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Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich
Autoren: Christiane André
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klang nicht neidisch. Wäre ja noch schöner gewesen, wo sie doch gerade ihr Herzblatt zurückbekommen hatte. Allerdings konnte ich bei mir selbst keine Begeisterung entdecken.
    »Sie Schwein«, schnaufte Jamie in diesem Moment und stierte Max böse an. »Wollten Sie zu der Liste Ihrer Vergehen auch noch sexuelle Belästigung hinzufügen?!«
    »Jamie – das ist ein völliges . . .«, rief ich, doch Max achtete nicht auf meinen Einwand.
    »Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich Ihr dämliches Aristokratengesicht schon mal irgendwo gesehen – und zwar im Aufzug der Fifth Avenue auf dem Weg in den siebzehnten Stock! Sie müssen dieser idiotische Anwalt sein, der . . .«
    »Sehr wohl«, schnaubte Jamie, »ich bin Miss Tessners idiotischer Anwalt, und als solcher warne ich Sie davor, sich meiner Mandantin unsittlich zu nähern und . . .«
    »Jamie! Was soll das?«, rief ich dazwischen, doch die Kampfhähne achteten zu meinem Ärger überhaupt nicht auf mich.
    ». . . setze Sie außerdem davon in Kenntnis, dass es seit gestern einen Haftbefehl gegen Sie gibt! Der District Court New York hat gestern verfügt, dass Sie den Bundesstaat bis zur Anhörung vor der Grand Jury nicht verlassen dürfen!«
    »Was . . .?«
    »Wie bitte?« Max’ Augen sprühten Funken. »Wiederholen Sie das nochmal, Sie gottverdammter . . .«
    Jamie richtete sich zu voller Höhe auf; seine Stimme war ein wenig zu aufgeregt, ansonsten hatte er schon etwas von einem coolen Upperclass-Anwalt. »Gerne! Sie werden eingelocht , Mr.   Brannigan, sobald Sie wieder amerikanischen Boden betreten! Ist das deutlich genug? Gegen Sie läuft eine Klage wegen Freiheitsberaubung, und der haben Sie sich entzogen!« Anklagend wies er mit dem Finger auf Max, als stünde er schon vor einem Hohen Gericht. »Und natürlich kommt die zweite Klage wegen Schadensersatz und Schmerzensgeld hinzu, Mr.   Brannigan. Ich hoffe, Ihre Firma läuft gut genug, denn die Geschichte wird Sie ein bis zwei Millionen kosten – bei einem gnädig gestimmten Gericht!«
    Genau wie die anderen Deutschen im Raum hatte ich Jamies schwungvolle Ansprache nicht komplett verstanden, sonst hätte ich mich womöglich mit einem Aufschrei auf ihn gestürzt, um ihm den Mund zuzuhalten. So aber war ich viel zu langsam, um Max noch zuvorzukommen.
    Der riss sich vom Barkeeper los, der ihn mittlerweile gepackt hatte – wohl weil er Max für den Gefährlicheren hielt. Doch er ging Jamie nicht an die Gurgel, sondern trat nur einen Schritt auf ihn zu. Er hatte seine Stimme gesenkt und fragte in kaltem Ton: »Weiß sie davon?« Als Jamie nicht sofort begriff, setzte er nach: »Ist dieses Vorgehen mit N . . . Miss Tessner abgesprochen?«
    »Nein!« Niemand hörte auf mich, und ich wurde immer wütender.
    »Sie ist meine Mandantin, was denken Sie?!«, konterte Jamie. »Und ganz abgesehen davon ist sie noch etwas, Mr.   Brannigan: Sie ist die Frau, die ich liebe! Also lassen Sie die Finger von ihr, denn – Gott ist mein Zeuge – wenn ich Sie noch einmal . . .«
    Mir wich alles Blut aus dem Gesicht, mein Mund stand offen. Dass er so etwas in aller Öffentlichkeit sagen würde, hätte ich mir in meinem schlimmsten Albtraum nicht ausgemalt. Denise hinter mir sog überrascht die Luft ein, und meine Mutter machte eine ziemlich verwirrte Miene.
    Max aber warf mir nur einen kühlen Blick zu. »So ist das also . . .«, sagte er leise. An seinem Hals pochte eine Ader, und es war nicht zu übersehen, dass er sich nur mühsam beherrschte.
    »Nein, so ist das überhaupt nicht . . .!«
    Aber bevor ich die Sache aufklären und Jamie zur Rede stellen konnte, mischte sich meine Mutter ein – im allerfalschesten Moment.
    Sie stemmte die Arme in die Hüften und sagte mit lauter Stimme: »Jetzt bitte ich aber um Aufklärung, meine Herren! Wie kommen Sie dazu, Mr.   Glitz, sich in meine Tochter zu verlieben? Und was soll das heißen, Max, sexuelle Belästigung?! Was haben Sie mit ihr gemacht?«
    »Gar nichts hat . . .«
    »Er hat sie auf eine Art und Weise geküsst , die . . .!«, rief Jamie erregt.
    Max’ Stimme übertönte die anderen. »Es war ein Ausrutscher«, knurrte er, »eine unachtsame Sekunde. Glaub mir, Eliane, ich bereue es zutiefst. Wie konnte ich nur einen Moment lang denken . . . eine Frau, die nichts anderes im Kopf hat, als mir das Leben schwer zu machen!«
    Er sah mich nicht an, sondern drehte sich mit verächtlichem Gesichtsausdruck um, und da endlich platzte mir der Kragen.
    »Jetzt reicht’s aber
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