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Manche Maedchen raechen sich

Manche Maedchen raechen sich

Titel: Manche Maedchen raechen sich
Autoren: Shirley Marr
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neuen Belle-Bijoux-Portmonee. „Ist mir ja eigentlich auch egal. Hier haben Sie Ihr Geld. Den Rest können Sie behalten. Ich brauch es nicht.“
    Ich wollte ihr den Schein ganz lässig zuschnippen, aber er rutschte mir weg und landete in ihrem Gesicht. Ehe sie deswegen einen Aufstand machen konnte, schnappte ich mir mein Plastiktablett und marschierte davon.
    Mr s Wayne hat in einer Sushi-Bar in Middlemore gekellnert, bevor sie ihre persönliche Goldgrube heiratete. Ich gehe also mal davon aus, dass sie unverschämte Kunden gewöhnt ist. Den Rest der zwanzig Dollar sollte sie meinetwegen als Trinkgeld betrachten.
    Ich durchquerte in aller Eile den Speisesaal und hielt Ausschau nach Lexi und Marianne. Ich entdeckte sie auf einer Bank in der Ecke neben einem riesigen Palmenkübel. Ich hob die Hand und winkte, als Justin Hawkins an mir vorbeirannte und eine zerknüllte Papierserviette nach mir warf. Irgendetwas Klebriges verfing sich in meinen Haaren.
    Loser! , hätte ich am liebsten gebrüllt, aber ich hielt den Mund. Es war ohnehin viel zu laut im Saal und außerdem wollte ich nicht, dass mich alle anstarrten. Ich senkte den Kopf und ging auf schnellstem Wege zu Lexi und Marianne.
    „Hast du dein Lunchpaket vergessen?“, fragte Marianne.
    „Du hast da irgendwas Ekliges im Haar“, sagte Lexi.
    „Ja und ja “, antwortete ich und stellte mein Tablett ab. „Erinnert mich bitte nicht daran.“
    Meine beiden Freundinnen verstummten. Die eine ist blond und war gerade aus ihrem Jachturlaub von den griechischen Inseln zurück. Mit ihrem Teint hat sie das große Los gezogen. Sie ist nicht zu blass und nicht zu verbrutzelt.
    Die andere ist brünett und hat so helle Haut, dass sie damit glatt Nicole Kidman Konkurrenz machen könnte.
    „Justin Hawkins ist ein Idiot“, sagte Marianne, meine blonde Freundin, gedehnt, als würde sie der bloße Gedanke an den Idioten Justin Hawkins zu Tode langweilen. Sie aß ein Sandwich, das in Butterbrotpapier eingeschlagen war, und sah sogar dabei noch elegant aus. Es roch nach geräuchertem Hähnchen, jungem Spinat und würzigem Cheddar-Käse. Ich war neidisch.
    „Komm, ich mach dir das mal aus den Haaren“, sagte Lexi und rückte neben mich.
    „Eliza, du bist so schnell, ich komm kaum hinterher!“
    Die zierliche Ella balancierte das Tablett vor sich her und kam bedrohlich näher. Das Essen lag noch immer in fein säuberlich sortierten Häufchen auf dem Teller.
    „Oh, hallo. Äh m … setz dich doch. Lexi, Mariann e – das ist Ella. Sie ist neu hier. Ell a – Lexi und Marianne.“
    „Hi, Lexi, hallo, Marianne“, sagte Ella.
    Ich war gespannt, wie meine Freundinnen reagieren würden. Sie reagierten überhaupt nicht.
    Ella stellte scheppernd ihr Tablett ab und streckte Marianne die Hand entgegen.
    „Ellanoir Dashwood.“
    Marianne musterte sie seelenruhig. „Wie bei Jane Austen?“
    „Nein, nicht Elinor! Ella-noir. Obwohl meine Mum den Namen tatsächlich aus dem Buch ‚Sinn und Sinnlichkeit‘ hat. Aber sie fand Ellanoir irgendwi e … eleganter.“
    „Ah, verstehe, Ella-noahr “, sagte Marianne und gab ihr die Hand. „Hallo, Ella- noahr. “
    Ella quetschte sich neben mich auf die Bank. Lexi beäugte sie neugierig.
    Marianne glotzte uns genauso unverhohlen an und warf Lexi dann einen total unauffälligen Blick zu. Ich wusste, dass das ein Signal war. Lexi verstand das Zeichen und schaute weg. Auch das entging mir nicht.
    „Ist alles noch ziemlich neu für mich, in East Rivermoor.“ Ella seufzte tief. Als würde sie von einem total romantischen Ort reden, der auf einer Wolke im Regenbogenland liegt.
    „Mum und ich sind erst letzte Woche hergezogen. Wir kommen au s … ach, ist nicht so wichtig. Aber East Rivermoor ist s o … schön!“
    „Schön?“, wiederholte Marianne. „Ja, wahrscheinlic h …“
    „Wir wohnen jetzt in dem lila Haus. Ihr wisst schon, das, was fast weiß aussieht? Aber es ist nicht weiß. Es ist lila. Aubergine. Und es hat ein Dach, das aussieht, als würde es aus lauter Waffeln bestehen.“
    „Kenne ich nicht“, entgegnete Marianne schroff und sah mich an. „Ich kenne keine Auberginen- und Waffelhäuser in East Rivermoor, und es gibt hier auch keine Häuser aus Pfefferkuchen.“
    „Ich weiß, welches Haus du meinst“, sagte ich und erwiderte Mariannes Blick. „Es ist nicht weit von meinem. Du müsstest es eigentlich kennen, Marianne. Das ist echt peinlich. Ich dachte immer, deine Familie wäre eine der ältesten in East
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