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Manipulationen abwehren(TaschenGuide)

Manipulationen abwehren(TaschenGuide)

Titel: Manipulationen abwehren(TaschenGuide)
Autoren: Andreas Edmüller , Thomas Wilhelm , Monika Radecki
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Blockadestrategie
    Mit der Blockadestrategie möchte der Manipulator verhindern, dass sein Gesprächspartner sein Ziel erreicht. Er möchte in der Regel im Gespräch bleiben, verfolgt darüber hinaus aber kein eigenes Ziel.
    Eine Blockade kann defensiv/passiv durchgeführt werden, sie kann aber auch offensiv/aktiv angegangen werden. Hier ein paar Beispiele für diese Vorgehensweisen.
    Defensiv-passive Vorgehensweisen:
auf eigenem Standpunkt beharren
Erklärung verweigern
Informationen blockieren
keine Antwort auf Fragen geben
nicht verstehen wollen
ausweichen
sich hinter Scheininteressen verstecken
    Beispiel
    Frau Müller fühlt sich von Herrn Schulz unhöflich behandelt. Vor allem stören sie beleidigende Äußerungen wie: „Na, Sie sind ja wohl auch nicht die Schnellste.“ oder „Ich glaube, Ihnen muss man alles zweimal sagen, bis Sie etwas verstehen.“ Sie sucht das Gespräch mit Herrn Schulz, er zeigt sich prinzipiell gesprächsbereit, aber im Gespräch äußert er immer wieder: „Ich sehe ehrlich gesagt gar nicht, welches Problem Sie haben. Was soll denn an dem, was ich gesagt habe, beleidigend gewesen sein.“ Herr Schulz blockiert, indem er vorgibt, das Problem von Frau Müllernicht zu verstehen. Dadurch dreht sich das Gespräch natürlich im Kreis.
    Offensiv-aktive Vorgehensweisen:
ablenken (Nebenkriegsschauplätze eröffnen)
verzetteln
absichtlich missverstehen
viel reden, nichts sagen: Nebelkerzen werfen
Scheinargumente vorbringen
aufbauschen
    Beispiel
    Herr Kohn möchte mit dem Abteilungsleiter Herrn Mahler über das geplante Prämiensystem sprechen. Er hält es an einigen Stellen für unfair und nicht transparent. Herr Mahler lenkt jedoch geschickt vom Thema ab, indem er Herrn Kohn in ein Gespräch über die neu zu besetzende Stelle in dessen Team verwickelt. Gleichzeitig erzeugt er Zeitdruck, um das Gespräch möglichst schnell zu beenden.

Die Durchsetzungsstrategie
    Mit Hilfe der Durchsetzungsstrategie will der Manipulator im Gespräch bleiben und mit allen Mitteln sein Ziel erreichen. Der Manipulator kann dabei überzeugungsorientiert vorgehen, das heißt, er benutzt Argumentationsfallen, Scheinargumente und Überredungstaktiken. Er kann aber auch eineDurchsetzungsmethode verfolgen, die nicht überzeugungsorientiert ist.
    Nicht überzeugungsorientierte Vorgehensweisen:
drohen/lügen/erpressen
selektiv informieren
persönlich angreifen
Emotionen aufschaukeln
Scheinkonzessionen machen
mein letztes Angebot, dann …
den Gegenstand als nicht verhandelbar abtun
Zeitdruck erzeugen
schlechtes Gewissen erzeugen
    Beispiel
    Max verhandelt mit seinem Vermieter um die Übernahme von Renovierungskosten. Der Vermieter ist nur bereit, 2.000 Euro zuzuschießen, was die Kosten bei weitem nicht decken würde. Vermieter: „Also ich will Ihnen eines sagen: 2.000 Euro sind mein letztes Wort. Wenn Sie das nicht akzeptieren, dann wird es halt keine Renovierung geben.“
    Der Vermieter benutzt die „Mein letztes Angebot“-Methode, um Druck auszuüben und Max zum Einlenken zu bewegen.
    Überzeugungsorientierte Vorgehensweisen:
schmeicheln
auf emotionaler Ebene Zugeständnisse machen, die zu Gegenleistungen auf sachlicher Ebene führen sollen
an Eitelkeit/Prestige appellieren
Autorität ausspielen (einschüchtern)
verunsichern: eigene Lösung als Rettungsanker
Scheinargumente vorbringen
    Beispiel
    Herr Karl und Frau Huber führen ein Konfliktgespräch, in dem es um die präzisere Zuteilung von Kompetenzen geht. Herr Karl ist Frau Hubers Vorgesetzter. Herr Karl: „Also, Frau Huber, ich muss sagen, Sie machen eine hervorragende Arbeit, es wird ernsthaft hier im Haus erwogen, Sie bei der nächsten Beförderungsrunde zu berücksichtigen. Gerade von Kundenseite hört man nur Positives. Ich verstehe jetzt nicht ganz, warum Sie diese Frage der Kompetenzen so sehr beschäftigt …“
    Herr Karl versucht durch vage Versprechungen und Schmeicheleien Frau Huber „gefügig“ zu machen. Herr Karl spekuliert darauf, dass Frau Huber, von ihrer Position ablässt.

Sabotage im Gespräch
    Sabotage im Gespräch bedeutet, dass der Manipulator das Gespräch platzen lassen will, ohne aber die Verantwortung dafür übernehmen zu wollen.
    Typische Situationen
absichtlich missverstehen
Beleidigung provozieren
Abbruch provozieren
Unterstellungen äußern
sich unkooperativ verhalten (nicht ausreden lassen …)
lügen
Tränen fließen lassen
Gefühlsausbruch als legitime Reaktion deklarieren
einen Termin vortäuschen, den man vergessen
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