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Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen

Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen

Titel: Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen
Autoren: Aufbau
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nehmen.
    Schafft euch euer eigenes Netzwerk, schöpft aus dem Kapital, das euer Netzwerk bietet. Tauscht eure Services miteinander, z. B. Beratung gegen Graphik, es muss nicht immer Geld fließen. Hört zu, werdet selber aktiv und wartet nicht, dass euch jemand die Blumen ans Bett bringt! Trefft Euch zu Lunchmeetings, sprecht miteinander über Berufliches, fragt nach Erfolgsrezepten und Lösungen! Wir müssen nicht immer alles alleine machen, um unsere Unabhängigkeit zu zeigen.
    Vertraut euch gegenseitig, vertraut unserem weiblichen Geschlecht, redet nicht schlecht über andere Frauen, Mütter (auch nicht über Männer), es reicht, dass die Männer uns jahrhundertelang nichts zugetraut haben, vertraut den Kompetenzen anderer toller Frauen, vertraut anderen Müttern und vor allem, vertraut euch selbst und euerm eigenen Weg und habt Mut, euch in das Spiel, das Abenteuer des Lebens zu begeben. Wir können nur gewinnen, denn das, was wir verlieren, brauchen wir auch nicht mehr.

III.

Die beste Mutter der Welt – das bist du!

1. Und jetzt reicht’s!
    Ich hasse den Begriff Burn-out. Er klingt mittlerweile so banal, weil er durch seine Dauerpräsenz in den Medien fast schon modisch geworden ist. Und deshalb rede ich lieber von meinem Erschöpfungszustand. Maxime war nach einer heftigen Lungenentzündung gerade wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden und wir kehrten von einem Wochenende bei meiner Familie zurück, da passierte es: Mir wurde plötzlich schwarz vor Augen.
    Nein, ich war nicht gestresst. Zumindest glaubte ich das damals. Ich war am selben Morgen mit einer Freundin brunchen gewesen, hatte mir eigens dafür sogar einen Babysitter engagiert. Übertriebener Luxus, dachte ich und gönnte es mir trotzdem. Kurz nachdem ich die Babysitterin verabschiedet hatte, wachte Maxime aus seinem Mittagsschlaf auf. Ich hob ihn aus seinem Gitterbett und legte ihn auf den Wickeltisch, als mich plötzlich ein Schwindel überfiel und das Gefühl, als würde mir ein dunkler Schleier über die Augen fallen. Ich schaffte es gerade noch, den mittlerweile 11 Kilo schweren Maxime an mich zu drücken, bevor ich, mit dem Rücken an die Wand gestützt, einigermaßen kontrolliert in mich zusammensank. Was für ein Schock.
    Selbst der nach dem Mittagsschlaf sonst so nölige Maxime merkte, dass mit Mama etwas nicht stimmte, und verharrte ruhig an meine Brust gelehnt, anstatt wie sonstsofort wegzurennen, sobald seine Füße den Boden berührten. Hatte ich es in den letzten Wochen übertrieben? Wochenendtrips, Kita-Eingewöhnung, Buch schreiben, Interviews führen und dann wieder mal ein paar unschöne Streits mit Pausti – war das dann doch alles etwas zu viel gewesen? Eine Frage, die ich mir in den folgenden Tagen immer wieder stellte.
    Als ich schweißgebadet und weinend auf dem Badezimmerboden hing, tauchte plötzlich eine ganz neue Sorge auf: Was würde mit Maxime passieren, wenn mir mal etwas zustoßen sollte? Für Mütter eine Horror-Vorstellung, die mich wachgerüttelt hat: Ab sofort musste ich mehr auf mich achtgeben. An diesem Nachmittag rief ich sofort meine Mutter an und fuhr mit letzter Kraft im Taxi zu ihr und legte mich den Nachmittag über auf ihre Couch. Ich aß ihre Bioäpfel, sie machte mir Kräutertee und Maxime spielte mit meinen alten Stofftieren aus Kindertagen.
    Auch in den folgenden Tagen versuchte ich, das Leben möglichst simpel zu halten, mich so richtig zu erholen und die Zeit mit meinem Baby zu genießen. Ich machte es mir den ganzen Tag über gemütlich, hielt mit Maxime Mittagsschlaf und ging abends um neun Uhr ins Bett. Im Haushalt erledigte ich nur das Nötigste und hatte maximal eine Verabredung am Tag. Und diese Erfahrung war wichtig! Denn ich habe so am eigenen Leib erfahren, dass Entschleunigung zwischendurch dringend notwendig ist. Der Alltag zwischen Job, Privatleben und Beziehung ist ohnehin schon sehr kompliziert, und als junge Mutter wird das Leben ja noch komplexer. Da merkt man morgens vor dem Badezimmerspiegel, während einem das Kleinkind am Bein hängt und frühstücken will, dass man keine Windelnmehr hat oder dieses blöde Familienposter für die Kita immer noch nicht fertig ist.
    Und dann ist auch noch die Küche ein Desaster aus dreckigem Geschirr und Essensresten auf dem Boden mit einem Kühlschrank, der schon wieder leer ist, und einem Wohnzimmer, das man unter Spielzeug und Bücherbergen kaum noch erkennt. Um nicht unterzugehen – oder wie in meinem Fall – erschöpft
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