Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mamas Gluecksbuch

Mamas Gluecksbuch

Titel: Mamas Gluecksbuch
Autoren: von Constanze Gersdorff-Hucho
Vom Netzwerk:
Lieblingsbeschäftigung. Testet dabei aus, was wirkt. Es kann am Anfang dauern, bis sich ein Groove eingespielt hat, und der kann sich auch wieder verändern – ist das nicht bei jeder großen Liebe so?
    Du wirst mit Sicherheit im Lauf der Zeit auch mithilfe eurer zusammen entwickelten Rituale einen eigenen Rhythmus entdecken. Mach dir also vorab keinen einzigen – na gut, aus Spaß vielleicht zweieinhalb – Gedanken zum Thema Rhythmen und Rituale.
    Und hier ein entspannendes »Ritual« für dich, die Mama:
    Schönheiten des Tages

    Frage dich abends vor dem Einschlafen, was an diesem Tag schön war. Eine Kleinigkeit reicht vollkommen. Ein Lächeln im Einkaufsladen, ein Tanz mit deinem Kind, ein Blick in die Wolken …
    Zur Erinnerung an diese schöne Einschlafzeremonie hilft eine Notiz neben dem Bett, zum Beispiel auf einer schönen Postkarte.

Ist es normal, dass …
    … Lina nur auf dem Bauch schläft, nachts hellwach ist und tags höchstens ein ganz kurzes Nickerchen benötigt? Dass sie jede halbe Stunde gestillt werden will anstatt alle vier Stunden, wie es im Buch steht (das liegt vielleicht daran, dass Lina noch nicht lesen kann)? Dann plötzlich trinkt sie gar nicht mehr, sondern beißt stattdessen in die Brust, na toll! Dass sie manchmal irritierend schielt, wie ein Löwe schnarcht, sich immer noch nicht dreht, den Kinderwagen hasst, bei der Babymassage nicht liegen bleibt, im Musikgarten schief singt und sich vorwiegend von Zahnpasta ernähren will?
    Ist es normal, dass Levin mindestens ein halbes Jahr hüstelt, sieben Tage lang Durchfall hat und mehr als drei Tage Fieber? Und dann beginnt er auch noch plötzlich, alle in seiner Nähe mit erstaunlicher Kraft zu hauen?
    Und Lucas, der will einfach nicht krabbeln, hat nur einen einzigen Zahn, danach folgt erst mal keiner mehr? Während andere Kinder längst große Reden schwingen, spricht er noch kein Wort, stattdessen hat er allerdings eine ausgeprägte Vorliebe für das Spielen mit Papas Lieblings-CDs und Omas wertvollen Vasen?

    Ist das wirklich alles normal? Die Antwort lautet: Ja.
    Du hast nämlich keine Mia Mustermann und keinen Moritz Mustermeier, du hast ein kleines, feines Individuum. Das wird in keinem einzigen Buch beschrieben: wie es ist und was es macht und was es mag und was es nicht mag. So ist das mit dem einzigartigen Wunderwesen, das mit dir lebt.
    Und wie normal bist du?
    Und wie steht es mit dir? Ist es normal, dass du Spielplätze, Bauklötze oder Puzzles entsetzlich langweilig findest und daher konsequent meidest? Ist es normal, dass du mit deinem entzückenden Baby spielst und nach drei Stunden vollkommen erschöpft auf die Uhr blickst, um festzustellen, dass in Wirklichkeit erst drei Minuten vergangen sind?
    Ist es normal, dass du eben noch jedem Passanten ungefragt erklärt hast, bei deinem Kind handele es sich um unseren zukünftigen Bundeskanzler oder die baldige Präsidentin – wehe, jemand spricht nicht liebevoll mit diesem Baby! Und am selben Tag noch schnauzt du ebendieses Genie unwirsch an, weil es nicht aufhört, an deinem Pullover zu zerren?
    Ist es normal, dass du dich vorhin entspannt neben ein engelsgleiches und müdes Kind gelegt hast, um ihm geduldig zwanzig Mal »Guten Abend, gute Nacht« vorzusingen? Und jetzt – Stunden später – sitzt du immer noch am Bett, kurz vor dem größten Nervenzusammenbruch deines Lebens? Denn der oder die Kleine hüpft hellwach auf und nieder und denkt nicht im Traum ans Einschlafen, während dir durch den Kopf geht, was du eigentlich alles erledigen müsstest? Und ist es normal, dass du nach einer Woche Erkältung deines Kindes überzeugt bist, vollkommen durchzudrehen,
weil du seit Tagen keinen einzigen klaren beziehungsweise überhaupt keinen Gedanken fassen konntest?
    Ja. Normaler geht’s eigentlich gar nicht.
    Das Faszinierende dabei ist, dass wir zwar schnell in Rage geraten, doch ebenso schnell wieder bei uns sind, wenn die Situation sich wieder entspannt hat. Hört das Zupfen am Pullover auf, ist das Kind schließlich eingeschlafen oder wieder gesund, dann sind wir in der Regel sofort aufs Neue bereit, alles zu geben und uns über alles zu freuen.
    Und es ist ganz normal, verschieden zu sein. Unsere Kinder entwickeln sich unterschiedlich. Wir Eltern fühlen unterschiedlich. Normal gibt es also gar nicht. Auch wenn wir das verwirrend finden. Aber das ist: total normal!

Na, vielen Dank. Da ist man sowieso todmüde, schleppt sich mühsam, aber tapfer durch die ersten Monate,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher