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Magische Zeiten - Ploetzlich verzaubert

Magische Zeiten - Ploetzlich verzaubert

Titel: Magische Zeiten - Ploetzlich verzaubert
Autoren: Katja Henkel
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»Jetzt sind wir dran. Oder, Luna?«
    Ich nickte.
    »Ihr? Wieso?«
    »Folgendes.« Ich stellte die Fantadose ab. »Wir haben auch zwei Ringe.«
    »Wie jetzt?« Marli sah uns verblüfft an.
    Suse und ich fischten unsere Ringe aus den Taschen und hielten sie ihr unter die Nase. »Kommen die dir irgendwie bekannt vor?«
    Marli bekam große Augen. »Die sehen genauso aus wie meiner.«
    »Bis auf die Farbe der Diamanten«, bestätigte Suse.
    »Aber wieso…« Sie brach ab. Dann fragte sie: »Ihr könnt damit auch die Zeit anhalten?«
    »Von wegen. Ich kann in die Zukunft sehen«, erklärte ich.
    »Und ich in die Vergangenheit«, verkündete Suse.
    Jetzt blieb Marli der Mund offen stehen. Dann sagte sie: »Das gibt’s doch nicht.«
    »Woher hast du deinen Ring?«, fragte ich.
    »Ach, ein Erbstück von meiner Ururgroßmutter, zum letzten Geburtstag.«
    Ich musste gegen meinen Willen schon wieder grinsen. Jetzt ergab das alles einen Sinn, von wegen Dreierbund und drei Ringe und was da alles in Elsas verrücktem Brief stand.
    »Die hieß nicht zufällig Elsa LeMarr?«, fragte Suse da auch schon.
    Marli sah sie verwirrt an. »Woher weißt du das?«
    Und dann erzählten wir ihr alles. Dass wir die Ringe zu meinem dreizehnten Geburtstag bekommen hatten mit
einem Brief von unserer – wie wir jetzt wussten gemeinsamen – Ururgroßmutter.
    »Wann ist dein Geburtstag eigentlich?«, fragte Suse.
    »13. Juni.«
    »Meiner ist am 13. Juli«, meinte Suse.
    »Meiner am 13. August«, sagte ich verblüfft.
    »Mann, das wird ja immer unglaublicher. Was heißt das eigentlich, wenn wir dieselbe Ururgroßmutter haben? Was sind wir dann? Auch Cousinen?«, überlegte Suse.
    Wir dachten darüber nach, kamen aber zu keinem Ergebnis.
    »Wie auch immer«, sagte Marli und schleuderte ihre Fantadose in hohem Bogen hinunter genau in einen Abfalleimer neben der Hütte. »Meine… ich meine unsere Ururgroßmutter hat mir einen Brief dazu geschrieben. Da stand sogar mein Name drauf, was ich überhaupt nicht kapiere. Als die starb, waren meine Eltern noch nicht mal geboren.«
    »Wem sagst du das. Steht darin auch so ein Kram von wegen Zeus und Moiren und Schmetterlingen und so weiter?«, fragte ich. Doch das hätte ich mir sparen können, die Antwort kannte ich sowieso schon.
    Marli nickte. »Und er riecht komisch.«
    »Unserer auch, nach Veilchen«, sagten Suse und ich wie aus einem Mund.
    »...und jetzt kapiere ich auch endlich, warum sie in dem Brief immer von drei Ringen gesprochen hat.« Marli schlug sich an die Stirn.
    »Mann, Mann, Mann«, stieß ich hervor und warf meine leere Fantadose jetzt auch hinunter, verfehlte den Abfalleimer aber. »Jetzt möchte ich nur noch eines wissen. Wer ist diese Frau?«
    »Was denn für eine Frau?«
    »Ich habe gesehen, wie du vor ein paar Tagen bei einer Frau ins Auto eingestiegen bist. In so einen knallgelben Sportwagen?«
    »Ach so. Wieso?«
    »Na ja, ich habe sie vorher gesehen, wie sie uns beobachtet hat. Abends, im Garten. Unsere ganze Familie. In der Schule auch.«
    »Quatsch, warum sollte sie so was tun?«
    »Das frage ich dich. Wer ist sie?«
    »Meine Tante«, sagte Marli.
    »Deine Tante? Aber woher weiß die, wo wir wohnen? Und warum? Was hat das alles zu bedeuten?«
    Marli sah uns ratlos an.
    »Scheint mir«, sagte Suse, »dass Ururoma Elsa LeMarr sich was dabei gedacht hat, dass wir alle drei die Ringe haben. Würde mich nicht wundern, so wie ich sie kenne.«
    »Wie du sie kennst? Jetzt spinnst du aber.« Marli machte mit dem Zeigefinger Kreise an ihrer Schläfe.
    »Ich hab sie gesehen. In der Vergangenheit.«
    Marli schluckte. »Ach so.«
    »Und du meinst, sie hat das alles exakt so geplant?«, flüsterte ich, wobei mir ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. »Hat dafür gesorgt, dass wir alle einen Ring bekommen, dass Marli aus New York hierherzieht und wir uns kennenlernen?« Ich schwieg einen Moment. »Bestimmt hat sie so wie ich mit einem Ring in die Zukunft gesehen und uns sogar beobachtet?«
    »Sie könnte es sogar jetzt in diesem Moment tun«, sagte Marli mit zitternder Stimme. Sie blickte sich um, als ob wir nicht allein auf dem Dach der Hütte wären.
    »Hallo, Ururoma Elsa«, wisperte ich. »Kannst du uns hören?«
    »Ach, jetzt hört auf mit dem Quatsch.« Suse legte sich wieder auf den Rücken. »Ich glaube, dass wir eine Aufgabe lösen sollen. Ein Rätsel oder so was. Ich finde, ihr Brief klingt, als ob sie Hilfe braucht.«
    »Das Gefühl hatte ich beim letzten Lesen auch«,
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