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Magie des Mondes - Vollmond

Magie des Mondes - Vollmond

Titel: Magie des Mondes - Vollmond
Autoren: A.K. Schoenme
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zu geben.
    Sie zuckte kurz und als ich in ihre Augen sah, wusste ich, dass die dunkle Seite gewonnen haben musste. „Tamara, ich bitte dich. Ich will dir helfen. Kämpfe weiter.“
Der Mond, der bisher für etwas Helligkeit gesorgt hatte, verschwand auf einmal hinter einer Wolke und tauchte den Wald in eine beängstigende fast symbolisch tödliche Dunkelheit.
Würden die Jungs rechtzeitig da sein, bevor Tamara das letzte bisschen Verstand verlor?
Ich hatte nie groß über den Tod nachgedacht, ich hatte dieses Thema immer so gut ich konnte verdrängt, auch den Tod meiner Eltern.
Was war der Tod eigentlich?
Eine endlose Dunkelheit? Das Nichts?
Oder ein Tunnel mit einem Licht am Ende und dann ein Leben im Paradies?
Von ihrem kalten Lachen, das einem durch und durch kalt den Rücken hinunterlief, wurde ich aus meinen Gedanken zurück in die Realität geholt.
„Hehe, Tamara gibt es nicht mehr. Hör auf mit dem Psychogelaber und geh weiter, sonst knallt es.“, rief sie boshaft. Dabei stieß sie mich so hart vorwärts, dass ich mit dem Kopf gegen einen Ast schlug.
Augenblicklich spürte ich entsetzliche Kopfscherzen und eine warme Flüssigkeit, die meine Wange hinunterlief.
Dann ging alles blitzschnell.
Tamara wurde von hinten von einem Wolf angesprungen, während mich starke feste Arme umschlossen. Wer auch immer es war, er zog mich näher und drückte mein Gesicht an seinen starken Oberkörper.
Am Geruch erkannte ich allerdings, dass es nicht Julian war.
Ein entsetzliches Geräusch, das sich in Horrorfilmen wie das Brechen eines Halses anhörte, jagte mir einen eiskalten Schauer über den Körper. Instinktiv wollte mich von wem auch immer lösen, aber wurde nur noch fester gehalten.
„Sieh nicht hin!“, hörte ich David leise mit bebender Stimme flüstern.
„Ist sie…?“ Ich konnte es nicht aussprechen.
„Ja sie ist tot. Es ist vorbei. Komm, ich bringe dich zu Julian.“
Diesmal ließ David mich los, als ich mich lösen wollte. Er hielt mir ein Tuch an die rechte Schläfe, nahm meine rechte Hand und dirigierte sie zu dem Tuch um es festzuhalten. Anschließend nahm er meine andere Hand und führte mich ohne einen Blick zurück auf Tamara zu werfen durch den Wald. Da der Mond sich nach wie vor hinter einer Wolke versteckte, war es beängstigend düster.
Ich bemerkte nicht, dass ich weinte und leicht zitterte, bis David einen Arm um mich legte. Diese Geste hatte keinen anderen Anklang als ein tröstliches freundschaftliches Gefühl.
„Julian wollte eigentlich auch mitkommen, aber ein paar brutale Kerle, die wir nicht mehr erwartet hatten, sind dazwischen gekommen. Du musst dir aber keine Sorgen machen; er und Bastian sind sicher mit ihnen fertig geworden.
Wir sind gleich bei ihnen.“, flüsterte er tröstend.
Eine halbe Minute später hörte ich Julian erleichtert rufen. „Lucy!“
David gab mich frei, als Julian mich erreichte und in seine Arme zog.
So fest ich konnte, umarmte ich ihn mit der einen freien Hand.

Kapitel 14
    In der Geborgenheit von Julians Armen brach alles über mich herein, was ich die letzte vergangene Stunde unterdrückt hatte. Angst, Wut, Mitleid, Trauer und am stärksten eine unendliche Erleichterung. Ich bin so froh dich zu sehen, dachte ich ein paarmal, während ich weinte und schluchzte. Er hielt mich einfach nur fest an sich gedrückt im Arm. Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, war mir dieser Zusammenbruch etwas peinlich, weil David noch in der Nähe stand und auf uns wartete, was ich nun deutlich erkennen konnte, weil die Wolke, die sich vor den Mond gelegt hatte, vorbeigezogen war.
Ich flüsterte leise und verlegen an David gerichtet: „Tut mir leid, normalerweise heule ich nicht so einfach!“
David schüttelte verständnisvoll den Kopf. „Muss es nicht, es ist in Ordnung auch mal zu weinen, du hast in der letzten Stunde ziemlich viel durchgemacht!“
„Du auch.“, flüsterte ich mitfühlend, während Julian mich stützte und durch den Wald weiterführte. „Du hast jemanden töten lassen müssen, den du mal geliebt hast.“
David seufzte traurig, aber auch irgendwie erleichtert: „Das ist lange her. In letzter Zeit war es nur noch eine Bürde. Aber früher habe ich sie vergöttert… das stimmt schon… aber ich weiß nicht, ob es tatsächlich Liebe war. Ich hatte von meinen Eltern ein großes Pflichtbewusstsein und einen gewissen Stolz anerzogen bekommen – ich konnte sie nicht so einfach freigeben. Jetzt im Nachhinein betrachtet hätte ich es besser schon sehr viel
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