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Malloreon 1 - Herrn des Westens

Malloreon 1 - Herrn des Westens

Titel: Malloreon 1 - Herrn des Westens
Autoren: David Eddings
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sich verzweifelt, sich von seinen Banden zu befreien. »Lügen!« kreischte er. »Nichts als Lügen!«
    »Dieser Mann wurde von seinem Herrn hierhergeschickt, um zu verhindern, daß du und Ce'Nedra Kinder haben würdet«, fuhr Botschaft fort, ohne auf den brüllenden Gefangenen zu achten. »Oder dafür zu sorgen, daß sie nicht am Leben blieben, falls ihr doch welche bekommen solltet. Er kann nichts mit der Entführung zu tun gehabt haben, Belgarion. Wäre er derjenige gewesen, der sich in die Kinderstube in Riva schlich, hätte er deinen Sohn getötet, nicht entführt.«
    »Woher kommt er?« fragte Liselle neugierig, nachdem sie ihren scharlachroten Umhang abgelegt hatte. »Ich werde aus seinem Akzent nicht schlau.«
    »Das liegt wahrscheinlich daran, daß er nicht wirklich ein Mensch ist«, sagte Botschaft. »Zumindest nicht ganz. Er erinnert sich daran, daß er eine Art Tier war.«
    Alle starrten erst den Jungen, dann Ulfgar an.
    In diesem Moment schwang die Tür erneut auf, und der bucklige Beldin kam herein. Er wollte etwas sagen, da fiel sein Blick auf den Gefangenen mit der Augenbinde und den Fesseln. Er stapfte auf ihn zu, riß ihm das blaue Tuch von den Augen und blickte ihn durchdringend an. »Hund!« knurrte er. »Was bringt dich aus deinem Zwinger?«
    »Du!« keuchte Ulfgar und erbleichte.
    »Urvon wird dein Herz zum Frühstück verzehren, wenn er erfährt, wie gründlich du alles vermasselt hast.«
    »Du kennst diesen Mann?« fragte Garion scharf.
    »Ja, wir kennen uns seit sehr, sehr langer Zeit, nicht wahr Harakan?«
    Der Gefangene spuckte nach ihm.
    »Ich sehe schon, wir müssen noch was tun, um dich stubenrein zu machen.« Beldin grinste.
    »Wer ist er?« fragte Garion.
    »Er heißt Harakan und ist ein malloreanischer Grolim – einer von Urvons Hunden. Als ich ihn das letzte Mal sah, strich er winselnd um Urvon und leckte ihm die Füße.«
    Plötzlich war der Gefangene verschwunden.
    Beldin stieß nicht wiederzugebende Verwünschungen aus, dann war auch er nicht mehr in dem Gemach.
    »Was ist passiert?« rief Ce'Nedra. »Wo sind sie?«
    »Beldin ist offenbar doch nicht so gescheit, wie ich dachte«, brummte Belgarath. »Er hätte ihm die Augenbinde nicht abnehmen dürfen. Unser Gefangener versetzte sich aus dem Haus.«
    »Ist das möglich?« staunte Garion. »Ich meine, ohne daß man sieht, was man tut?«
    »Es ist außerordentlich gefährlich, aber Harakan war verzweifelt. Beldin verfolgt ihn.«
    »Er wird ihn doch erwischen?«
    »Schwer zu sagen.«
    »Ich wollte ihm noch einige sehr dringende Fragen stellen.«
    »Ich kann sie für dich beantworten, Belgarion«, versicherte ihm Botschaft ruhig.
    »Heißt das, du kennst seine Gedanken noch – obgleich er nicht mehr hier ist?«
    Botschaft nickte.
    »Warum fängst du nicht ganz am Anfang an, Botschaft?« forderte ihn Polgara auf.
    »Gut. Dieser Harakan – das ist wohl sein richtiger Name – wurde von seinem Herrn, den Beldin Urvon nannte, hierhergeschickt, um dafür zu sorgen, daß Belgarion und Ce'Nedra keine Kinder bekämen. Harakan übernahm die Führung des Bärenkultes. Zunächst setzte er allerlei Gerede über Ce'Nedra in Umlauf, in der Hoffnung, Belgarion könne dadurch gezwungen werden, sich von ihr zu trennen und eine andere zur Königin zu nehmen. Dann, als er hörte, daß Ce'Nedra in anderen Umständen war, schickte er jemanden, sie zu töten. Wie wir wissen, schlug das fehl, und Verzweiflung erfaßte ihn; denn er hatte entsetzliche Angst vor Urvon und was der mit ihm tun würde, wenn er versagte. Er bemühte sich einmal, als sie schlief, die Kontrolle über Ce'Nedras Geist zu gewinnen und zu veranlassen, daß sie ihr Baby ersticke, doch jemand – er weiß nicht wer – trat dazwischen und vereitelte es.«
    »Es war Poledra«, murmelte Garion. »Ich kam in jener Nacht da zu.«
    »Brütete er daraufhin den Plan aus, Brand zu ermorden und König Anheg die Schuld in die Schuhe zu schieben?« fragte General Brendig.
    Botschaft zog überlegend die Brauen zusammen. »Der Mord an Brand war unbeabsichtigt«, erklärte er schließlich. »Soweit Harakan es ergründen konnte, stieß Brand zufällig im Korridor auf die Meuchler, die unterwegs waren, das zu tun, weshalb er sie nach Riva geschickt hatte.«
    »Und was war das?« fragte Ce'Nedra.
    »Sie sollten unbemerkt in die königlichen Gemächer eindringen, um dich und dein Baby zu töten.«
    Sie wurde kreidebleich.
    »Und dann sollten sie sich selbst das Leben nehmen. Das sollte den Krieg
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