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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor
Autoren: Piers Anthony
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Publikum sah jetzt sehr begierig zu und nahm nicht so sehr Anteil an dem einen oder an dem anderen Mann, sondern mehr an dem Kampf als solchem.
    »Welcher von _ beiden ist unserer?« erkundigte sich Subble, der die Übersicht verloren hatte. »Oder spielt es keine Rolle mehr?«
    »Es spielt eine Rolle«, sagte Veg. »Ich hoffe, es ist Buff. Er ist ein guter Mann.«
    Buff war ein guter Mann, und nach einer Weile sprach man ihm den Sieg zu. Die letzten beiden griffen nach Bechern und tranken sie keuchend aus, während sie sich auf den Boden sinken ließen. Die Musik endete mit einem Tusch, und erwartungsvolles Schweigen breitete sich aus.
    »Jetzt fängt der Spaß an«, murmelte Veg. Dann laut: »Dieses Zusammentreffen hat den Zweck, meine Grenzstreitigkeiten mit den Jones-Jungs zu bereinigen. Für wen bist du eingetreten, Buff, du schiefohriger Bastard?«
    »Nicht für dich, Rübenkopf«, rief Buff zurück. »Ich war für Zebra.«
    »Warst du für mich, du Vieh?« brüllte Hank Jones als nächster.
    »Nee, Schnauzer«, sagte Zebra. »Ich war für Kenson.«
    Und so ging es weiter. Abwechselnd forderten Veg und Jones jedes einzelne Glied der Siegerkette heraus, wobei sie bei jedem Schritt launige Beschimpfungen austauschten, während sich das Faß gurgelnd in die schäumenden Gefäße entleerte und Bucheckernschalen den Boden bedeckten. Lange bevor die Reihe durch war, war sich Subble über das Ergebnis im klaren, aber er enthielt sich eines Kommentars.
    »Ich war für diesen geckenhaften Fremden hier«, verkündete der Mann, der für Subble eingetreten war, und rülpste.
    »Und wer, zur Hölle, war dein Mann, du Stadtflüchtling?« brüllte Veg zum Verständnis derjenigen, die sich zu spät eingeschaltet hatten, um Bescheid zu wissen.
    »D u warst es«, rief Subble.
    Ein Begeisterungssturm für den Sieger brach los.
    In wenigen Augenblicken hatte eine Gruppe bärenstarker Männer den Grenzstein in die Position gebracht, die Veg anzeigte, und ein spontan gebildeter Chor sang mehrere Verse des Eisernen Holzfällers.
    Ich sehe, du bist ein Holzfäller Und keine gewöhnliche Pflaume.
    Denn kein anderer als ein Holzfäller Rührt seinen Kaffee mit dem Daumen.
    Wie es schien, hatte Jones keine Lust mehr, auf seinem Instrument zu spielen, aber er kam zum Händeschütteln herüber. »Ich hätte diese Bäume ohnehin nicht gefällt«, sagte er.
    Die Menge löste sich auf. Die Männer kehrten auf ihre eigenen Grundstücke zurück, glücklich über die Unterbrechung. Der Schankmeister lud seine Sachen auf und rumpelte den Pfad hinunter. Subble fragte sich, wer für die Kosten der Erfrischung aufkam, und gelangte zu der Ansicht, daß es sich vermutlich um eine ständige Einrichtung handelte. Statt Bäume zu fällen, braute er vielleicht, bekam aber vom Sägewerk trotzdem seinen Anteil. Wie auch immer, das System schien reibungslos zu funktionieren.
    Subble gab unverbindliche Redensarten von sich, aber ganz plötzlich war seine Aufmerksamkeit woanders. Am Rande des Geschehens hatte etwas Tödliches Beobachtungsposten bezogen, etwas, das nicht mehr war als ein dunkler Schatten hinter Bäumen. Er brachte seine trainierten Sinne in die richtige Richtung und registrierte ein momentanes Flimmern, die Andeutung einer Bewegung, ein unterdrücktes Pfeifen. Ein Wolf mochte so auf die Feuer der Frühmenschen gestarrt haben, darauf wartend, daß die Flammen erloschen, darauf wartend, daß der Schlaf kam.
    »Sie haben sich gut geschlagen«, sagte Veg, und der Schatten war verschwunden.
    Subble schnüffelte, aber er registrierte nur die verrottenden Blätter und die emporsprießenden Pilze des Waldbodens. Er hatte es verloren.
    Sie trotteten zum ursprünglichen Arbeitsplatz zurück. Der Wald war so leer wie zuvor, obwohl Subble wußte, daß sich noch viele Männer innerhalb einer Meile aufhielten. Bald würden die entfernten Geräusche ihrer Arbeit wieder aufklingen.
    Vegs Zunge hatte sich durch mehrere Becher des Gebräus gelöst. »Sie begreifen schnell, und Sie kämpfen fair, wenn Sie einmal dabei sind. Was halten Sie von unserer Truppe?«
    »Es ist eine feine Truppe. Ich wünschte, es wäre möglich.«
    »Sub, kommen Sie mir nicht wieder mit der Reserviertheit eines Regierungsagenten. Wir haben gemeinsam eine Schlacht geschlagen, und wir haben gewonnen!« Aber es war Vegs eigene Reserviertheit, die sich aufgelöst hatte.
    Eine Schlacht: Fäuste und Trinken und ein Symbol der Freundschaft. Warum war es so, daß sich die Menschen oft erst dann
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