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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber
Autoren: Christina Jones
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oder um Mitternacht durch den Garten schleiche und Sträucher stutze oder jeden Satz mit ›zu meiner Zeit war das aber ganz anders‹ beginne, dürft ihr euch gern ein neues Zuhause suchen, okay?«
    »Pass bloß auf, Mitzi.« Flo Spraggs schob sich durch die Küchentür. »Selbstgespräche sind eines der ersten Anzeichen. Ich wollte nur ein paar Gläser für Clydes Holunder-Rhabarber-Wein holen. Lulu trinkt ihn gleich aus der Flasche. Behauptet, sie sei völlig durch den Wind.«
    »Wann wäre sie das nicht?«, stöhnte Mitzi und suchte aus dem Hängeschrank über dem Herd eine bunte Mischung verschiedenster Gläser heraus. »Sie und Niall waren von Anfang an eine explosive Mischung. Ganz anders als Doll und Brett.«
    Flo nahm die Gläser in Empfang. »Ach, aber vielleicht ist es besser, wenn ein bisschen die Funken sprühen. Manchmal, wenn ich mir Doll und Brett anschaue, tun sie mir leid.«
    »Ja? Ich fand immer, sie würden -«
    »Sich zu Tode langweilen«, beendete Flo den Satz. »Du wirst noch merken, dass ich recht habe. Sie sind zusammen, seit sie Schulkinder waren – wie lange schon, fünfzehn Jahre? Unverheiratet, nichts als fünfzehn Jahre der gleiche alte Trott. Was soll daran noch aufregend sein?«

    »Vielleicht wollen sie keine Aufregung. Vielleicht haben sie gefunden, was sie gesucht haben, und sich für Zufriedenheit und Vertrautheit entschieden. Vielleicht sind sie einfach glücklich miteinander.«
    »Vielleicht aber auch nicht.« Flo ließ die Gläser gegeneinanderklirren. »Jedenfalls hast du jetzt mehr als genug Zeit, um deine beiden Töchter auf Kurs zu bringen, oder?«
    »Ja, wahrscheinlich schon.« Mit einem letzten betrübten Blick auf Richard und Judy nahm Mitzi die restlichen Gläser und folgte Flo aus der Küche.
    Die Bandings genossen im Wohnzimmer immer noch das Kaminfeuer und drängten ihre mageren Körper mit dem Rücken zu den flackernden Flammen aneinander. Die langen, weiten Röcke hatten sie gelüftet, damit die Wärme auch ihre spindeldürren, baumwollbestrumpften Beine erreichte.
    Clyde saß neben Lu auf dem pflaumenblauen Sofa und redete ernst auf sie ein, wobei man ihrem verschwommenen Blick ansah, dass sie schon einiges vom Holunder-Rhabarber-Wein intus hatte. Mitzi hoffte, dass Doll bald mit Fish and Chips und dem extra für Lulu bestellten Veggie-Burger eintraf, denn Lulu brauchte dringend eine massive Dosis gesättigter Fettsäuren und Kohlenhydrate, um den Alkohol aufzusaugen. Clydes selbstgebrauter Fruchtwein hatte nämlich fast 50 Prozent Alkohol. Gerüchten zufolge betankte Flo ihr Moped damit, und sie benutzten ihn seit jeher, um am fünften November das traditionelle Funkenfeuer von Hazy Hassocks in Brand zu stecken.
    Während Flo rasch die Gläser füllte, schmunzelte Mitzi über die seltsame Mischung von Leuten in ihrem Wohnzimmer. Mit Ausnahme von Lulu waren sie alle gekommen, weil sie sie mochten und sie nicht allein lassen wollten. Vielleicht
würde ja alles gut werden. Vielleicht würde sie sich an all die frauentypischen Beschäftigungen und die billigen Mittagsmahlzeiten für Rentner im Faery Glen, dem einzigen Pub in Hazy Hassocks, ebenso gewöhnen wie daran, dass sie nicht mehr daran denken musste, sich die Augenbrauen zu zupfen, die Beine zu rasieren und die Schuhe zu putzen.
    »Mitzi«, begann Lavender und griff nach ihrem Weinglas, ohne sich auch nur einen Millimeter vom Feuer wegzubewegen, »wir haben gerade darüber gesprochen, dass du dir ein paar kleine Hobbys suchen musst, damit du nicht – na ja – seltsam wirst. Nicht wahr, Lobelia?«
    »Genau.« Lobelia leerte ihr Glas auf einen Zug, ohne zu husten oder sich auch nur eine Träne verdrücken zu müssen. »Allein und überflüssig zu sein, kann einen abgrundtief unglücklich machen. Da sind Lavender und ich als Schwestern ja ausnahmsweise im Vorteil. Wir haben zwar kein Geld und machen uns keine Hoffnungen auf ein Wunder, aber wir haben einander. Es ist immer jemand da, der sich um einen kümmert, wenn man an manchen Tagen am liebsten den Kopf in den Gasherd stecken möchte.«
    »Äh – ja, ja – ich verstehe schon, was das für Vorteile hat …« Mitzi sah angestrengt zu Boden.
    Lavender schlürfte geräuschvoll die letzten Tropfen aus ihrem Glas und hielt es zum Nachschenken hoch. »Ein paar von uns treffen sich jeden Donnerstagnachmittag im Nebenraum des Faery Glen, nachdem wir unsere Renten abgeholt haben. Dann spielen wir ein bisschen Bingo und trinken ein schönes Glas Sherry. Das würde
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