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Malloreon 1 - Herrn des Westens

Malloreon 1 - Herrn des Westens

Titel: Malloreon 1 - Herrn des Westens
Autoren: David Eddings
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folgende Eure Begleiter sein: Der Führer und der Mann mit den zwei Leben – und ein weiterer, den ich Euch offenbaren werde. Später werden sich Euch noch andere anschließen: Die Jägerin, der Mann, der kein Mann ist, der Leere und die Hüterin.«
    »Das ist typisches Seher-Gebrabbel«, brummte Beldin.
    »Nicht ich habe diese Namen erdacht, teurer Beldin«, versicherte sie ihm. »Es sind die Namen, die in den Sternen stehen – und in den Prophezeiungen. Die zufälligen Namen, die sie bei ihrer Geburt erhielten, sind von keiner Bedeutung in dem zeitlosen Reich der zwei Notwendigkeiten, die einander im Mittelpunkt von allem bekriegen, das ist oder je sein wird. Jeder dieser Begleiter hat eine bestimmte Aufgabe, und alle Aufgaben müssen vor der Begegnung bewältigt sein, zu der es kommen wird, denn wenn nicht, wird die Prophezeiung, die eure Schritte seit Anbeginn der Zeit lenkte, sich nicht erfüllen.«
    »Und was ist meine Aufgabe, Cyradis?« fragte Polgara kühl.
    »Dieselbe, die sie immer gewesen war, heilige Polgara. Ihr müßt anleiten und hegen und behüten; denn Ihr seid die Mutter – so wie der ehrwürdige Belgarath der Vater ist.« Ein Hauch von einem Lächeln huschte über die Lippen des Mädchens mit der Augenbinde. »Andere werden Euch von Zeit zu Zeit bei Eurer Aufgabe unterstützen, Belgarion, doch jene, die ich aufzählte, müssen bei dieser endgültigen Begegnung bei Euch sein.«
    »Was ist mit uns?« begehrte Barak auf. »Mit Hettar und Mandorallen und Lelldorin und mir?«
    »Das Werk eines jeden einzelnen von euch ist getan, o grimmiger Bär, und die Verantwortung dafür ist auf eure Söhne übergegangen. Solltet Ihr oder der Bogenschütze oder der Pferdelord oder der edle Ritter sich Belgarion anschließen, wird er seine Aufgabe nicht erfüllen können!«
    »Lächerlich!« entrüstete sich der Riese. »Ich komme auf jeden Fall mit!«
    »Diese Entscheidung liegt nicht bei euch.« Sie wandte sich wieder Garion zu und legte die Hand auf den kräftigen Arm ihres stummen Beschützers. »Das ist Toth«, sagte sie und schien zusammenzusinken, als überwältige ungeheure Müdigkeit sie. »Er leitet meine zögernden Schritte seit der Zeit, da mir jene andere Sicht beschieden wurde und ich meine Augen verband, um besser sehen zu können. Obgleich es mir schier das Herz bricht, müssen wir uns eine Weile trennen. Ich habe ihn angewiesen, Euch bei Eurer Suche behilflich zu sein. In den Sternen steht er als der Stumme, und es ist seine Bestimmung, einer Eurer Begleiter zu sein.«
    Sie begann wie vor Erschöpfung zu zittern. »Noch ein letztes Wort, Belgarion.« Ihre Stimme bebte nun. »Eure Suche wird Euch durch große Gefahr führen, und dabei wird einer Eurer Begleiter sein Leben lassen müssen. Wappnet Euer Herz dagegen; denn wenn dieser traurige Umstand eintritt, dürft Ihr nicht zaudern, sondern müßt mit der Erfüllung der Euch auferlegten Aufgabe weiter machen.«
    »Wer?« fragte er rasch. »Wer von ihnen wird sterben?«
    »Das wurde mir nicht offenbart.« Mit sichtlicher Anstrengung richtete sie sich auf. »Denkt an meine Worte, – wir werden uns bald wiedersehen.« Und dann war sie plötzlich verschwunden.
    »Wo ist sie hin?« rief General Brendig.
    »Sie war nie wirklich hier«, sagte Botschaft.
    »Es war eine Übertragung, Brendig«, erklärte Belgarath. »Aber der Mann – Toth – ist in Fleisch und Blut hier. Wie haben sie das fertiggebracht? Weißt du es, Botschaft?«
    Botschaft zuckte die Schultern. »Nein. Aber es bedurfte der vereinten Kraft aller Seher von Kell.«
    »Welch ein Unsinn!« platzte Barak wütend heraus und schlug heftig mit der Faust auf den Tisch. »Nichts auf der Welt kann mich davon abhalten, mit euch zu kommen!« Mandorallen, Hettar und Lelldorin nickten zustimmend.
    Garion blickte Polgara fragend an. »Wäre es möglich, daß sie die Unwahrheit gesagt hat?«
    »Cyradis? Nein, eine Seherin kann nicht lügen. Möglicherweise hat sie einiges verschwiegen, aber zu einer Lüge ist sie nicht fähig! Was sie uns mitteilte, hat sie aus den Sternen gelesen!«
    »Wie kann sie mit einer Binde vor den Augen die Sterne überhaupt sehen?« fragte Lelldorin verärgert.
    Polgara spreizte die Hände. »Das weiß ich nicht. Seher nehmen auf eine Weise wahr, die wir nicht verstehen.«
    »Vielleicht hat sie die Sterne falsch gedeutet«, meinte Hettar.
    »Die Seher von Kell haben gewöhnlich recht«, brummte Beldin, »also würde ich mich darauf nicht versteifen!«
    »Das bringt uns wieder
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