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Mamas Gluecksbuch

Mamas Gluecksbuch

Titel: Mamas Gluecksbuch
Autoren: von Constanze Gersdorff-Hucho
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klein sein, groß werden.
    Du brauchst nicht immer die fröhliche Mutter zu sein. Nein, du darfst auch mal still sein oder grummelig, gedankenverloren oder schlecht gelaunt. Du darfst – jetzt bitte staunen – du darfst die sein, die du schon »vorher« warst, und die, die du jetzt gerade bist.
    Du musst niemand anderes werden und zu keinem neuen, am besten bei dieser Gelegenheit engelartigen, fehlerfreien Wesen mutieren. Das wären nicht die Eltern, die sich euer Kind ausgesucht hat. Denn es will dich kennenlernen, will wissen, wer du bist und immer schon warst. Und erwartet keine Werbefigur und keinen Traumprinzen.
    Es kann gut vorkommen, dass du dich fragst: »Was war das bloß für eine verrückte Idee? Wer hat gesagt, ein Kind zu haben, ist das Schönste auf der Welt? Wieso hat mich niemand vorgewarnt?« Und das vielleicht nicht nur einmal. Alles richtig so und gut: Das macht nämlich die beste Mama der Welt! (Im Übrigen wirklich eine verrückte Idee!)
    Was du dagegen nicht zu machen brauchst: dich zu ärgern, weil du zu nichts mehr kommst, oder – noch schlimmer – zu versuchen, alles zu schaffen. Zum Beispiel aufräumen, abends lange aufbleiben, nebenbei arbeiten, die Wohnung umbauen und was dir so alles Dringliches einfällt. Lieber ein Jahr oder mehr einplanen, in dem es chaotisch, unordentlich und ganz und gar verstaubt sein darf, obwohl man es manchmal kaum auszuhalten glaubt: Macht nichts! Dein Kind liebt dich, auch wenn du mal etwas falsch machst, denn es weiß: Das ist nur eine Phase! Jawohl – auch Eltern haben ein Recht auf Phasen. Und ebendies ist auch nichts weiter als eine Phase, eine von vielen schönen, lustigen und auch mal schwierigen – wie Leben nun mal ist.

    Zur Einführung ein kleiner Test
    Was machen glückliche Eltern eigentlich besser?

    A: Paare, die lange vor ihrem ersten Kind sehr glücklich miteinander waren, sind auch später ein besseres Team.
    B: Mütter, die ihre Kinder als Berufung empfinden, nicht als Arbeit, sind bessere Mütter.
    C: Väter, die ein Jahr Elternzeit nehmen, sind später verständnisvoller und haben eine wesentlich bessere Beziehung zu ihren Kindern.

    Welche dieser Untersuchungsergebnisse treffen wohl zu?
    Auswertung
    Du hast es dir vielleicht schon gedacht: Keine dieser Behauptungen ist richtig – und die Untersuchung ist zum Glück frei erfunden!
    Es gibt sie nämlich nicht, die besseren Eltern. Dies war stattdessen die erste Übung zum Umgang mit allem, was dir in Zukunft jemals an Weisheiten und Wahrheiten zum Thema »Baby, Kinder, Erziehung, Ernährung, Lieben und Leben« nahegelegt wird: Es ist nie die ganze Wahrheit. Und schon gar nicht deine eigene.
    Das Schöne ist, deine eigene Wahrheit kennst nur du selbst für dich. Und darauf kannst du dich vollkommen verlassen.
    Unser fingierter Test ist nicht ansatzweise wissenschaftlich, er tut nur so, als ob. So wie viele wissenschaftliche Artikel, die etwa so beginnen: »Laut Statistik …«. Aber weil die Thesen so überzeugend klingen, möchten wir sie hier noch einmal durchleuchten:

    »Paare, die lange vor ihrem ersten Kind sehr glücklich miteinander waren, sind auch später ein besseres Team.«
    Das klingt ziemlich verdächtig nach einem selig lächelnden Dream-Team aus der Fantasie. Ab mit ihnen ins Wachsfigurenkabinett! Ein Paar, das nicht auch Krisen miteinander durchsteht, dürfte es auf dieser Welt kaum geben. Und auch die beste harmonische Beziehung gerät ein bisschen (manchmal auch ein bisschen mehr) ins Wackeln, wenn ein kleines Kind mit an Bord kommt.

    »Mütter, die ihre Kinder als Berufung empfinden, nicht als Arbeit, sind bessere Mütter.«
    Da du genau die richtige Mutter für dein Kind bist, ist ja wohl klar, dass keine andere Mutter »besser« ist. Es ist also vollkommen egal, ob du dein Leben mit Kind als Berufung, harte Arbeit, Abenteuertrip, allergrößte Herausforderung oder als unterhaltsame Vergnügung empfindest – hier ist es, bei dir, hier lebt es und ihr beschreitet zusammen euren eigenen Weg.

    »Väter, die ein Jahr Elternzeit nehmen, sind später verständnisvoller und haben eine wesentlich bessere Beziehung zu ihren Kindern.«
    Moment mal: Warum sollten Väter, die Elternzeit nehmen, später verständnisvoller sein? Der Charakter ändert sich ja nicht gleich mit der Elternzeit mit. Es gibt auf dieser Welt alles: vor allem mal verständnisvolle und mal verständnislose Väter und Mütter – mit oder ohne Elternzeit.

    Nun weißt du das Wichtigste. Ab jetzt gibt es
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