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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)
Autoren: Sabine Städing
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gusseisernen Stiel.
    Magnolia seufzte. »Wozu brauchst du die denn? Kein Mensch nimmt auf so eine Reise seine Küchengeräte mit. Wir besuchen meine Mutter!«
    Ihre Tante Linette machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Du besuchst deine Mutter. Ich besuche den WWC und das ist wahrhaftig kein Zuckerlecken. Mich schüttelt es jetzt noch, wenn ich an die schmuddelige Zeltstadt vor drei Jahren denke!«
    »Aber diesmal wohnst du in einem Hotel!«
    »Na und, wer weiß, was uns da erwartet. Runa meint auch, es könnte nicht schaden, wenn wir unser eigenes Geschirr, Bettzeug und …«
    »Runa kommt auch mit?!« Entsetzt sah Magnolia ihre Tante an.
    »Natürlich!« Tante Linette lächelte milde.
    »Warum das denn? Ich dachte, dass nur wir drei, du, Jörna und ich, ganz gemütlich Urlaub machen! Und jetzt schleppst du auch noch Runa mit, diesen alten Drachen.«
    Energisch hob Tante Linette die Hand. »Das will ich nicht gehört haben! Sie ist Angehörige des Hexenrates und Trägerin des goldenen Pferdefußes.«
    »Das ist mir egal! Du musst sie nicht an vier Nachmittagen beim Hexunterricht ertragen«, erwiderte Magnolia mürrisch.
    »Da hast du recht. Aber ich erinnere mich zufällig noch genau an meine eigene Schulzeit«, antwortete ihre Tante, während sie grimmig versuchte, die Kristallkugel in ihre Tasche zu quetschen.
    Magnolia verdrehte die Augen. »Das wird nie was!«, versicherte sie.
    »So? Das wollen wir doch mal sehen.« Mit einem kurzen Wink ihres Zauberstabs ließ Tante Linette die Tasche wachsen, bis sie größer war als der Tisch, auf dem sie stand.
    »Jetzt ist es kein Kunststück mehr«, sagte sie zufrieden und ließ die Kugel behutsam in ihre Tasche gleiten.
    »Nein«, erwiderte Magnolia bissig. »Das Kunststück ist jetzt, sie in den Flieger zu kriegen.«
    Ihre Tante seufzte. »Das Flugzeug! Ich hätte viel lieber den Besen genommen. Weshalb muss dieser Kongress auch in Amerika stattfinden?«
    Magnolia musste gegen ihren Willen lachen. »Vielleicht damit es auch die amerikanischen Hexen einmal gut haben?«
    Mit diesen Worten verließ sie den Raum und stieg hinauf in den Turm, in dem sie wohnte.
    Sie hatte ihr Zimmer im Turm vom ersten Moment an geliebt. Sie liebte die schlichte, zweckmäßige Einrichtung, sie liebte das Knarren der Dielenbretter, wenn sie morgens aus dem Bett stieg, und sie liebte vor allem den wundervollen Ausblick, den man von hier oben in alle Himmelsrichtungen hatte.
    Gerade jetzt war Magnolia der Ausblick allerdings herzlich egal. Sie musste die Nachricht, dass nicht nur Tante Linette, sondern auch Runa Rickmoor, ihre strenge Lehrerin in Sachen Magie, auf die Reise mitkam, erst einmal verdauen – und das ging am besten zu zweit. Denn nicht umsonst heißt es: Geteiltes Leid ist halbes Leid.
    Magnolia setzte sich an ihren Schreibtisch und schaute in ihre kleine, faustgroße Kristallkugel. Es war sehr praktisch, dass sie sich auch als Telefon benutzen ließ. Natürlich konnte man damit nur Menschen anrufen, die ebenfalls im Besitz einer solchen Kugel waren. Bei ihrer Hexenfreundin Jörna war das zum Glück der Fall.
    Es dauerte nicht lange, da füllte sich die Kugel mit pinkfarbenemRauch, der sich schnell lichtete und Jörnas Gesicht Platz machte. Das mit dem rosa Rauch war Jörnas Idee, denn normalerweise war der Rauch in der Kugel weiß.
    »Hi, Maggie, schön, dass du anrufst. Ich bin die ganze Zeit am Kofferpacken«, quasselte Jörna sofort drauflos. »Da tut eine Pause ganz gut.«
    Eigentlich wollte Magnolia gleich von Runa erzählen, doch jetzt wurde sie hellhörig. »Wieso packst du die ganze Zeit? Was nimmst du denn alles mit?«
    »Einfach alles! Ich meine alles, was in meinen Koffer passt. Man weiß ja nie …«, kicherte Jörna. »Ich habe sogar ein Ballkleid eingepackt, das sieht megascharf aus! Hat meine Mutter für mich von den Feen besorgt.«
    Magnolia runzelte die Stirn. »Wozu nimmst du ein Ballkleid mit? Ich meine, wir fahren zu meiner Mutter und auf einen Hexenkongress.«
    »Du hast es erfasst. Hexenkongress! Jugendprojekt …, na, klingelt es?«
    »Emm!« Magnolia räusperte sich. Sie war zwar nicht blöd, aber da klingelte nichts.
    »Ich sehe schon, du stehst auf der Leitung«, stellte Jörna fest. »Also noch einmal langsam. Wir nehmen an einem Jugendprojekt teil, oder? Alles Hexen und Zauberer in unserem Alter, richtig? Und womit endet so ein Projekt meistens?«
    »Aaah!« Endlich hatte Magnolia begriffen, worauf Jörna hinauswollte. »Du meinst die
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