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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone
Autoren: Papa Ariella
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zu erzählen habe. Aber das und diese Prescott-Sache sind fast zu viel für sie.
    „Dann lass uns jetzt also über diesen Primaten sprechen …“ Endlich, das ist die Tabitha, die wir lieben.
    „Genau“, sagte ich und beuge mich zu ihr, schließlich handelt es sich hier nicht um ein normales Kantinen-Gesprächsthema. „Wo war ich stehengeblieben?“
    „Er hat die Sex-Musik aufgelegt, er ist halbnackt und behaart.“ Sie kann wirklich zuhören.
    Dramatisch nehme ich einen Schluck von meinem Eistee. „Stimmt. Also, ich schwanke sozusagen ins Zimmer, denn, lass uns ehrlich sein, ich habe viel zu viel Sake getrunken und ich weiß es. ‚Hi‘, sage ich, weil ich ein wenig überrascht bin. Ich meine, wie oft kommt es schließlich vor, dass du in ein Zimmer kommst und dort einen halbnackten behaarten Typen vorfindest.“
    „Nicht sehr oft“, muss Tabitha zugeben. „Ist es denn dunkel?“
    „Nun, er hat die Lampen gedimmt, also stehe ich da, wie ein Idiot, der Raum dreht sich ein wenig, weißt du Tab, und ich bin irgendwie in der richtigen Stimmung, von all dem Haar mal abgesehen ist sein Körper nämlich ganz gut, und er weiß, wie man Sushi bestellt.“
    Sie nickt und fühlt sich diesmal nicht von „Tab“ beleidigt, dazu ist sie viel zu gespannt.
    „,Möchtest du dich nicht setzen?’, fragt er. Er hat jetzt diese Barry-White-Stimme, vielleicht liegt’s auch am R’ n B’, also gehe ich rüber zur Couch und setze mich auf den freien Platz zu seinen Füßen. Er legt einen Fuß in meinen Schoß und, nun, beginnt, mich damit zu berühren.“ Tabitha sieht ein wenig verwirrt aus. „Das war sogar irgendwie ganz schön. Also schließe ich meine Augen und hoffe, dass das Drehen in meinem Kopf aufhört, und plötzlich liegen wir zusammen auf dem Boden. Hartholz.“
    „Hübsch, aber unbequem.“
    „Ganz genau. Er zieht eine Decke von der Couch und legt sie unter mich.“
    „Sehr rücksichtsvoll.“
    „Also küssen wir uns, und er küsst gar nicht schlecht. Obwohl, ich glaube, er hat mich zum Rhythmus der Musik geküsst, aber vielleicht habe ich mir das alles wegen dem Sake auch nur eingebildet …“
    „Auch, dass er behaart ist?“
    „Nein, das war sehr … real. Und dann plötzlich hat er mir meine Kleider ausgezogen …“
    „Natürlich hast du dir anständigerweise vorher unschöne Haare entfernen lassen.“
    „Klar. Und dann kommen die Kondome …“
    „Wo kommen die her?“
    „Nun, leider sind sie in einem anderen Zimmer.“
    „Zumindest war er nicht zu vorbereitet.“
    „Stimmt, aber ich versuche nur, nicht einzuschlafen, während ich warte … ich bin ziemlich betrunken.“
    „Kann ich mir vorstellen.“
    „Genau. Also er kommt zurück, weißt du, und wir machen da weiter, wo wir …“
    „Und wie ist das mit seinen vielen Haaren?“
    „Es ist gar nicht so schlecht, wirklich, irgendwie kann man sich daran sogar ganz gut festhalten.“
    „An Stelle eines Bettpfostens oder zum Beispiel eines Autositzes.“
    „Eben. Na ja, so ungefähr zumindest. Und ich muss sagen, er kann großartig küssen, gut mit seinen Händen umgehen und ist nicht schüchtern, wenn es um das Wesentliche geht.“ Wir lächeln und nicken einander wissend zu.
    „Und der Akt selbst?“
    „Der ist nicht wirklich erinnerungswürdig.“
    „Oje.“
    „Ja, ich bin irgendwie überrascht, als er fertig ist.“
    „Weil du nicht, ähm, befriedigt bist?“
    „Ganz genau. Er sieht mich an und sagt: ‚Das war wunderschön‘“.
    „Das hat er nicht gesagt!“
    „Und ob. Du musst bedenken, dass er solches Zeugs schon den ganzen Abend über geredet hat.“
    „Heilige Mutter Gottes.“
    „Also wird mir klar, dass das bedeutet, er ist fertig, und ich kann nicht anders, ich sage: ‚Oh‘“.
    „Einfach so?“ Sie kichert.
    „Ja, und ich fühle mich irgendwie schlecht, denn selbst im Dunkeln kann ich sehen, dass er ganz enttäuscht ist, aber weißt du, wir sind schon so weit gekommen, und überhaupt, es wäre doch eine Schande, es nicht richtig zu machen.“
    „Natürlich, schließlich hattest du ja gehofft, mir ihm gemeinsam auf die Reise zu gehen.“
    „Eben. Also sage ich ihm, was er tun soll, und er tut es und stellt sich gar nicht dabei schlecht an. Es funktioniert, und wir schlafen auf dem Boden ein. Am nächsten Morgen muss er sich Gott sei Dank beeilen, damit er nicht zu spät kommt, wir rennen beide durch die Wohnung, weil ich meinen BH nicht finde. Aber es war in Ordnung.“
    „Habt ihr euch zum Abschied
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