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Mamas Gluecksbuch

Mamas Gluecksbuch

Titel: Mamas Gluecksbuch
Autoren: von Constanze Gersdorff-Hucho
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krisengeschüttelten und in gemäßigteren. Auch in Naturvölkern gibt es Schreibabys, weiß die Stiftung Kindergesundheit* aus München beruhigend. Sie interessieren sich nicht für die Herkunft und auch nicht für den Charakter der Eltern.

    Wir hätten also nicht noch schnell vor der Geburt eine Psychoanalyse durchführen, einen Philosophiekurs belegen und keinen Streit mit dem großen Bruder vom Zaun brechen sollen. Wir hätten auch nicht die Schwangerschaft über bester Laune in einer Hängematte in der Sonne verbringen sollen (obwohl das guttut und ärztlich verschrieben werden müsste). Wir konnten genau das tun, was wir getan haben.
    Ist mein Baby bei mir nicht glücklich?
    Manchmal landet man beim lautstarken Schimpfen des Babys mitten in verzweifelten Fragen wie: »Ist mein Kind bei mir nicht glücklich? Mache ich alles falsch? Liebt mich mein Kind überhaupt?« Diese Gedanken begegnen jeder Mutter ab und an mit ihrem Kind. Streit, Trotzphasen, Gelangweilt-Sein, Zurückweisung, Nicht-kuscheln-Wollen, Nörgeleien, kein Appetit oder die berühmte Pubertät, all das kann stets aufs Neue mütterliche Selbstzweifel auf den Plan rufen. Aber für alle diese Phasen gilt: Mach dir keine Sorgen. Ob du es glaubst oder nicht: Dein Kind liebt dich. Dein Kind wird dich vielleicht nicht immer »super« finden, es wird auch (viel später) vielleicht ganz und gar an uns Eltern zweifeln (oje, wahrscheinlich hat es zu allem Übel damit recht), aber es wird dich immer lieben.
    Ursachenforschung
    Das Wichtigste ist, dass du weißt: Ich mache nichts falsch. Und ich finde einen Weg. Auf diesem Weg wirst du Ursachenforschung betreiben und feststellen, ob das Schreien einen bestimmten Grund hat. Dann kannst du es verstehen, besser ertragen und nach und nach lösen.

    Die möglichen körperlichen Ursachen zeigen, mit wie viel ein Baby zu kämpfen hat, wenn es auf die Welt kommt: Erkältungen, Bauchweh, Koliken, Verdauungsproblemen (der Magen ist ja gerade dabei, alles neu zu lernen). Vielleicht trinkt das Kleine zu schnell und schluckt dabei viel Luft? Oft kann der Nacken als Folge der Geburt schmerzen und Geräusche oder Erlebnisse können beängstigen. Manchmal sind es mehrere Aspekte gleichzeitig, die unser Kind beunruhigen. In der Psychologie wird angenommen, dass das Schreien ein ganz natürlicher Teil der Entwicklung ist, den wir als solchen akzeptieren müssen, bis er von selbst beendet ist.
    Eine Elternberaterin, selbst Mutter dreier Schreikinder (heute allesamt erwachsene zufriedene Kerle), rät Folgendes – aufgepasst, jetzt kommt’s, das große Geheimnis: Tragen, trösten, schunkeln. Mehr nicht.
    Während ich selbst beim ersten Kind dachte, das Weltende naht, blieb ich beim zweiten Kind entspannt und gelassen. »Lass es raus, Baby! Was auch immer es ist, was dich da gerade beschäftigt.«
    Und ich?
    Bei aller Ursachenforschung ist es schließlich besonders wichtig, dass du dich nicht nur ausschließlich damit beschäftigst, wie du dein Kind beruhigen kannst, sondern auch damit, wie du dich selbst besänftigst.
    Der Zustand, als Mutter oder Elternpaar rund um die Uhr für ein Baby zuständig zu sein, fordert uns heraus und es ist einfach nicht machbar, dabei immer milde lächelnd und vollkommen ausgeglichen zu sein. Diese Situation ist eine Ausnahmesituation. Das sollten wir nicht vergessen und uns genau darin Freiräume zugestehen, die wir uns unter
anderen Umständen vielleicht nicht gönnen würden (allerdings immer sollten).
    Mir hat es gutgetan, wenn möglich, auch mal alleine rauszugehen, spazieren zu gehen. Mit Köpfhörern auf dem Sofa dösen, während Papa die Ohren für die Kinder offenhält und mich im Notfall weckt.
    Manchmal ist dir vielleicht nicht nach Singen und Springen, dann bist du eben einfach etwas stiller. Das ist vollkommen in Ordnung.
    Gespräche mit anderen Eltern können hier unglaublich hilfreich sein: mit denen, die gerade dasselbe erleben, und mit denen, die es hinter sich haben und wissen, dass diese Phase vorbeigeht. Manchmal haben sie auch Anregungen, wie sie schneller vorbeigeht. Es kann sogar ein kleiner Trost sein, wenn wir wissen, dass bei den anderen manchmal auch nichts hilft.
    »Die Schweizer Yogalehrerin Gertrud Hirschi* rät für Zeiten des Wandels, in denen man besonders gefordert ist, immer einen Schritt nach dem anderen zu tun und jeweils nur einen Tag vorauszuschauen. Überhaupt sollte man sich diesen Tag so angenehm wie möglich einrichten. Indem man derart einen Tag nach dem
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