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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)
Autoren: Sabine Städing
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dass deine Nichte wie … na wie die in diesem Märchen …!«
    »Aschenputtel?«, half Tante Linette freundlich nach.
    »Genau wie dieses Aschenputtel in der Ecke steht und zusehen muss, wie alle anderen ihren Spaß haben!«
    »Natürlich will ich das nicht. Aber, wie gesagt, du hättest es dir früher überlegen müssen. Zum Glück hast du noch ein paar hübsche Kleider im Schrank.«
    »Och, Tante Linette, die kann man dafür doch nicht gebrauchen.« Flehend sah Magnolia ihre Tante an.
    Sofort bekam Linette Mitleid. Sie war eine liebende Tante und Magnolia war ihr im letzten Jahr wie eine Tochter ans Herz gewachsen.
    »Jetzt schau mich nicht so an!«, brummte sie. »Ich werde sehen, ob sich noch etwas machen lässt. Extra anfertigen lassen können wir es nicht mehr. Aber vielleicht ist ja eins zurückgekommen.«
    Zurückgekommen? Magnolia runzelte die Stirn. »Ich möchte lieber kein zurückgekommenes Kleid«, wandte sie zaghaft ein.
    »Ein anderes wird es leider nicht geben. Aber ich kann dich beruhigen. Feenkleider sind immer etwas ganz Besonderes. Und die Feen in Rauschwald haben weltweit einen guten Ruf!«
    Magnolia schluckte. Scheinbar blieb ihr nichts anderes übrig, als darauf zu hoffen, dass genau das richtige Kleid zurückgekommen war. Nachdenklich stellte sie ihren Teller ins Waschbecken. Ein »Wuuuuschschsch« von Tante Linettes Zauberstab und schon füllte es sich mit Seifenwasser. Ein Teller nach dem nächsten sprang hinein, wurde von einer Spülbürste geschrubbt und von einem Geschirrtuch blank geputzt. Tante Linette musste nichts anderes tun, als dem Geschirr seinen Platz im Küchenschrank zuzuweisen.
    Magnolia war froh, dass es so praktische Dinge wie die Zauberei gab. Bei ihrer Mutter war immer sie es gewesen, die den Geschirrspüler ausräumen musste.
    Schnell stieg sie hoch in ihren Turm. Vielleicht sollte sie tatsächlich mit dem Packen anfangen, denn bisher lagen nur ihr Handy, Unterwäsche und ein Nachthemd im Koffer.
    Magnolia nahm die letzten Stufen mit einem Schritt und blieb wie angewurzelt stehen. Sie hätte schwören können, dass sie ihre Zimmertür hinter sich geschlossen hatte, als sie zu ihrer Tante nach unten gegangen war. Jetzt stand sie jedoch einen Spalt weit offen. Leise schlich die junge Hexe heran und spähte vorsichtig durch den Spalt. Natürlich …! Mit einem Satz war sie im Zimmer.
    »Ich hab’s doch gewusst!! Was machst du auf meinem Bett, Kobold?!«, rief sie erbost. Und tatsächlich! Dort saß ein kleiner, rothaariger Mann mit blauer Kappe und inspizierte in aller Ruhe den Inhalt ihres Koffers. Blitzschnell wirbelte er herum und ließ das Nachthemd sinken, das er gerade in den Händen hielt. Angeekelt verzog Magnolia das Gesicht.
    »Ma… Ma… Magnolia!«, rief der Kobold erschrocken und stopfte das Nachthemd hastig zurück in den Koffer. »Es … es ist nicht so, wie es aussieht!«
    »Soooo?!«, sagte Magnolia und kam drohend einen Schritt näher.
    Abwehrend hob Jeppe die Hände. «Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich …« Magnolia kniff böse die Augen zusammen.
    »Dass ich … in deiner Wäsche wühle!« Mit Genugtuung sah Magnolia, wie Jeppe tomatenrot anlief.
    »Stell dir vor, genau das glaube ich«, zischte sie. Wütend griff sie nach einer Haarbürste, die auf ihrer Kommode lag, und schleuderte sie in Richtung Kobold. Wie der Blitz sprang Jeppe vom Bett.
    »He, he … nun mal langsam. Mach dich nicht unglücklich!«, keuchte er. »Ich wollte bloß sehen, wie viel Platz in deinem Koffer ist.«
    »Wie viel Platz …? Wozu willst du wissen, wie viel Platz darin ist?«
    Ein listiges Lächeln huschte über Jeppes Gesicht. Dann sagte er schnell: »Ich meine, ob du auch genügend Platz in deinem Koffer hast. Schließlich machst du eine weite Reise und musst eine Menge mitnehmen. Ein guter Freund sorgt sich eben um den anderen.«
    Magnolia runzelte die Stirn. Jeppe und Sorge passte irgendwie nicht zusammen. Sie konnte sich nicht mal daran erinnern, dass sie gute Freunde waren.
    »Hör auf, mir Märchen zu erzählen. Also, was suchst du in meinem Koffer?«
    »Nichts, ich habe mir deinen Koffer tatsächlich nur angesehen«, verteidigte Jeppe sich. »Und er ist wirklich zu klein«, setzte er bedauernd nach.
    »Quatsch, der Koffer reicht völlig aus. Ich nehme ja auch noch meinen Rucksack mit und schließlich bin ich nicht Tante Linette. Ihre Tasche ist riesig. Ich glaube nicht, dass irgendein Flieger sie mitnimmt.«
    Freudig überrascht sah Jeppe Magnolia an.
    »Sie
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