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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone
Autoren: Papa Ariella
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des Oralsex erwähnt. Sie starrt ihn an. „Was? Hast du davon vielleicht noch nie was gehört? Was soll’s, wird diese Rhoda also wirklich hierher kommen?“
    „Roseanne. Ich wusste gar nicht, dass ich dir die Geschichte erzählt habe. Sie wird dir bestimmt gefallen. Sie ist ziemlich witzig.“
    Tabitha scheint nicht überzeugt zu sein, sie nimmt sich etwas von der Trüffelpaste.
    „Kommt
Big C
auch?“
    „Wahrscheinlich mal schnell für zehn Minuten. Sie geht lieber zum Yogaunterricht oder zum Augenbrauenzupfen. Sie hat die Augen verdreht, als sie die Einladung bekommen hat. Dieses Essen schmeckt scheußlich.“
    „Sie hat sich immer nach dem unkonventionellen Lebensstil eines Schriftstellers gesehnt.“
    „Na ja, ich glaube, sie findet einfach das Wort Schriftsteller toll. Sie ist doch eher der akademische Typ.“ Sie schaut hinüber zu der Autorin, die schon ein wenig betrunken zu sein scheint. Sie ist von einigen Leuten umringt, die so tun als seien sie fasziniert, als sie ihre Pläne für eine Lesereise beschreibt. „Mit ihren hängenden Brüsten hätte sie mal besser einen BH angezogen. Das wird
Big C
in ihrer Ansicht, dass die Veranstaltung nicht wichtig ist, bestätigen.“
    „Na, da bin ich aber froh. Lass uns noch was trinken.“ Der Barkeeper, Luis, ist ein wirklich süßer Spanier, und er mixt mir einen Wodka Tonic. Er mag Tabitha, deswegen ist der Drink ziemlich stark.
    „Also“, sagt Tabitha und betrachtet unseren neuen Barkeeper-Freund, während sie spricht, „was macht Ronda so? Buchhaltung, stimmt’s? Faszinierend.“ Genau in diesem Moment grinst dieser widerliche Typ mir zu. Ich finde, dass er etwas zu nah bei mir steht. Mir bleibt keine Zeit mehr, Tabitha aufzuhalten, sie legt sofort los. Sie fixiert den armen Kerl.
    „Entschuldige. Glaubst du wirklich, sie würde sich jemals mit dir unterhalten?“
    Ich schaue den Typ mitleidig an, er kann es mit ihr wirklich nicht aufnehmen.
    „Okay, dann ist ja gut.“
    Er duckt sich etwas und flucht leise. Luis ist von Tabitha beeindruckt, obwohl er nicht ganz verstehen kann, warum sie so unfreundlich ist. Sie lächelt ihn an. Sie beginnen, sich zu unterhalten, oder besser, sich über die Musik hinweg anzubrüllen. Am witzigsten finde ich das gebrochene Englisch und ihre Zeichensprache. Sie schaut mich an und formt mit ihren Lippen das Wort „fabelhaft“. Sobald er einem anderen einen Drink mixen muss, bombardiert sie mich mit Fragen darüber, wo „Rowena“ und ich künftig wohnen wollen.
    „Weiß ich noch nicht genau.“
    „Vielleicht auf der Wall Street.“ Sie lässt Luis nicht aus den Augen.
    „Tabitha, hör auf so zickig zu sein. Spiel lieber Conquistador mit deinem neuen Freund.“
    „Er muss doch bedienen.“
    „Nun, daran sollte er sich besser schon mal gewöhnen.“
    Sie starrt mich an. „Das ist also dein Dank?“
    „Wofür? Dafür, dass du mich vor diesem gefährlichen Schweinehund gerettet hast? Das hat dir doch selbst am meisten Spaß gemacht. Komm schon, wenn du wieder lieb bist, dann werde ich für dich eine Runde drehen und
Big C
entschuldigen.“
    „Stimmt, ich glaube, sie kommt wirklich nicht. Jetzt ist es halb drei. Und sie hat um acht Uhr eine Verabredung zum Frühstück. Sie ist nicht mehr so fit, wie sie einmal war. Wahrscheinlich ist es deshalb auch besser, wenn sie gar nicht mehr hier auftaucht. Sie schafft es wirklich, ein tolles Bild von sich zu erschaffen.“ Ganz tief drinnen bewundert Tabitha
Big C
.
    „Aber sie ist keine so gute Freundin wie du.“
    „Ach, so viel Schmeichelei? Ich schätze, du willst dir auf Kosten des Hauses ein Taxi rufen?“
    „Eigentlich wollte ich ja noch mit dir hier bleiben. Aber ich habe vergessen, dass Donnerstag die Nacht der Matadoren ist.“
    „Großartig. Lass uns noch irgendein verrücktes spanisches Getränk bestellen, und dann kannst du gerne mal anfangen,
Big Cs
Abwesenheit zu erklären. Ich fürchte, das heißt, für uns beide gibt’s heute Nacht keine
Crispy-Creme
-Doghnuts mehr.“
    „Ich bin sicher, du wirst dafür etwas anderes Süßes finden.“ Wir deuten auf Luis, der zwei neue Drinks vor uns hinstellt. Wir stoßen an, dann trinke ich die Köstlichkeit aus.
    „Tabitha“, sage ich und schwanke ein wenig. „Wir werden unser Leben lang zusammen tanzen gehen.“
    „Wir gehend doch schon jetzt fast nie tanzen.“
    „Du weißt schon, wie in diesem Film über die Leute in Seattle, als sie den Typ aus Spanien trifft und glaubt, dass sie ihn heiraten
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