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Malloreon 1 - Herrn des Westens

Malloreon 1 - Herrn des Westens

Titel: Malloreon 1 - Herrn des Westens
Autoren: David Eddings
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zwischen Belgarion und König Anheg auslösen. Jedenfalls ging es schief. Statt deiner und Gerans wurde Brand gemordet, und wir fanden heraus, daß nicht Anheg dahintersteckte, sondern der Bärenkult. Harakan wagte nicht, zu Urvon zurückzukehren und sein Versagen zu gestehen. Dann raubte Zandramas dein Baby und verließ damit die Insel. Harakan konnte nicht folgen; denn als er davon erfuhr, war Belgarion bereits auf dem Marsch nach Rheon. Er saß hier in der Falle, während Zandramas sich mit Geran davonmachte.«
    »Dieses nyissanische Schiff!« rief Kail. »Zandramas entführte Euren Sohn, Belgarion, und segelte mit ihm südwärts, während wir uns in Drasnien herumschlugen!«
    »Was ist mit diesem Bären, den uns der cherekische Kultanhänger gleich nach der Entführung aufband?« fragte Brin.
    »Die Kultleute sind zum größten Teil nicht gerade mit Klugheit gesegnet«, antwortete Kail. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Zandramas größere Schwierigkeiten gehabt hat, diese Chereker zu überzeugen, daß die Entführung auf Ulfgars Befehl geschah. Und all das Gerede, daß der Prinz im Kult erzogen würde, um dereinst den rivanischen Thron zu besteigen, ist lediglich Unsinn, an den die Kultleute gern glauben würden.«
    »Deshalb wurden sie auch zurückgelassen«, sagte nun Garion. »Wir sollten zumindest einen von ihnen gefangennehmen, um die sorgfältig ausgedachte Geschichte zu hören, die uns hierher nach Rheon brachte, während Zandramas mit meinem Sohn in den Süden segelte!«
    »Sieht so aus, als wären wir alle sehr geschickt manipuliert worden«, warf Javelin ein, der Schriftstücke auf einem Tisch sortiert hatte. »Und zwar Harakan ebenso wie wir.«
    »Aber wir sind nicht ganz ohne Hilfe«, stellte Belgarath fest. »Zandramas weiß meines Erachtens nicht, daß das Auge Aldurs Gerans Spur folgen kann. Wenn wir rasch genug handeln, können wir uns von hinten an diesen gerissenen Puppenspieler heranschleichen und überraschen.«
    Über Wasser geht es nicht, erklärte die trockene Stimme in Garions Kopf lakonisch.
    Was?
    Das Auge vermag der Spur deines Sohnes nicht über Wasser zu folgen. Erdboden bleibt an einem Fleck. Wasser jedoch bewegt sich – durch Wind, Gezeiten und so weiter. Bist du sicher? Aber die Stimme war bereits verschwunden.
    »Da ist ein Problem, Großvater«, sagte Garion nun. »Das Auge kann eine Fährte nicht über Wasser verfolgen.«
    »Woher weißt du das?«
    Garion tupfte auf die Stirn. »Er hat es mir gerade gesagt.«
    »Das erschwert die Sache natürlich ein bißchen.«
    »Nicht zu sehr«, meinte Silk. »Es gibt wenige Orte, wo ein nyissanisches Schiff landen kann, ohne von der Mastspitze bis zum Kiel durchsucht zu werden. Die meisten Monarchen haben es nicht gern, wenn Drogen und Gifte in ihr Reich geschmuggelt werden. Zandramas würde bestimmt nicht in einen Hafen segeln, wo man ihn mit dem rivanischen Thronfolger erwischen könnte.«
    »Es gibt sehr viele Verstecke in den Buchten entlang der arendischen Küste«, gab Lelldorin zu bedenken.
    Silk schüttelte den Kopf. »Nein. Ich glaube nicht, daß Zandramas irgendwo so nahe anzulegen gedachte, sondern daß er die alornischen Reiche so schnell und weit wie möglich hinter sich lassen wollte. Wenn seine List, die uns nach Rheon brachte, nicht funktioniert hätte, würde Garion jedes Schiff und jeden Mann im Westen ausgeschickt haben, um nach seinem Sohn zu suchen.«
    »Wie ist es mit dem südlichen Cthol Murgos?« fragte General Brendig.
    Javelin schüttelte den Kopf. »Nein, dort wütet der Krieg, und die gesamte Ostküste wird von murgosischen Schiffen patrouilliert. Der einzige sichere Ort, wo nyissanische Schiffe unbehelligt anlegen können, ist Nyissa.«
    »Und das bringt uns zurück zu Salmissra, nicht wahr?« meinte Polgara.
    »Ich glaube, wenn sie offiziell in diese Sache verwickelt wäre, hätten meine Agenten es erfahren, Lady Polgara«, sagte Javelin überzeugt. »Salmissras Palast wird von uns sorgfältig überwacht. Der Befehl hätte von Sadi, Salmissras Obereunuchen kommen müssen, und ihn beobachten wir ständig. Nein, ich glaube nicht, daß der Hof damit zu tun hat.«
    Beldin riß die Tür auf. Sein Gesicht war finster, als er hereinstürmte. »Bei den Göttern!« fluchte er. »Er ist mir entkommen!«
    »Wie?« fragte Garion.
    »Auf der Straße verwandelte er sich sogleich in einen Falken. Ich folgte ihm dichtauf, doch er schoß in die Wolken und verwandelte sich aufs neue. Mitten in einer Schar Gänse kam er
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