auf Kritik gestoßen, weil es von den Nationalsozialisten zeitweise für Propagandazwecke genutzt wurde.
     
    Die Deiche in der Elbtalaue müssen Pegelständen von mehr als 11 m über Normal trotzen
MORÄNEN
    Die Landschaft in Heide und Wendland ist das Werk gewaltiger Gletschermassen, die sich während der Saale-Eiszeit von Skandinavien aus bis zu den deutschen Mittelgebirgen vorschoben und teilweise bis zu 3 km dick waren. Diese Gletscher schürften auf ihrem Weg gewaltige Geröll- und Gesteinsmassen aus dem Boden heraus und transportierten sie über weite Entfernungen. Wo die Gletscherzungen zum Stillstand kamen, türmten sie die Geröllmassen auf; hier entstanden sogenannte Endmoränen wie der Wilseder Berg oder der Höhbeck. Am seitlichen Rand der Gletscher bildeten sich Seitenmoränen. Bei jedem Stillstand während des Eisrückzugs entstanden später niedrige Moränenwälle, die staffelförmig hintereinander liegen blieben und so ein sanft gewelltes Hügelland geschaffen haben. Auch die vielen Findlinge genannten großen Steinblöcke sind ein Produkt der Eiszeit: Die Gletscher haben sie aus Skandinavien mitgeführt. Sie lagerten im oder auf dem Eis und blieben beim Abschmelzen liegen.
NATURSCHUTZ
    Der Naturschutzpark Lüneburger Heide ist das größte und älteste großflächige Naturschutzgebiet Deutschlands. Eine wirtschaftliche Nutzung ist hier nur unter strengen Auflagen möglich; Besucher müssen sich auf den ausgewiesenen Wegen halten. Dagegen steht im erst 2007 gegründeten Naturpark Lüneburger Heide, in den der Naturschutzpark als besondere Schutzeinheit integriert ist, sowie in den Naturparks Südheide und Elbufer-Drawehn nicht die gesamte Fläche unter Schutz, sondern nur ein kleiner Teil. Der Begriff Naturpark ist eher touristischer Prägung; lediglich bestimmte Bereiche unterliegen als Naturschutzgebiete im Naturpark den strengen Schutzbestimmungen. Der Status des Biosphärenreservats wiederum stellt nicht den Naturschutz in den Vordergrund, sondern soll das Bemühen der Menschen fördern, ihre wirtschaftlichen Belange mit denen der Natur in Einklang zu bringen. Große Teile der Elbe und ihrer Uferzonen sind von der Unesco als Biosphärenreservat anerkannt. Engagierte Naturschützer wollen die Elbtalaue aber als Nationalpark geschützt wissen.
     
    Pferdegiebel im Museumsdorf Hösseringen: Windschutz für die Enden des Dachfirsts
NIEDERDEUTSCHES HALLENHAUS
    Die typische bäuerliche Hausform in Heide und Wendland ist das niederdeutsche Hallenhaus, wie man es in der ganzen Norddeutschen Tiefebene findet. Menschen und Tiere leben darin unter einem Dach. Das Haupttor an der Giebelseite führt in die Diele mit Stallungen zu
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