Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich
Autoren: Christiane André
Vom Netzwerk:
wirklich!«, schrie ich. »Haben denn alle den Verstand verloren?! Max – Mr.   Brannigan , okay! – drehen Sie mir gefälligst nicht so den Rücken zu! Ich habe nicht gewusst, dass Jamie . . . dass er solche Gefühle hat! Ich habe auch von diesen ganzen Klagen nichts gewusst, zumindest nicht von dieser letzten – und die andere hattenwir noch gar nicht besprochen! An dem Geld war ich nie wirklich interessiert, ich hatte überlegt, ihn zurückzupfeifen, ich kam nur nicht dazu, weil Raoul plötzlich auftauchte und . . .«
    Max hatte sich wieder umgedreht. Er stand jetzt ein paar Schritte entfernt am Bartresen, mir gegenüber, alle anderen standen im Halbkreis um uns herum, als führten wir irgendein absurdes Theaterstück auf.
    »Miss Tessner, geben Sie sich keine Mühe. Von Anfang an haben Sie alles daran gesetzt, mich anzuschwärzen, sich mit mir zu streiten, mir Anwälte auf den Hals zu hetzen. Es gab einzelne Momente, wo ich dachte, Sie wären vielleicht doch etwas anderes als eine schlecht gelaunte Tochter, die irgendeinen Auftrag ihrer Mutter unwillig abarbeitet und die Schuld für alle Schwierigkeiten auf andere schiebt . . .«
    »Verdammt nochmal, so bin ich auch nicht!« Ich funkelte ihn an. Hinter seiner Schulter bemerkte ich das rote Auge der Kamera, direkt auf mein Gesicht gerichtet, aber im Moment war mir das vollkommen egal. »Ich habe . . . ich habe mein Bestes gegeben, ich hab mir den Arsch aufgerissen, und ich hab zwischendurch sogar mal gedacht . . . es wäre gut, sich um Leute zu kümmern, die . . . die ihre Liebe alleine nicht finden, Leute wie Denise und Biggy und Greg und was weiß ich wen noch alles – weil es nämlich gar nicht einfach ist mit der Liebe . . .«
    Max winkte mit kühlem Gesichtsausdruck ab. »Versuchen Sie es doch nicht mit der Masche, Miss Tessner. Sie haben . . .«
    »Nennen Sie mich nicht Miss Tessner !«
    ». . . einen Anwalt gebraucht, der Ihre absurden Anklagen für Sie durchpeitscht, und ihm zu diesem Zweck vermutlich falsche Gefühle vorgegaukelt . . .«
    »Sie sind Fachmann, nicht wahr?«, fragte ich, während ich verzweifelt versuchte, Kontrolle über mich zu bewahren. »Sie behaupten also, falsche Gefühle von echten unterscheiden zu können?! Weil das Ihr Job ist oder weil Sie einfach das richtige Gespür haben?! Dann sagen Sie mir, Mr.   Brannigan . . . was das eben war !« Ich nahm all meinen Mut zusammen und trat ganz nahe an ihn heran. Es herrschte gespannte Stille, alle hielten den Atem an. Max wich mir nicht aus, er sah mir in die Augen und ich ihm, und ich wiederholte leise, aber mit fester Stimme: »Sag mir, was eben passiert ist zwischen uns . . .«
    Und es passierte wieder. Irgendetwas packte uns, ihn und mich, und riss uns mit, und wir sahen und hörten nichts mehr außer uns beiden . . . Irgendwo applaudierte jemand, und ein anderer stöhnte auf. Stimmengewirr setzte ein und entfernte sich von uns, als wollten uns die Leute nicht länger stören. Irgendwo war das leise Sirren einer Kamera zu hören, aber dann sagte eine Stimme: »Komm weg, es reicht«, und danach war es still um Max und mich. Wir küssten uns, lange und ausdauernd, im warmen Halbdunkel der schummrigen Bar, und ich kam mir vor, als hätte ich gerade das wundervollste Geschenk meines Lebens bekommen.
    »Jetzt weißt du, wie ich mit Leuten umgehe, die ich nicht leiden kann«, flüsterte er in einer Atempause in mein Haar.
    »Ich wusste von der ersten Sekunde an, dass du verrückt bist«, flüsterte ich zurück. »Verrückt und gefährlich.«
    Max lachte lautlos, während er mich ansah. »Was unter Umständen passt zu einer Frau, die kleinen Kindern Süßigkeiten stiehlt und mit Kaffeemaschinen spricht, oder?!«
    Ich lächelte ihn an. Er hatte so wundervolle Augen.
    »Du hast mich von Anfang an um den Verstand gebracht«, sagte er, ohne mich loszulassen. »Du bist so schön, wenn du wütend bist, und du warst eigentlich die ganze Zeit wütend. Ich konnte nicht aufhören, an dich zudenken, ich habe immer wieder versucht, mich dir zu nähern, aber immer kam etwas dazwischen . . .«
    »Im Taxi, nach Edna und Joe . . .«, erwiderte ich, »beinahe wäre es da schon passiert.«
    Und wir küssten uns wieder, und wir hielten uns ganz fest, ohne irgendetwas von der Außenwelt zu hören oder zu sehen.
    »Das machst du nur, weil du eine Million Dollar sparen willst«, murmelte ich irgendwann.
    Er lachte leise, während er mich weiter küsste. »Du kannst sie haben, wenn du willst, aber ich weiß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher